(K)Einöde

Text zum Thema Hoffnung/Hoffnungslosigkeit

von  keinB

Wir hämmern Takte mit unseren Augenlidern – auf, zu, auf, zu – am Puls der Zeit.
Obwohl …

Langsam fressen sich Maden in meine Ohren, ganz langsam, ich kann sie hören, noch, es ist ein Kratzen, ein Schaben, ein Schmatzen fast, fast ohne Ende, ohne Anfang, ohne Erinnerung an den Anfang, ich höre sie schon immer, seit Anbeginn. Noch. Wenn es mich nicht so traurig machen würde, ichmüsste lachen, denke ich. Und dann lache ich doch, ich muss, ich lache doch, lautlos, mir is eingefallen: Ich brauche meine Ohren nicht mehr.
Ich brauche nichts mehr.

Das Wasser lässt das Holz faulen.
Diese ewige Umarmung inmitten.
Zersetzt uns.
Manchmal irritiert mich, dass es so dunkel ist.
Und leise, so leise.
Zersetzt uns.
Bis auf den Takt – und die Maden.
Und gleich so laut.
Zersetzt uns.

Manchmal denke ich, wir haben den Absprung verpasst. Ich würde das gerne laut sagen, aber ich habe keine Zunge mehr, keine Lippen. Fleißige Maden, gute Maden. Mit einem winzigen Restbewusstsein für Zuneigung, würden wir sie dafür lieben – und sie lobpreisen, wenn wir noch Stimmen hätten. Die Nähe friert uns, und doch - wir klammern uns nur fester aneinander.

Gestern war Gott da. Wir schwiegen und lauschten seinen Worten, und spröde tropfte seine Liebe auf die Erde, ohne glaubhaft zu sein.

Wir, das sind du und ich.
Vielleicht - vielleicht auch nicht.

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Kommentare zu diesem Text

Janna (66)
(24.10.16)
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heilerfeld (33) meinte dazu am 24.10.16:
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 LotharAtzert antwortete darauf am 24.10.16:
Ö dem auch sei - aus Mädchen werden Maden.

 keinB schrieb daraufhin am 26.10.16:
@Tante: Danke. :)
@Lothar: Nun nicht grade die Assoziation, die ich beim Schreiben im Sinn hatte, aber ... :D
unfrankiert (52)
(24.10.16)
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 keinB äußerte darauf am 26.10.16:
Muchas gracias. :)
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