Edel. Weiß.

Sonett zum Thema Abgrund

von  Walther

Edel. Weiß.

 

Der Berg des reinen Wahnsinns rutscht ins Tal

Und nimmt die fette Beute gleichfalls mit.

Den Permafrost zertaut als Bindemittelkitt

Jahrhundertsommerlich die Weltdachqual.

 

Der Dichter lichtet seinen Fundus mal,

Und hin und wieder gleicht sein Wolkenritt

Dem Zeusgetrampel. Er kommt aus dem Tritt,

Er tänzelt stolpernd semi-ideal

 

Und sucht den Halt vergebens am Geländer

Des steilen Pfads in den Olymp. Dort windet’s.

Es windet sich der Weg. Die harten Ränder

 

Verziert kein Edelweiß. Doch jemand findet’s

Und pflückt und schenkt‘s dem abgerutschten Sender:

Wer seine Nase in es steckt – ja, den erblindet’s.



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