Abgesang

Naturgedicht zum Thema Abschied

von  Galapapa

Das Blätterdach ergraut in warmem Rot,
ein Gelb der Sehnsucht liegt auf allem Leben.
So klamm die Nebel, die im Morgen schweben,
als wären sie entseelt, ein Duft aus Tod.

Wie Angstschweiß einer vorbestimmten Not,
des Taues Tropfen, die an Gräsern kleben,
als Perlenfäden an den Spinnenweben.
Da schwelt das Wissen, dass ein Sterben droht.

Ein Lufthauch, vollgesogen mit Vergehen,
er streicht durch jene ausgereifte Zeit,
erweckt aufs Neue Demut und Verstehen.

Aus Krähenhälsen krächzt ein „Sei bereit“
und all das warme Hoffen wird verwehen.
Doch ist ein neuer Anfang auch nicht weit.

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Kommentare zu diesem Text

asche.und.zimt (24)
(03.12.13)
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 Galapapa meinte dazu am 04.12.13:
Hallo asche.und.zimt,
vielen Dank für Deinen lobenden Kommentar und auch für Deine Gedanken zur letzten Strophe.
Vielleicht hast Du ja Recht mit dem Klischee, jedoch gehören für mich zur Düsternis der Herbststimmung eben auch die Krähen, die sich für die kalte Jahreszeit sammeln und fortan in Schwärmen zusammenbleiben. Für mein Empfinden steckt im Ruf der Schwarzen Vögel ein Signal, einer Sirene gleich, die vor kommendem Unheil warnen will.
Somit sehe ich da auch keinen Bruch in der düsteren Szenerie, allenfalls im letzten Vers, dessen Aussage ich für wichtig halte, da im beschriebenen Sterben ja immer auch der Neuanfang des jahreszeitlichen Zyklus folgt.
Ich sähe sonst die Gefahr, dass eine Endgültigkeit zum Ausdruck käme, die da nicht hingehört.
Danke nochmal und herzliche Grüße!
galapapa
Fabi (50)
(05.12.13)
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 Galapapa antwortete darauf am 17.12.13:
Liebe Fabi,
ich bin mir absolut sicher, dass ich Deinen Kommentar schon einmal beantwortet habe; anscheinend habe ich beim Abschicken einen Fehler gemacht.
Deshalb entschuldige bitte und hier nochnal:
Das Grau solltest Du hier nicht so sehr als Farbe sehen, denn mit dem "ergrauen" wollte ich das Altwerden ausdrücken.
Die Aussage sollte also sein: Das Blätterdach wird langsam alt und verfärbt sich in ein warmes Rot...
So gesehen sind die ersten beiden Verse ein kleines Wortspiel mit den Farben.
Zur letzten Strophe hatte ich dem Vorkommentator schon geschrieben, warum diese Aussagen für mich wichtig sind.
Liebe Grüße!
Galapapa
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