Schneeregen

Gedankengedicht zum Thema Erinnerung

von  Galapapa

Versteckte Wehmut klebt am Fensterglas,
rinnt als Erinnerungen an den Scheiben,
als ob die Tropfen mir von damals schreiben,
von einem Glück, das ich dereinst besaß.

Ein Kindsein, arglos, in Geborgenheit,
als schwebte es in jenen grauen Schwaden,
in denen schaurig kahle Hecken baden,
als stummer Traum, vom Gang der Zeit befreit.

Der Widerschein im Seelenfensterglanz
lässt nebelhaft den Knaben auferstehen,
ich kann den Baum im Schmuck, die Gaben sehen,
im heimeligen Kerzenflammentanz.

Versteckte Wehmut, mit dem Regen fällt
sie auf die Wirklichkeit in nassen Flocken
und kann mir doch ein Lächeln nun entlocken
in dieser mich beängstigenden Welt.

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Kommentare zu diesem Text


 unangepasste (03.12.13)
Deine Gedichte sind mir schon vor ein, zwei Wochen aufgefallen. Sie stechen hier aus der Masse durch einen unglaublich gekonnten Umgang mit der Sprache heraus. Sie sind einerseits formal vollkommen, auf der anderen Seite aber auch thematisch so gestaltet, dass sie den Leser in ihre Welt ziehen.

 Galapapa meinte dazu am 04.12.13:
Liebe Unangepasste,
herzlichen Dank für Dein Lob, das mich mit seinem Umfang erstmal sprachlos gemacht hat! Danke auch für Deine Empfehlung!
Dein Kompliment zu meinem Umgang mir der Sprache hat mich besonders beeindruckt; da bekomme ich Lust auf neues Schaffen.
Liebe Grüße!
Galapapa

 EkkehartMittelberg (03.12.13)
Ich habe dein Gedicht mehrmals gelesen, aber nicht deshalb, weil ich es beim ersten Mal nicht verstanden hätte.
LG
Ekki

 Galapapa antwortete darauf am 04.12.13:
Hallo Ekki,
für mich ist das ein schönes Lob, wenn meine Texte mehrmals gelesen werden.
Danke, auch für die Empfehlung und herzliche Grüße!
Galapapa
(Antwort korrigiert am 04.12.2013)

 ViktorVanHynthersin (03.12.13)
Der erste "Schneeregen", dem ich etwas abgewinnen kann. Gerne gelesen.
Herzliche Grüße
Viktor

 Galapapa schrieb daraufhin am 04.12.13:
Hallo Viktor,
ja, Schneeregen ist klamm, kalt und alles andere als angenehm. Umso mehr ehrt Dein Kommentar meinen Text.
Danke für dieses Lob, die Empfehlung und herzliche Grüße!
galapapa
(Antwort korrigiert am 04.12.2013)

 Didi.Costaire (03.12.13)
Die Textstelle "rinnt als Erinnerungen" sagt mir von der Formulierung her nicht ganz zu; ansonsten ist die Wehmut gut dargestellt und verreimt und das Ende bei aller Kritik ein Stückweit versöhnlich, was mir gefällt.
Schöne Grüße, Dirk

 Galapapa äußerte darauf am 04.12.13:
Hallo Dirk,
danke für Dein Lob und Deine Gedanken zu meinem Text!
Deine Bemerkung zu "als Erinnerungen" hat mich doch nachdenklich gemacht und ich wäre bereit, hier stattdessen ein "in Erinnerungen" einzusetzen. Ich weiß alleridings nicht genau, ob das den Grund Deiner Kritik ganau träfe.
Mich stört an der Stelle auch die Doppelung mit dem "als" im nächsten Vers.
Herzlichen Gruß!
Galapapa
LottaManguetti (59)
(03.12.13)
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 Galapapa ergänzte dazu am 04.12.13:
Liebe Lotta,
ich nehme das als Lob und danke Dir dafür, ebenso wie für die Empfehlung! :)
Herzliche Grüße!
Galapapa
Scrag (28)
(04.12.13)
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 Galapapa meinte dazu am 09.12.13:
Hallo Markus,
danke für Deinen Kommentar und Dein Lob!
Wie auch hier, so entstehen bei mir Gedichte oft um einen Gedanken, ein Bild, einen Vers, den ich im Kopf habe.
Da reicht nicht selten ein Blick durchs Fenster.
Herzliche Grüße an Dich!
Galapapa
Fabi (50)
(05.12.13)
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 Galapapa meinte dazu am 09.12.13:
Liebe Fabi,
hab Dank für Dein schönes Lob!
Mit einem Meister wie Rilke möchte ich mich nicht vergelichen; für mich ist das eine andere Liga.
Natürlich bleibt es trotzdem ein tolles Kompliment, das ich zu schätzen weiß. Danke nochmal!
Liebe Grüße an Dich!
Galapapa
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