Irgendwie verloren

Gedicht zum Thema Flucht/ Vertreibung

von  Galapapa

In Verzagtheit nahezu verloren
geh ich bang durch Straßen dieser Stadt,
die mir ein Verweil gegeben hat.
Ungewissheit schwitzt aus allen Poren.

Hinter mir der Krieg, die Diktatoren,
eine Flucht aus Elend und Verrat
und die Scham, als ich um Hilfe bat.
Stolz und Großmut sind darin erfroren.

Manche Menschen hier sind wie verschlossen,
alles ist so unvertraut und fremd.
Diese Blicke haben mich verdrossen;

sie erscheinen mir beinah gehemmt,
feindlich und in Angst und Neid gegossen.
Wo hat mich mein Schicksal angeschwemmt?!

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(10.06.17)
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 Galapapa meinte dazu am 10.06.17:
Hallo Graeculus,
warum nicht?! Romantik ist eine Sache, die Realität eine andere.
Herzlichen Gruß!
Galapapa

 EkkehartMittelberg (10.06.17)
In dem gelungenen Sonett werden sich leider viele Vertriebene wiederfinden.

 Galapapa antwortete darauf am 10.06.17:
Hallo Ekkehart,
so war das Gedicht auch gedacht. Natürlich soll es die andere Seite auch zum Nachdenken anregen.
Als Sonett hat das Gedicht einen Formfehler: Es ist ein fünfhebiger Trochäus; Sonette sollen ja im fünfhebigen Jambus geschrieben werden. Auch sind die Kadenzen nicht durchgägnig weiblich. Aber was hat das schon zu bedeuten?! :)
Galapapa
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