Bärennächte

Gedicht

von  unangepasste

Sterne in den Händen,
lief ich ins Feld
und band mir den Großen Bären auf.

Frost drückt sich
mit wildem Atem
an die Ackerfurchen.
Unter meinen Sohlen
küsst er Schollen kalt.
Gras legt sich
in Falten.

Doch mit der Sonne schleicht sich
wieder Wärme auf die Dächer,
und Wiesen strahlen ihr Vergessen
morgenweiß ins Land.

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(08.08.15)
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 unangepasste meinte dazu am 08.08.15:
Danke für deinen Kommentar. Habe "schmiegen" ersetzt. Ist in der Tat für den "wilden Atem" zu sanft, denke ich.
Sätzer (77) antwortete darauf am 08.08.15:
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Dieter Wal (58)
(08.08.15)
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 unangepasste schrieb daraufhin am 08.08.15:
Eine von mir nicht unbeabsichtigte Lesart. Entstanden am 24. Dezember, morgens, als alle noch schliefen, mit Blick auf Waldrand und Felder.

 AZU20 (08.08.15)
Diese Nächte sind im Augenblick zwar nur schwer nachzuempfinden, aber das Gedicht ist gut, "schmiegen" könntest Du vielleicht durch ein anderes Verb ersetzen (?). LG in das Wochenende

 unangepasste äußerte darauf am 08.08.15:
Danke. Ja, ein Wintergedicht und im Dezember geschrieben, dann liegen geblieben und heute wieder ausgegraben. Mit dem "schmiegen" hast du Recht und ich habe das Verb ersetzt.

 styraxx (08.08.15)
Das verspricht Abkühlung. Einmal mehr ein wunderbares Gedicht. Ich kann es nur empfehlen. LG

 unangepasste ergänzte dazu am 08.08.15:
Danke, freut mich.
MarieT (58)
(08.08.15)
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BellisParennis (49) meinte dazu am 09.08.15:
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 unangepasste meinte dazu am 09.08.15:
Ich stimme nur teilweise zu. Manchmal kann Kürzen die Wirkung verstärken, allerdings dürfen die Bezüge nicht allzu sehr verschwimmen.
Mit der ersten Strophe bin ich weitgehend einverstanden, würde aber das "und" für die Sprachmelodie stehen lassen. Das "und" vor "Gras" in der zweiten Strophe kann für mich entfallen. Der Satz wird dann mehr hervorgehoben. Das "meinen" dagegen möchte ich stehen lassen, um den Bezug zum lyrischen Ich deutlicher beizubehalten. Auch in der letzten Strophe muss für mich das "doch" erhalten bleiben, da es die Teile klarer zusammenhält. Habe jetzt die Version etwas überarbeitet. Danke für deine Vorschläge.

 monalisa (13.08.15)
Mir gefallen deine Bärennächte in der nun vorliegenden Form ausnehmend gut. 'Schmiegt' durch 'drückt sich an' zu ersetzen halte ich für eine kluge Entscheidung. Dass du im letzten Abschnitt auf 'doch' und 'wieder' nicht verzichten möchtest, ist für mich nachvollziehbar: 'Nach jedem Frost kommt wieder ...' - und wie schnell kann man vergessen, angesichts einen strahlenden Morgens.
Wen wundersts, dass mir gerade dieses letzte Bild besonders gut gefällt.
und Wiesen strahlen ihr Vergessen
morgenweiß ins Land.
Aber auch die erste Strophe halte ich für sehr gelungen, mit diesen beiden Ebene, die mich ein LI mit Schneekristallen in den Händen und umgebundenem Bärenfell (warmer Kleidung) durchs Feld laufend, andererseits den klaren Nachthimmel betrachtend, erkennen lässt. Sehr schön!

Liebe Grüße
mona

 unangepasste meinte dazu am 14.08.15:
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ja, das "wieder" und "doch" muss für mich bleiben.
MarieT (58)
(14.08.15)
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 unangepasste meinte dazu am 14.08.15:
Hallo Marie,
vielen Dank für diesen tollen Kommentar. Deine Interpretation entspricht genau meiner Intention, so bringt das Gedicht offenbar rüber, was ich ausdrücken wollte. Das ist immer schön zu lesen.
Deiner Erklärung, warum die weniger karge Form der dritten Strophe doch passend sein könnte, kann ich nur zustimmen, auch wenn mir vorher gar nicht in dem Maße bewusst war, wie sich Form und Inhalt spiegeln. Beim Schreiben wechseln sich oft das intuitive und das analytische Denken ab, und manchmal verliert man sich dann doch sehr weit im intuitiven Schreiben - was nicht unbedingt schlecht sein muss.
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