Schnörkellos & ohne Quasten

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Schnörkellos und ohne Quasten
sind es Dichter, die sich tasten
durchs Gelände vieler Worte
hin zu jenem Zauberorte,
wo die Sprache still entspringt
und ihr Spruch am reinsten klingt,
ungetrübt von Selbstsuchtschören,
die nur “ich“ singen und hören,
die nur “sich“ im Sinne haben
und nach Sinn vergebens graben.

[Oh unter welcher Gunst der Sterne
mag wohl ein Dichterisches stehn,
dem aus schier unfassbarer Ferne
solch Ahnungen entgegenwehn?!]

Wo die Sprache still entquillt
und ihr Spruch den Wunsch dann stillt,
der im Menschenwesen brennt
nach Entferntem, tief getrennt
von des Wollens harten Griffen,
die´s bislang kaum jemals striffen,
mag sich Dichtung zag entfalten
und des Fernen Nähe walten.
Nur des Dichters scheuer Zicht
näherts an sich im Ge-DICHT.

[Er spürt den Hauch, er spürt das Wehen
da ist etwas, das ihn umspielt;
das läßt sich, weit, zwar selten sehen,
doch spricht es an ihn, ganz gezielt.]

Oh es sehnet Offenheit
seit des Geistes Ursprungszeit
sich nach Freiung im Be-SATZ
ohne Überfall und Hatz.
Offenbar mag Offnes bleiben -
in des Raumes Einverleiben
alles dessen, was es gibt,
ists doch Freies, das er liebt.
Zeichen sind wir, Dinge, Bilder,
rätselhafte Hinweisschilder,
weisen auf das Auf von Raum
an des Wesens l/dichtem Saum.

[Er möchte es im Worte halten,
worins erscheint in stillem Glanz
und nur dem selbstlosen Gestalten
mag es sich nähern, rein und ganz.]

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Kommentare zu diesem Text

swetlana (51)
(19.09.16)
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 harzgebirgler meinte dazu am 21.09.16:
DANKE DIR! herzliche grüße vom harzgebirgler

zur sprachlosigkeit sagt übrigens hölderlin in "mnemosyne":

"Ein Zeichen sind wir, deutungslos
Schmerzlos sind wir und haben fast
Die Sprache in der Fremde verloren.
Wenn nämlich über Menschen
Ein Streit ist an dem Himmel und gewaltig
Die Monde gehn, so redet
Das Meer auch, und Ströme müssen
Den Pfad sich suchen. Zweifellos
Ist aber Einer. Der
Kann täglich es ändern."
swetlana (51) antwortete darauf am 21.09.16:
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