Abschied

Text zum Thema Abschied

von  Galapapa

Erbaulich bunt und doch so todesnah,

so rätselhaft versteckt und voller Bangen,

was  ich im frühen Morgengrauen sah –

die Welt schien trüb mit stiller Pein verhangen.

 

Ein Schweigen ruhte kühl im Wiesengrund

wie Trauerschimmern taunass auf den Gräsern,

lag drückend und so seltsam lebenswund,

im frühen Lichtschein, glitzerzart und gläsern.

 

Ich spürte eine tiefe Müdigkeit,

zugleich Gelassenheit in all dem reifen,

sah einen stolzen Frieden weit und breit -

und ich begann, den Abschied zu begreifen.



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (13.09.22, 17:02)
Müdigkeit ja, Gelassenheit nein, denn wir verlassen eine heillose Welt. Wo ist der stolze Friede weit und breit?

 Galapapa meinte dazu am 14.09.22 um 00:09:
Lieber Graeculus,
danie für Deinen Kommentar.
Du sahst in dem Text die Menschheit und was sie aus ihrer Welt machen. So gesehen geb ich Dir Recht und stelle die gleiche Frage.
Ich meinte den Abschied namens Herbst. Da sehe ich immer auch eine Gelassenheit in der reifen Müdigkeit.
Herzliche Grüße!
Galapapa

 Graeculus antwortete darauf am 14.09.22 um 00:20:
Verstehe. Ich habe das wohl etwas politischer aufgefaßt als Du.

 FrankReich schrieb daraufhin am 14.09.22 um 05:06:
Natürlich verlässt der Mensch letztendlich eine heillose Welt, indem er jedoch aus dem Kreislauf der Natur lernt, kann er allerdings auch damit Frieden schließen und gelassener dem Ende entgegensehen. Insofern erhält die Weltanschauung der Romantik auch in dieser Zeit noch ihre Berechtigung.

Ciao, Frank

 AlmaMarieSchneider (13.09.22, 21:26)
Ja, leise nimmt die Natur Abschied. Der Winter kommt. Ach Galapapa, wunderschön geschrieben.

Liebe Grüße
Alma Marie

 Galapapa äußerte darauf am 14.09.22 um 00:10:
Liebe Alma Marie,
danke für Dein schönes Lob!
Liebe Grüße!
Galapapa

 Dieter Wal (14.09.22, 12:16)
im frühen Lichtschein, glitzerzart und gläsern.

Wundervoll!

Soll noch einer sagen, dass sogenannte epigonale Gedichte schlecht sein müssen.
Teolein (70)
(14.09.22, 12:24)
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