zwischenfall

Prosagedicht zum Thema Tod

von  Perry

ein dumpfer schlag reißt dich aus schläfriger lethargie
beinahe hättest du vor schreck das steuer verrisssen
doch der blick in den rückspiegel bleibt ohne befund

es lässt dir keine ruh wendest an der nächsten abfahrt
wars ein ast ein vogel ein verlorener schuh dein blick
sucht die gegenfahrbahn sieht dort dein auto stehen

hinter der zerbrochenen scheibe sitzt starr dein körper
eine eisenstange in der brust blitzlichter und sirenen
verwehen du verspürst heißes verlangen nach kaffee

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (22.01.19)
Dein Gedicht erinnert mich schmerzlich an einen Unfall vor ein paar Jahren, bei dem drei junge Männer aus meinem Ort ums Leben kamen. Ich hatte sie aufwachsen gesehen. Dann waren sie plötzlich weg - die Unfallverursacherin war nach der Nachtschicht am Lenkrad eingeschlafen und frontal in ihr Auto gekracht.
Sie überlebte.
Die Jungen beerdigten wir an einem Frühlingstag.

 Perry meinte dazu am 22.01.19:
Hallo Kepler,
danke für deine Reflexion, aber es ging mir hier nicht vorrangig um einen tragischen Verkehrsunfall, sondern mehr um Gedanken wie: "Stell Dir vor Du bist tot und lebst einfach weiter."
LG
Manfred

 Moja (23.01.19)
Hallo Manfred,
Dein spannender Text zog mich sofort hinein in eine alltägliche Szenerie, in die Autofahrt bricht plötzlich heftig die Wirklichkeit ein - starker Moment - reißt den Fahrer heraus, schärft seine Wahrnehmung, gaukelt ihm eine Schreckensvision vor, es ist noch mal gut gegangen, aber....
Wie Filmszenen, Schnitt an Schnitt, dicht, Wirklichkeit vermischt mit Illusion, überlebt, ja, aber irgendwie knapp - nahm mich ziemlich mit, ganz schön gut geschrieben!
Liebe Grüße, Monika

 Perry antwortete darauf am 23.01.19:
Hallo Monika,
danke fürs intensive Hineinversetzen. Manchmal ist es eben besser rechtzeitig eine Kaffeepause zu machen, um solche Visionen zu vermeiden. :)
LG
Manfred
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