warte warte nur ein weilchen ODER haarmann war einst auf jungens scharf

Gedicht zum Thema Mord/Mörder

von  harzgebirgler

 
haarmann war einst auf jungens scharf
- vielleicht hieß einer rolf -
und drehte sie was keiner darf
echt irre durch den wolf
 
der typ war wirklich geisteskrank
zutiefst wohl schizophren
und tat schier alle naselang
nach leichter beute sehn
 
im hauptbahnhof da traf er sie
jungs gingen mit ihm mit -
man hörte kaum daß einer schrie
beim todesbiß dann schnitt
 
ja schnitt sie fein in stücke klein
da fielen koteletts an
warf köpfe in die leine rein
so furchtbar war der mann

  machte aus ihnen wurst und mett
wovon mordsfritz nie aß
nur nachbarn fandens richtig nett
daß er sie nicht vergaß
 
denn fleisch in jener nachkriegszeit
war knapp und heiß begehrt
und niemand von den armen leut’
ahnt’ was man da verzehrt’
 
noch wußte keiner was er trieb -
oft ward er kriminell
weshalb er nicht im kittchen blieb
erwies sich aber schnell:
 
er spitzelte für obrigkeit
sah sich als detektiv
obwohl in ihm zu jeder zeit
der wolf im schafspelz schlief
 
doch schließlich trieb er es zu toll
man kam ihm auf die schlich’
nun war das maß weit übervoll
die furcht vorm unhold wich
 
fast dreißig hat er umgebracht -
er endete durchs beil
und wenn er nicht erneut erwacht
hält er kein fleisch mehr feil...

(2012)

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