Ich hebe Geld am Automaten der Sparkasse ab, der nun unter der Bezeichnung „SB-Service“ läuft und muss kurz über das Wort schmunzeln. Vielleicht könnte man es auch als Kulminationspunkt der deutschen Servicewüste sehen, wenn einem Individuum die eigene Selbstbedienung als Service in Rechnung gestellt wird. Freundlichkeit und gute Kritiken inbegriffen. Vielleicht ist es auch der feuchte Traum eines BWL-Studenten. Ich denke kurz an die App, welche gegen ein Abonnement ermöglicht ein Tagebuch zu schreiben und erkenne, wie ich der Realität hinterher hinke. Wie in einem Geniestreich Kunde, Konsument, Produzent und Lieferant in einer Art volkswirtschaftlichem Elementarteilchen zusammengefasst wurden und die Firma nur mehr als Absorber für das abgestrahlte Geld fungiert. Der Mensch wird einem Planeten gleich von einem Mond aus Banken, Firmen, Verträgen und Versicherungen umkreist, der ihn langsam ausbremst – wie unsere Erde. Schließlich findet er sich wieder in endlosen Tagen voller Selbstmitleid auf die nicht enden wollende Nächte voll vom Konsum misogyner Pornografie folgen. Das Individuum welches masturbierend erkennt, dass er hier Prostituierte und Freier in einem geworden ist.