Alarich I sagte, ein Dämon habe ihn gegen Rom gedrückt. Jede im Inneren leere Zivilisation erwartet ihren Barbaren und jeder Barbar wartet auf seinen Dämon. (Cioran)
In Kavafis "Warten auf die Barbaren" kommen die Barbaren am Ende NICHT: "Und nun, was sollen wir ohne die Barbaren tuen? Diese Menschen wären wenigstens eine Lösung gewesen."
Es gibt eine dritte Lösung: Anders als bei Kavafis KOMMEN die Barbaren, aber ganz anders als es Cioran und andere Drama-Queens sich vorstellen. Sie kommen, entpuppen sich aber als dasselbe in Grün.
Der Islam als Alternative zur westlichen Welt? Wirklich??? Wer soll das glauben?????? Nehmen wir nur das Beispiel der Homosexualität. In seinen großen Zeiten im Mittelalter war der Islam gegenüber der Homosexualität ähnlich tolerant wie gegenüber dem Christentum oder dem Judentum. Im Koran findet sich anders als in der Bibel ja bekanntlich kein einziges Wort zu diesem Thema. Die Homophobie ist etwas dem Islam von den Engländern, den Franzosen, von der "westlichen Zivilisation" eingepflanztes. Mit der importierten islamischen Homophobie tritt uns nicht ein Alternativweg zum Westen entgegen, sondern die Gedankenwelt unserer Großväter und Urgroßväter als Farce. Sollte es sich mit dem importierten islamischen Antisemitismus wirklich anders verhalten? In keiner Moschee, in der elektrisches Licht angemacht wird oder in die man mit Autos fährt, erst Recht nicht in einer solchen, in der man vorher das Handy ausmacht, wird noch an den Islam geglaubt. Ein Mohamed, eine Religion, die nach dem Muster männlicher Erektion gestrickt ist, wäre cool, ist aber nicht in Sicht.
Dasselbe in Grün sind letztlich auch Putin und Xing. Die Hegemonie der USA und der westlichen Welt mögen sie vielleicht brechen. Die Hegemonie der funktionalen Differenzierung sicherlich nicht. Auch unter Putin und Xing wird die Wirtschaft weltweit nach Zahlung/Nichtzahlung codiert sein und die anderen Funktionssysteme ganz ähnlich, wenn auch mit anderen Codes, gestrickt sein. Ja, ist es nicht so, dass man sagen muss, Putin und Xing drehen an der Schraube der funktionalen Differenzierung nur ein Stückchen weiter oder denken diese sogar konsequent zu Ende, denn eine Hegemonie der westlichen Welt ist in der funktionalen Differenzierung gar nicht vorgesehen, diese war in der funktionalen Differenzierung vielmehr von Anfang an ein Fremdkörper. In der funktionalen Differenzierung gibt es letztlich nur die Hegemonie der verschiedenen Codes und ihrer Systeme.
Hinter all den neueren "Barbareneinfällen", unserer scheiternden Willkommenskultur und feministischen Außenpolitik erscheint am Ende nicht das Gesicht Kavafis, Spenglers oder Ciorans hervor. Beinahe ist es ja so, man wünschte sich dies, wünschte sich, die AfD oder das was Frankreich oder Italien die AfD ist, hätte Recht. Am Ende scheint über allem aber, man möchte sagen: leider nur, das leicht ironische Lächeln Luhmanns hervor. Nur zu gerne täte man ihm Mohamed-like in die Fresse hauen, es bringt aber alles nichts. Funktionale Differenzierung forever an ever - selbst, wenn wir irgendwann russisch oder chinesisch lernen müssen oder diese interessanteste aller Sprachen, weil sie mit den Mu´allaqat das schönste Oxymoron hervorgebracht hat: eine reine männliche-aggressive Poesie - das Arabisch.