Vom Himmel in die Hölle

Drama zum Thema Allzu Menschliches

von  Horst

Wenn die Blässe in seinem schmalen Gesicht seine Haut ganz grau werden lässt, dann bemerkt man doch rasch, das es diesem Mann nicht gut gehen kann. Auch sein Mund stand meistens halb offen und seitlich an seinem Oberkiefer ragte ein mächtiger Eckzahn hervor, offenbar der einzige Zahn den er noch besaß, welches den Mann irgendwie entstellte.
Früher war er einmal der strahlende Held seiner Stadt. Ihm lagen die Frauen zu Füßen und die Welt hätte schöner nicht sein können. Vor seinem geistigen Auge, sah er plötzlich blutrote Rosen vorbei huschen, die seinem Glücksrausch einen weiteren „ Rausch“ hinzufügten, ohne das es ihn jedoch um den Verstand gebracht hätte. Wäre es doch dabei geblieben, mit dieser schönen Zeit und diesen euphorischen Zuständen. Doch die Zeiten ändern sich, seine Stimmung natürlich auch und die Bürger seiner Stadt, die mieden ihn nun, wo sie nur konnten. Ja, er war als Held vom Himmel in die Hölle geraten. Und in der Hölle, da wollte ihn niemand mehr sehen, den strahlenden Helden von einst. Ja, genau dort, würden ihm die Schergen Gottes arg zusetzen und das Quäntchen „Heldentum“ aus seinen blutdurchtränkten Adern pressen, bis ihm ganz schwindelig davon werden würde.
Zu gerne würde er wieder Nahe dem blauen Himmel sein, so wie damals, als er noch der Held seiner Stadt war. Aber die Zeiten ändern sich, wie man weiß, mal zum Guten,aber auch zum Schlechten. Das Pech, klebte von nun an an seinen Schuhsohlen und wollte einfach nicht verschwinden. Es haftete wie Sekundenkleber daran und alle Versuche es los zu werden, scheiterten kläglich.
So ein Pech lässt sich so rasch also nicht beseitigen, wie man es sich vielleicht vorstellen würde. Der Weg zum Glück scheint weit entfernt, dies weiß dieser ehemalige Held seiner Stadt natürlich auch. Doch manchmal erscheint ihm der Weg zurück beinahe unmöglich, wenn nicht sogar aussichtslos. Dennoch kämpfte er, kämpfte er wie ein Löwe, um dort wieder hinzu kommen, wo er bereits schon einmal war. Nämlich nach ganz oben, gefeiert als Held seiner Stadt und als ihr Ehrenbürger! Seine Ehre, die haben sie ihm jedoch inzwischen genommen, die Bürger seiner Stadt. Doch ehrlos konnte er in seinem Ort bzw. Stadt nicht existieren. Sie zeigten mit dem Finger auf ihn, so als wäre er ein Vogelfreier, den man bis zu seinem Lebensende verdammen müsste.
Er ahnte, wie sie jetzt über ihn dachten, die Bürger dieser Stadt und deren Anhänger bzw. Freunde vergangener Tage. Sie würdigten ihn nun keines Blickes mehr und redeten kein Wort mehr mit ihm. Sie ignorierten ihn, so als existiere er nicht mehr, so als hätte es ihn nie gegeben.
Der Gedanke an diese traurigen Tatsachen, ließ seine bleiche Haut erneut schwer erblassen, so sehr erblassen, als sei er schwer daran erkrankt. Aber es war nur seine angeschlagene Psyche, die ihm enorm zusetzte. Einen Suizid, wollte er aber in jedem Fall verhindern, er, der vom Himmel in die Hölle hinab steigen musste.


Anmerkung von Horst:

Himmel??Hölle??

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