Verbotene große Liebe.

Anekdote zum Thema Lebensbetrachtung

von  franky

Es war in den Monaten Februar März Fünfundvierzig, da sind Bei unserem Dorfwirt Bösinger, Menschen auf der Flucht von den Bomben in Graz, in die leeren Fremdenzimmern eingezogen. Eine junge Familie, Verwandte vom Chef Carl Schweizer.  Ein unscheinbarer Mann: „Dr. Schoißwohl hatte sich mit Frau und  zwei bis drei Jahre altem Söhnchen mit Kindermädchen eingemietet. Die bildhübsche Ehefrau „Frau, Schoißwohl“, ging auch zu unserem Greißler Solat zum Einkauf. Die verfügte über gewisse Privilegien, die mir nicht so verständlich waren. Die Frau Dr. Schoißwohl lehnte lässig an der Mehlbox, Beine übereinander geschlagen. Ihr herrlicher roter Mund stand im Kontrast zu der vornehm hellen Gesichtsfarbe. Diese Frau hatte mich vom ersten Augenblick an völlig in den Bann gezogen. Ich stand wie verzaubert mit offenem Mund da und sog ihr Bild in mich hinein. Frau Dr. war wie eine himmlische Erscheinung, mit phantastischer Aura in schönsten Regenbogenfarben.
Wir konnten nur mit Essenskarten unsere Wahren für den Grundbedarf einkaufen. So wunderte ich mich, dass sie nach dem Verzehr einer Semmel, von Herrn Solat verlangte: „Greifen sie bitte noch mal in den Semmelkorb!“
„Ob sie dafür noch eine Marke übrig hatte?“
Mit verklärtem Blick sah ich zu, wie sie die Semmel in ihren roten Mund schob. Ihre Gold blonden Haare wallten um die Schultern, die Haarspitzen modisch nach außen gedreht. Eine göttliche Erscheinung, einfach engelhaft.
Die schöne, wohlklingende, Lachende Stimme umwob meine Seele, sie hatte für kostbare Minuten meinen sonst so tristen Alltag vergessen lassen.     

„Oh mein Gott!!!“ „Was hatte Mama mir beauftragt;
Nichts, aber gar  nichts wollte mein Kinderschädel verraten. 
So kaufte ich Brot und Butter. War natürlich total falsch, es regnete wieder Schläge auf meinen empfindlich kleinen Kinderkopf.

  Eines Tages Waren wir auf der staubigen Landstraße im Laufnitzgraben unterwegs, wie vom Himmel gesandt kam hinter uns Frau Dr. Schoißwohl mit Kind und Kindermädchen auf uns zu. Der kleine Knirps wollte per tu nicht mehr laufen. „Mama! „Bitte trag mich! Ich bin so müdeeee!“ 
Für ein normales in die Arme nehmen, war der Junge schon zu groß. Frau Dr. und Kindermädchen postierten sich nebeneinander und verschlangen die Arme so, dass der Junge sich wie auf ein Schaukelpferd draufsetzen konnte. Kindermädchen war auch müde und befahl dem Jungen wieder einige Schritte selber zu laufen.
Das war der Punkt, wo ich mich in Szene setzen konnte. Ich bot mich an mit Frau Dr. die Hände so zu verschlingen, dass Sohnemann sich wieder draufsetzen konnte. 
Vor angenehmer Aufregung schlotterten mir die Beine, die Berührung mit den warmen Fingern meiner Herzensfrau löste in mir ein heimliches Fieber aus. Ich mit kindlichen acht und Frau Dr. mit fraulichen über Zwanzig Jahren. Diese Begegnung prägte auch mein späteres Leben.

Als ich mich im Internat drei Jahre später in eine Mitschülerin namens: „Luzia Schoißwohl“ unsterblich verliebte, war das wie ein Wink vom Schicksal. War aber nicht mit meiner engelhaften Erscheinung aus Laufnitzdorf verwandt.

© by F. J. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (08.11.15)
Hübsche Geschichte. LG

 franky meinte dazu am 09.11.15:
Hi lieber Armin!

Eine hübsche Geschichte von einer hübschen Frau;-)

Danke für Kommentar und *chen

Herzliche Grüße für eine schöne Woche

von Franky
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