Das Sprechgitter in Pfullingen

Skizze zum Thema Sprache/ Sprachen

von  blauefrau

Rostiges Gitter
siebt meine Sprache
Sätze und Silben
fließen nach vorn[in]
Hören und Staunen
über die Langsamkeit
der steinfliegenden Worte  (1)


Durch Lochkreise
rollen Wortkugeln
zueinander gegeneinander
Grenznetze
sind die
Trommelfelle (2)


rostiges gitter
frisst
flirrende lichtpunkte
wortkugeln
zum erbrechen (3)

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Kommentare zu diesem Text


 princess (03.03.17)
Idee und Umsetzung: bemerkenswert!

Liebe Grüße
Ira
Festil (59) meinte dazu am 03.03.17:
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MarieT (58)
(03.03.17)
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 tulpenrot (03.03.17)
Weil ich den Text überhaupt nicht verstehe, ist auch sicher der letzte Vers grammatikalisch für mich zu schwierig - ich schreib es aber trotzdem mal hin, wie ich denke, dass er sein müsste. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht krumm:
Müsste es dort nicht heißen:

flirrende lichtpunkte
fressen
rostiges gitter
wortkugeln
zum erbrechen

oder (um die "i"s zu retten):

flirrender lichtpunkt
frisst
rostiges gitter
wortkugeln
zum erbrechen

oder


Grenznetze
sind die
Trommelfelle
flirrende lichtpunkte

rostiges gitter
frisst
wortkugeln
zum erbrechen
?

Andere Leser haben ja den Text verstanden - da kommt es auf mich nun wirklich nicht an - und ich bin ja auch schon still.

Gute-Nacht-Gewinke
Angelika
MarieT (58) antwortete darauf am 03.03.17:
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 tulpenrot schrieb daraufhin am 04.03.17:
Ach so ... Danke, Marie.
Und anscheinend soll man sowieso die Strophen einzeln lesen. Ich wunderte mich schon über die Nummerierung.
Heute morgen sehe ich ein wenig klarer.

 blauefrau äußerte darauf am 04.03.17:
Drei verschiedenen Skizzen zum Sprechgitter der Klarissen, die
bis auf das Thema "Das Sprechgitter" nicht zusammengehören.

Erst im Mai kann ich das Sprechgitter wieder direkt sehen.
So musste ich von außen die Lichtpunkte, die sich durch die Öffnungen im Sprechgitter ergeben, wahrnehmen.

Die Trommelfelle des unsichtbaren Gegenüber - an der anderen Seite des Gitters - sind die Grenznetze(wie beim Tennisspielen an den Seiten); bis dahin schleudern die Wortkugeln und werden ggfs zurückgeworfen. Wohin?

 tulpenrot ergänzte dazu am 04.03.17:
Jetzt hab ich das mit dem Sprechgitter mal gegoogelt - und kann mir jetzt ein Bild davon machen. Schon interessant, was es alles gegeben hat. Das wäre nichts für mich gewesen - so eingesperrt und ohne Kontakt nach außen. Durch die Löcher passen aber dann wirklich nur kleine Worte . aber auch die können Geschosse sein.

 blauefrau meinte dazu am 06.03.17:
Armut, Demut und Gehorsam sind die Leitworte der Klarissinnen.
Wenn man nur auf das Wort achtet oder auf das Schweigen, die Zwischenzustände, die sich entspannende Atmosphäre, würde der Fokus auf die Lautwahrnehmung und "die Stimme des Herzens" gelegt. Ein Bild könnte ich mir vom Gegenüber nicht machen, und dann fiele ich wieder auf mich selbst zurück.
Anstrengend und wertungsfreier, denke ich, wäre die Situation am Sprechgitter...

 tulpenrot meinte dazu am 06.03.17:
Für so ein Leben wäre ich viel zu aufmüpfig. Und mit mir alleine sein und schweigen - das kann ich auch ohne Sprechgitter, obwohl ich mir vorstellen kann, dass so eine Einrichtung seine Faszination hat.

 blauefrau meinte dazu am 10.03.17:
Tulpenrot, findest du (3) so verständlicher?

rostiges gitter
frisst
flirrende lichtpunkte
zum erbrechen
wortkugeln (3)

 tulpenrot meinte dazu am 10.03.17:
Ja, es geht besser.
Ich hätte noch ne Idee - aber weiß nicht, ob das deiner Intention noch entspricht:

rostiges gitter
frisst
flirrende lichtpunkte
wortkugeln
zum erbrechen(3)

 blauefrau meinte dazu am 10.03.17:
Doch! Daran hinderte mich bisher nur, dass so zwei Substantive: Lichtpunkte und Wortkugeln
hintereinander stehen.

 tulpenrot meinte dazu am 10.03.17:
Mich stört das gar nicht.
Und was mir eben auffällt: 4 "i"-Worte hintereinander und dann kommt das dunkle, donnernde "wortkugeln" - das hat was!
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