Ewigkeiten

Sonett zum Thema Ewig/ Ewigkeit

von  Walther

Ewigkeiten

Komm, lass uns heute mit dem Sommer traben:
Er geht, woher er kam, nach West und Süd.
Die Schlüsselblumen sind bereits verblüht,
Und Bienenvölker dürsten in den Waben.

Die Perseidenschauer sind verglüht:
Am Mondrand knabbern laut die schwarzen Raben,
Und Hoppereiter fallen in den Graben,
In dem ein müdes Wässerchen sich müht.

Ich nehme deine Hand und heiß dich schweben.
Wir tanzen wie der Derwisch durch die Nacht
Und haben nichts und niemand, nur dies Leben,

Das jeden Tag von Neuem uns verlacht:
Wir wollen nur genießen und nicht streben;
Für Ewigkeiten sind wir nicht gemacht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

LottaManguetti (59)
(08.05.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Walther meinte dazu am 08.05.18:
Hi Lotta,
herzl. dank für deine empfehlung. der titel ist bewußt ambivalent gewählt - wie das ganze sonett auf dem messer tanzt. wenn du einen vorschlag zur verbesserung hättest, laß ihn für mich da. ich nehme gerne ratschläge an.
lg W.

@all: bin ziemlich überwältigt ob der resonanz. das wünscht man sich als schreiberling zwar immer, aber es bleibt ein geheimnis, warum der eine text überschüttet wird und der andere einfach links liegen bleibt ... 1.000 dank euch allen !!!
lg W.
LottaManguetti (59) antwortete darauf am 08.05.18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Walther schrieb daraufhin am 08.05.18:
Hi Lotta,
danke für die netten worte. andere meiner sonette sind in derselben poetik gestaltet. daher wundert's mich. aber so ist das eben: der autor hat i.d.r. keine ahnung, welche seiner versuche brauchbar sind. diese collagen mit verfremdung machen übrigens saumäßig spaß - mir jedenfalls.
darfste gerne abpinseln. 2019 (spätestens) gibt's einen ausschnitt der sonette als gedichtband. mal schaun, was damit passiert.
HG W.

 GastIltis (08.05.18)
Es ist das Schweben, Walther,
einzig nur das Schweben,
das uns noch wach hält, Alter,
ja, es hält uns eben.

Und schwebend, lass uns, Dichter,
auf die Zeiten pfeifen.
Der Ewigkeiten Traumgesichter
werden wir doch nie begreifen.

Bewundernde Grüße von Gil.

 Walther äußerte darauf am 08.05.18:
danke für deine gedichtete empfehlung meines versversuchs, lb. GiL! HG W.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram