Schattenschlag - Schlagschatten

Gedankengedicht zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Walther

Schattenschlag - Schlagschatten

Den Schatten nur, und sonst ist nichts,
Ihn trifft der Mensch auf freier Fläche:
Er schlägt im Winkel grellen Lichts
Und stört die Spiegelung der Bleche
Und trifft die Linie des Gesichts.

Er spricht die Losung, feine Worte,
Die niemand hört, sein Schatten nur.
Es ist die Einsamkeit der Orte,
Es ist im Nirgendwo die Spur;
Sie führt zur nächsten hohen Pforte.

Er geht. Es ist ein müdes Schlurfen.
Er hustet und entlässt den Ruf
Nach Müssen, Sollen, Wollen, Dürfen
Und nach dem Herrn, den ihn einst schuf,
Um nach dem Sinn im Sand zu schürfen.

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (11.05.18)
Hallo Walther

dein Text gefällt mir, gut gewählte Bilder und beim lauten Lesen wirkt der Text wirklich so, als würde da jemand müde und mutlos langschlurfen. Einzig das "schlürfen" in S3, V1 gefällt mir nicht. "Schlürfen" hat etwas mit trinken zu tun, bezeichnet dieses lauthafte Einsaugen von Flüssigkeiten. Die Sache mit den müden Füßen nennt sich "schlurfen". Das passt nun nicht ganz so gut zu den Reimpartnern dürfen/schürfen (Tolles Bild, übrigens, dieses sinnlose im Sand schürfen!). Warum nicht mal der Mut zu einem Unreim? Inhaltlich würde es gut passen und von mir als gelungenes Stilmittel und tolle Alliteration zum "schuf" angesehen werden.

Liebe Grüße

Sabine

 Walther meinte dazu am 11.05.18:
Hi Isaban,
danke für deinen hinweis. ehrlich gesagt benutzen wir hier das "schlürfen" schon immer 'falsch'. aber das weltweitweb erläutert, daß du wohl richtig liegst. also habe ich das geändert.
die unreinheit des reims schadet an dieser stelle wirklich nicht, da die ganze strophe in u und ü schwelgt (sollte sie auch). das ü steckt im bewußten vers in "müde", und das ist m.e. ganz in ordnung. der haken, der jetzt entsteht, darf sein.
lg W.
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