Als Gott, total des Echos bar, noch ganz für sich wer weiß wo war...

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Als Gott, total des Echos bar,
noch ganz für sich wer weiß wo war
im Unbestimmten, Ungefähren,
begann es doch in ihm zu gären
vor endlos öder Langeweile:
Wenn ich die Lage richtig peile,
kennt mich kein Schwein und ruft mich an -
mal sehn, wie man das ändern kann?!
 
Gott ging in sich mit sich zu Rat
und schritt dann kurzerhand zur Tat:
Schöpfte - aus welchen Töpfen immer -
die Welt, das All mit Sternenschimmer,
schöpfte das Licht, schöpfte die Nacht,
kunstvoll verfugt, nicht ungeschlacht,
sowie die Erde samt dem Paar,
das des Geschlechtes Quellgrund war.
 
Nun hatte Gott echt was zu tun;
die Menschheit ließ ihn nicht mehr ruh’n,
sah zu ihm auf zwar, rief ihn an
als Herrn, der alles macht und kann,
tat aber sonst stur, was sie wollte - 
kein Wunder, daß der Herr oft grollte
und bald sein Einsamsein vermißte,
war es auch gänzlich leer und triste.
 
Als er zudem bekümmert sah,
was seinem Fleisch und Blut geschah,
da ward ihm klar: Es wird nur schlimmer,
zog sich zurück ins Wartezimmer
der eigenen Unendlichkeit
und sinnt voraus das End’ der Zeit,
an der sein Ebenbild längst baut...
es sinkt der Tag, der Abend graut.

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