An manchen Tagen

Gedicht zum Thema Zukunft

von  Galapapa

An manchen Tagen möcht ich gerne fliehen,
wenn mir die Lethargie den Atem schnürt,
die Seele nur Bedeutungsloses spürt
und sich die Stunden in die Länge ziehen.

Dann wieder kommen diese hellen Stunden,
an denen ich so gerne leben will,
doch in mir bleibt es eigenartig still,
als wär mein Herz an einen Fels gebunden.

Dann weiß ich für mein Zaudern viele Gründe
und schiebe sie als Ausflucht vor mir her,
als ob der Kleinmut eine Weisheit wär
und ich den Sinn des Daseins nun verstünde.

Doch neben mir, da brennen weiter Kriege,
da wird die Welt für Geld und Macht zerstört,
weil scheinbar niemand all die Mahner hört -
als ob der Menschheit Lebenswille schwiege.

Und manchmal da verbluten die Gedanken,
da ist der Himmel seltsam schwer und grau
und wenn ich müde in mein Morgen schau,
dann seh ich schwarze Dornenrosen ranken.

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Kommentare zu diesem Text

faraway (29)
(30.08.14)
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 Galapapa meinte dazu am 31.08.14:
Liebe faraway,
danke für Deinen lobenden Kommentar und die Empfehlung!
Du hast Recht; man könnte z.B. auch die dritte Strophe weglassen, was einen interessanten Effekt hätte.
Die letzte Strophe soll die dunkle und dornige Zukunft nochmals in Bildern ausdrücken und das Vorherige unterstreichen.
Liebe Grüße!
Charly
Fabi (50)
(30.08.14)
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 Galapapa antwortete darauf am 31.08.14:
Liebe Fabi,
das ist ein schönes Lob, das mich tief berührt hat. Ich danke Dir dafür und auch für die Empfehlung!
Die Einsicht ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Wir alle reden uns viel zu oft aus der Affäre mit "da kann ich als Einzelner nichts machen". Denn das eben stimmt nicht und viele Mutige können eine Menge erreichen, wie uns z.B. unsere Landsleute im Osten 1989 bewiesen haben.
Auch Dir ein schönes Wochenende, wenn's auch nass ist. :)
Liebe Grüße!
Charly
Graeculus (69)
(30.08.14)
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 Galapapa schrieb daraufhin am 31.08.14:
Hallo Grarculus,
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar und die Empfehlung!
Deinen Einwand habe ich nicht ganz verstanden.
Nicht der "helle Tag", sondern das Herz, das hier auch für "Mut" steht, ist wie an einen Fels gebunden. Das soll in etwa ausdrücken: Der Wille ist da, doch der Mut fehlt.
"Gebunden" benutze ich hier im Sinne von gefesselt.
Vielleicht kannst Du mir ja noch genauer sagen, was für Dich da nicht gut klingt.
Danke nochmal und liebe Grüße!
Charly

 EkkehartMittelberg (30.08.14)
Die Musikalität des metrisch-rhythmisch schönen Gedichts bildet einen wirkungsvollen Kontrast zu der beklemmenden Aussage.

LG
Ekki

 Galapapa äußerte darauf am 31.08.14:
Hallo Ekki,
danke für Deinen Kommentar zu meinem Text!
Du hast Recht mit dem Kontrast und man könnte sich sogar fragen, ob das sinn- bzw. wirkungsvoll ist.
Ich meine ja, doch habe ich mir auch überlegt, ob nicht als Versfuß besser ein Trochäus gewesen wäre. Ich denke aber, so wie es ist, ist es auch gut.
Danke für Dein Lob!
Liebe Grüße!
Charly
Anne (56)
(31.08.14)
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 Galapapa ergänzte dazu am 01.09.14:
Liebe Anne,
danke für Dein Lob und Deine Empfehlung!
Bei der Bekämpfung des "Da-kann-ich-auch-nichts-machen" muss man bei sich selbst beginnen.
Eine gute Woche und liebe Grüße!
Charly
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