Ein Pferdchen braucht doch ein Brett, um zu springen.

Lyrischer Prosatext

von  autoralexanderschwarz

„Die Zeit des Spielens ist jetzt wohl vorbei“,

denkt er, als er das Schachbrett schließlich zusammenräumt,
obwohl noch immer eine Figur fehlt;
ein schwarzes Pferdchen ist am Abend verlorengegangen
und obwohl er das ganze Wohnzimmer abgesucht,
auf den Knien und mit der Wange auf dem Parkett
unter das Sofa geschielt hat,
ist es verschwunden geblieben:

fast so,
als hätte es
nie existiert.

Nicht nur um das Spiel,
auch um das Pferdchen tut es ihm leid:

„ein Pferdchen braucht doch ein Brett,
um zu springen.“

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Kommentare zu diesem Text


 Judas (26.11.18)
Ich mag's. Und - pass auf, das ist jetzt das Mysteriöse - kann nicht mal festmachen, warum. Irgendwas steckt in dem Text was ich erkunden will. Und vielleicht auch noch werde. Die Sprache jedenfalls gefällt und der Inhalt scheint einige Facetten zu haben, die ich finden möchte.

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 30.11.18:
Das freut mich.
Gruß & Dank

 LotharAtzert (26.11.18)
Tragisch tragisch. Mir ist mal dasselbe mit einem schwarzen Bauer passiert. Er ist nie wieder aufgetaucht und wurde durch ein "Mensch ärger dich nicht-Hütchen" ersetzt.
Calypso (28) antwortete darauf am 27.11.18:
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 autoralexanderschwarz schrieb daraufhin am 30.11.18:
@LotharAtzert: Abgesehen davon, dass ich das Pferdchen tatsächlich wiedergefunden habe, habe ich auch einen schwarzen Bauern, der sich dahingehend von den anderen unterscheidet, dass er aus einem anderen Spiel und aus Plastik ist. Der ersetzte Bauer ist - finde ich - aber auch ein Symbol der Treue zum Brett.

@Calypso: So ist es wohl.

Gruß & Dank
AlX

Antwort geändert am 30.11.2018 um 16:58 Uhr
Calypso (28) äußerte darauf am 30.11.18:
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 autoralexanderschwarz ergänzte dazu am 30.11.18:
Naja zurück: dass ich selbst unter mein Sofa geschielt habe, ändert ja nichts daran, dass es eine Metapher ist.
Piroschka (55)
(27.11.18)
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 Dieter_Rotmund (13.12.18)
Das ist mir persönlich zu putzig, schon allein den Springer als "Pferdchen" zu bezeichnen ist eine arg infantile Verniedlichung, finde ich. Klingt nach My-little-pony-Schach.
Dies nur als Anmerkung am Rande.
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