Politisches Nachtgebet
des kleinen deutschen
Sozialarschmannes
an den großen Wohlfahrtsgott
der sozialen Gerechtigkeit
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Ich hasse die soziale Kälte :
denn nur
im Wohlfahrtsstaat
ists kuschelig
und warm ,
wo ich als kleiner Mann
immer spüren kann
die gütige Hand ,
den starken Arm
mit dem
fürsorglich
Vater Staat
mich stützt
und schützt,
wo
die Sozialbalance
und
die Sozialgerechtigkeit
mir
und
der Solidargemeinschaft
stetig hilft
und nützt ....
Natürlich
bin ich
für eine Reichensteuer
denn Reiche
sind mir nicht geheuer
und starke Schultern
gehörn nun mal
stark belastet ,
zumal man selber
doch nur darbt
und fastet.
Das globale Kapital
hat Schuld
an meiner Angst
an meiner
depressiven Qual :
es ist ja
ach so böse
und so liberal
eben
marktradikal
Heuschreckenartig
frißt es
Firmen
ratzekahl
vernichtet
Arbeitsplätze
drum brauchen wir
recht viele,
engmaschige,
soziale Netze...
Bloß weg
mit diesen
gräßlichen
Hedgefond-
-investoren-
-heuschrecken
damit nicht
noch mehr
marode Betriebe
hierzulande
frecken ...
Es wär ja schließlich
nur sozial gerecht ,
wenns wenigstens
allen ginge
gleichmäßig
und gemeinsam
schlecht
Neoliberalismus ,
welch ein Stuß !
Macht bloß
mit solchem Unsinn
Schluß !
Statt dessen
heimeligen
altsozialistischen
staatlichen
Planungs -
und Gängelungs-
und Verteilungs-
gerechtigkeitsmief :
damit
fährt man gut
und man liegt
wahltaktisch
nie schief
Dann kommt auch
kein Turbokapitalismus auf ,
denn der hat ja
soviel Dynamik drauf,
daß er uns
echt globalisiert,
Leistung
und Konkurrenz
gebiert ...
Dem wär ich
schutzlos
ausgesetzt,
drum bin ich
ja auch so
entsetzt
Hör ich von:
Flexiblität,
Knowhow
Innovation,
Moblität,
wodurch
es mir ja
so schlecht geht,
dann fühl ich
mich schon
halb entlassen
und auch
vom Staat
im Stich gelassen.
Wenn
der Sozialabbau
hier so weiter geht ,
ist es für mich
schon eh zu spät ......
Soziale Verantwortung
möglichst viel ...
....maximale
Sozialfürsorge:
Das sei unser Ziel ,
aber bitte schön
absolut
hundertzwanzig-
prozentig
gerecht
dann gehts
bestimmt
auch mir
nicht schlecht
Sozial von vorn
sozial von hinten
so werden wir
den sozialen Frieden
einvernehmlich finden
Sozial oben,
sozial unten
und um es richtig
abzurunden:
sozial natürlich
auch in der Mitte
dies sei
meine
große Bitte !
Und immer
schön an die
Gerechtigkeit
denken,
denn schließlich
haben wir
nichts zu verschenken,
schon gar nicht
an die da Oben,
die sich so
unsozial
auf meine,deine
unsere Kosten
ungebremst
austoben ...
Doch das
bestätige
ich gern:
Jeder Sozialneid
liegt mir fern !
Ich komm aus der
Gesellschaftsmitte
Herr erfülle mir
meine Bitte
und erfülle mir
mein Gebet ,
vielleicht
ist es noch nicht
zu spät,
damit ich
als sozialer
Schnarchzapfen
und als
kleiner
Sozialarschmann
beruhigt
weiterschlafen
kann ...
Wie oft schon
zählt ich
jedes Schaf,
wenn mich
der Sozialneid
brachte
um den
wohlverdienden
Schlaf.
Bin nicht nur rot,
sondern auch grün,
möchte
die Menschen
umerziehn.
zum Umweltnazi
zum Ökofaschist
und vor allem
zum Sozialist
Wutbürger
bin ich auch.
Das ist
unter Sozialärschen
im vorgerückten Alter
allgemein der Brauch ...
Man will ja arbeiten
und nicht pennen
Aber von seiner
Hände Arbeit
soll man dann
auch leben
können ...
Doch leider
ist vorbei die Zeit
der guten alten
Handarbeit
und Kopfarbeit
liegt manchem nicht,
weils an Bildung
ihm gebricht
Die Wirtschaft
ist für die Menschen da
und nicht etwa
umgekehrt:
Die Menschen
sind für die Wirtschaft da:
klingt eigentlich
nicht so verkehrt
Die Affen sind es
sicher nicht.
Ein arbeitsloser Affe
übt keinen Verzicht ....
und wie stehts
mit den Sozialaffen ?
die nur umverteilen
und herumzetern
und herumgaffen ....
und blöde Sprüche
machen ...
über der Hände Arbeit
über Sozialgerechtigkeit
über die Wirtschaft
und ihrer Funktion
jeder Ökonomie
zum Hohn
allem Sozialkapitalismus
zum Trotz
nichts als Geschmier
und Schleim und Rotz !
Trotzdem Herr,
erhör meine Bitte
Ich bin ein kleiner
Mann
und spreche aus
der Gesellschaftsmitte
VOX POPULI
VOX RINDVIEH