Am Tejo in Lissabon besuche ich den torre de belem, an dem viele Menschenskulpturen nach vorne zu laufen scheinen, um sich zu retten. Rechts auf dem Platz neben dem torre sind kleine Steine mosaikartig angeordnet, die die Wellen des Tejo erst dichter und dann weitläufiger und verschwommener in den Ort Lissabon und das Land Portugal zu tragen scheinen. In der Mitte des Platzes bilden die Steine eine Erdkugel mit einem Schriftzug, der signalisiert, dass der Tejo der Hauptstrom der Welt und Portugal der Mittelpunkt der Erde ist. Die Handelsbeziehungen Portugals erstreckten sich vor Jahrhunderten weltweit und Portugal war ein wirtschaftlich mächtiges Land. Mein Besuch in einem nahegelegenen Cafe gibt einen Eindruck von der Expansion. Zu der Tasse Kaffee werden mir ein Tütchen Zucker und ein Stück Zimtstange gereicht. Auf die Frage, was ich mit dieser Zimtstange anfangen solle, heißt es: in den Kaffee tunken. Der Kaffee erhält dadurch ein feineres Aroma, wie meine Zunge mir mitteilt. Zimt stammt aus Indien oder Afrika, Ländern, in denen Heinrich der Eroberer und Vasco da Gama unterwegs waren.
Am Hafen in Lissabon finde ich weitere Hinweise auf die Bedeutung des Tejo. Am Ufer sind über weite Strecken Schriftzüge von Dichterworten und solche von Literaten in den Boden eingelassen. Sie künden von der individuellen Bedeutung des Flusses für seine Besucher.
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Kommentare zu diesem Text
Graeculus (69)
(13.10.14)
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