Er war immer in seiner Nähe der goldene Löffel.
Allein sein Anblick hinderte ihn, unbesonnen zu sein.
Wenn ihm im Labor Blut entnommen wurde, schloss er vor Scham die Augen, weil er annahm,
man würde sein blaues Blut erkennen.
Immer machte ihn sein bürgerliches Leben unsicher.
Neulich in einer kleinen Reisegruppe stand eine Schlossbesichtigung auf dem Programm.
Unser Mann stellte sich verschämt und unauffällig neben jede Ritterrüstung und suchte nach Ähnlichkeiten mit seinen metallhaltigen Vorfahren.
Bei den Sicherheitskontrollen auf einem spanischen Flughafen wurde ihm seine Adelsphobie nun zum Verhängnis:
Der Zollbeamte bemerkte, dass unser Reisende etwas blitzendes im Mund versteckte und sagte: „Abri la boca!“
Der verschluckte goldene Löffel führte schnell zur Tragödie.
Seit der Obduktion ziert nun der goldene Löffel den Schreibtisch des leitenden Pathologen.
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