Aufgeworfene Gedanken.

Innerer Monolog zum Thema Lebensbetrachtung

von  franky

*

Erbarmungslos wie Salzkristalle in einer Schnittwunde treibt es sich herum.
Wir alle jagen es, keiner kann es erlegen.
Zahnlos klappern Störche ihr unbekanntes Schlummerlied in das Kissen,
wo Gräber von so vielen Toten Spalier stehen.

Betonierte Klötze liegen ungeordnet umher
und schweigen das ungesagte Wort hinauf zum Herrn.
Türme läuten die Stunde ein, wo die letzten 60 Min keinen Platz finden.

Jeder braucht ein Versteck, wo er seinen Mist verscharren kann,
den ihm der Alltag vor die Füße wirft.

Alles was mir in die Hände kommt ist Flugsand aus einer unendlichen Wüste, Die Unmengen fruchtbares Wasser verschlingt und dafür trostlose Steine sät.

Stelzbeinig gaukeln Straßenlaternen zwischen den Häusern umher,
sie brauchen die Nacht um den Mut zum Leben nicht zu verlieren.
Ich benötige beides um meine Schande zu verbergen, wenn ich meine Haut so teuer als möglich verkauft haben werde.

Schräg wie ein verlottertes Scheunendach steigt der Mond hinter den bleich bauchigen Wolkenfetzen hervor; Ich möchte ihn gerne ankreiden, aber meine Stifte sind zu kurz und der Weg hin zu weit. Er verstreut sein wertvolles Silber über die verstaubte Landschaft.

Ein Ungemach stöhnt jämmerlich im Straßengraben und wird leichtfertig übergangen.
Da geht einer nach einem Gesetz vor, das so viel Unsinn in sich birgt,
dass er zur Ausführung ein Organ benötigt.
Es gibt kein gesetzliches Sinnesorgan, dafür ein gesetzliches Organ mit Unsinn.

Der Mensch kann gut und böse nicht unterscheiden,
weil es außer Menschen nur Menschen gibt.

*
© by F. J. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text


 susidie (01.03.14)
Ich betrachte jeden Absatz einzeln, nein, jede Zeile.
Jede Zeile für sich setzt eine Gedankenspirale in Gang.

Jeder braucht ein Versteck, wo er seinen Mist verscharren kann,
den ihm der Alltag vor die Füße wirft.

Wie recht du hast.
Aufgeworfen, hingeworfen, aufgefangen, hab ich.

Ganz lieben Gruß von Su :)

 RainerMScholz (01.03.14)
Der letzte Satz ist verstörend wahr.
Grüße,
R.
MarieM (55) meinte dazu am 01.03.14:
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 AZU20 (01.03.14)
Viel Wahres. Und was nun? LG
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