Gestern hörten wir zu, als es uns von seinem Altern berichtete, dem unmerklichen Verfall der einstigen Schönheit. Wir erfuhren von Gesängen und Festgetümmel in seinen jungen Jahren, als noch ein Stein auf dem anderen lag. Es öffnete uns die Augen für die Spuren, die überstandene Gefahren hinterließen. Es sprach von Weh und Ach, von Jubel und Ausgelassensein, als die Zeiten noch mit Hilfe der Sonne gemessen wurden und die Nächte ohne Mond zum Fürchten waren.
Heute spielen wir mit den staubigen Kieseln, tanzen über wuchernde Unkräuter und springen über Mauerreste.
Die heranziehenden Wolken übersehen wir.
Das ferne Gewittergrollen überhören wir.
Die angedrohten Sturmfluten vergessen wir.
Als ob es nur uns gäbe und keine Vergangenheit, nur Lebendigkeit und eine Zukunft mit Vogelzwitschern im Sonnenschein.
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