Differenzfeminismus

Essay zum Thema Mord/Mörder

von  toltec-head

Schwul ursprünglich schlimmes Schimpfwort, weil mangelnde Männlichkeit implizierend. Dann von der frühen Schwulenbewegung nicht etwa hegelianisch ins positive gewandt, sondern gut nietzscheanisch zur schillernden Differenz verherrlicht und als Kampfbegriff verwandt. Den Stier bei den Hörnern gepackt. Ich mag das. Heute ist das Wort genauso nivelliert wie der Kölner Karneval. Schöner softer schwuler Sozialdemokratismus. Ich hasse das.

Ähnlich mit Neger. Die goethe/nietzscheanische Variante den Stier bei den Hörnern zu packen bei Léopold Senghor und den Rastafaris, die vollkommen zu Recht darauf bestehen, dass Jesus schwarz war. Was für eine Kraft! Welche Schönheit! Heute sitzen sie versozialdemokratisiert mit Krawatte und Aktenköfferchen im Parlament.

"Woman". Ursprüngliche altenglische Bedeutung der Silbe "wo" ist halb. Wo-man = halber Mann. Wie schwul oder Neger zunächst einmal also ein Schimpfwort. Heute von allen drei Wörtern am stärksten nivelliert. Von dem Wort "Frau" geht auch nicht ein einziger Funke von Unbotmäßigkeit mehr aus. Aus der Sicht des Differenzfeminismus hat der Feminismus schlimmer gewirkt als das Patriarchat.

Am wenigsten nivelliert erscheint noch das Wort Neger. Sich selbst als Neger zu bezeichnen, macht immer noch stark. "Ich bin schwul" oder "ich bin Frau" sind hingegen bereits mehr oder weniger hoffnungslose Fälle. 

Literaturneger für Internetliteraturforenautor. Leider sind die Leute so sehr der Diktatur des Sozialdemokratismus gleichgeschaltet, dass sie das als Beleidigung auffassten.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (36)
(21.01.19)
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 toltec-head meinte dazu am 21.01.19:
Here comes the sheeny in a high, high hat.

 toltec-head antwortete darauf am 21.01.19:
An dem Wort Jude stören auch schon wieder die Normalisierungstendenzen.
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