Ein Tag wie jeder andere

Kurzgeschichte zum Thema Lebenszeiten

von  Teichhüpfer

Dieser Text ist Teil der Serie  11. September 2001 Twin Tower
Es ist ein Tag wie jeder andere. Bernd und ich sind im Partykeller verabredet. Der Eingang zum Keller ist schon geöffnet. Wie ich den Raum betrete, sitzt Bernd nicht am Tresen. Irgendwo in der Ecke fragt er mich:" Sage mir doch mal, wenn Terroristen die westliche Welt  angreifen." So etwas hatte ich von ihm noch nie gehört und bin am überlegen. Soll ich reagieren oder so tun, als ob nichts gewesen wäre? Nun ja, ich antworte:" Die kommen mit dem Flugzeug." Es war Zeit der Olympiade in München, unerwartet sagt Bernd:" So doch nicht, die stürzen in das World Trade Center." Ich bekomme sehr große Angst, dass ich Bernd nicht frage, warum er das sagt.

Die Knospe der Liebe

Das Ziel - ich komme wie ich will.
Schaue in ein Wellental.
Der Ball soll gleiten bis an das Land.
Ich warte und warte und warte...
War es der, den ich auf Wiesen fand?

Die Wege von Bernd und mir trennten sich. Wir ziehen 1975 mit der Familie um. Die neue Gesamtschule im Nachbarort ist schon in der Planung. Zuerst muss die Gegend erkundet werden. Schön ist es hier an der Ostsee im Olympiazentrum Kiel - Schilksee. Ich bin bekannt durch meine Erfolge im Sport, Judo und Segeln. Es sind mit meinen dreizehn Jahren an die dreizig Tuniere und Regatten. Das soll auch so weiter gehen, aber den Musikunterricht nach sechs Jahren zu beenden. In kurzer Zeit lerne ich neue Freunde kennen. Das Thema Bernd ist beim ersten Joint, kein Thema. Ich will den Leuten davon erzählen, wie Bernd und ich Led Zeppelin hören und ein Bier dazu trinken. Bevor ich weiter erzähle, sagt Beate:" Du lügst." Ich weiß bis heute nicht warum, vielleicht wegen dem Bier. Die Kiffer standen auf der anderen Straßenseite! Das Judotraining, Segeln und die Schule nehmen mir Zeit, um weiter darüber nach zu denken.

Sonnengold

Das Licht im Leben, Schatten und Regen,
der einzige Segen.
Zwei Seiten sind uns gegeben.
Lichtstrahl auf goldenen Weg.

An der Schule habe ich einen sehr guten Start. Die Klasse ist super und ich lebe zum Erstenmal auf. Die Noten sind von gut bis sehr gut. Meine Kunstlehrerin finde ich super hübsch und 22 Jahre alt. Auf der Klassenfahrt nach Berlin gehe ich auf Sie zu. Wir unternehmen viel miteinander bis Nachts um 24 Uhr. Am Vortag der Rückreise übernachtet ein Mädchen aus Hamburg bei mir. Uwe kommt in das Gespräch, mein Doppelgänger, aber das Thema ist ein anderes Buch wert. Es war Nachts viel los im Jugendhotel. Mit mir und der Lehrerin endete es jedoch bitter. Bei der Abschlußparty sitze ich neben ihr. Wir sind leicht alkoholisiert und sehr gesprächig. Meine Frage nach einem Kuß beantwortet Sie:" Wir fahren nachher an den Strand." Das Erstemal so richtig Sex, der Sonnenaufgang und Jimi Hendrix. Am Hochhaus, indem ich wohne, stand ein Krankenwagen und ein Mann,  zugedeckt mit einer Decke, lag auf dem Boden. Er sprang aus dem 14. Stockwerk.
In der Schule sagte Sie mir:" Erzähle niemanden davon!" Ich bekam Ärger und musste die Schule mit einem Notendurchschnitt von 1,8 verlassen, obwohl ich das letzte viertel Jahr fast nicht mehr anwesend war, und die Themen in der Prüfung mit 50 % auf den Jahresdurschnitt in der Zeit gewesen sind. Ich lernte das Heim für schwer erziehbare Kinder kennen, weil ich 15 Jahre alt war, und Rechtlich erst mit 16 Jahren berechtigt.

Es gibt so viele Dinge, die würde ich dir gerne sagen.
Wie der Wind dein Haar umspielt,
das Licht die Seele streichelt
und nicht verbergen, daß Du mir gefällst.
Hier bin ich auch ein wenig dein.

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (20.03.19)
Du scheinst ja ganz schön was erlebt zu haben.
Aber sag mir mal, Hüppi: Joint, Bier und Judo - wie geht das zusammen?

 Teichhüpfer meinte dazu am 20.03.19:
Ich hatte Kondition - und Krafttraining, 10 km in ~ 45 Miniten, da war im Freundeskreis so etwas möglich.

 Dieter_Rotmund (20.03.19)
"dreizig Tuniere"? Bist Du sicher, dass es nicht eher zwanizig oder füneffünnfizig Turniere waren?

 LotharAtzert antwortete darauf am 20.03.19:
Dieter, kannst du denn eigentlich gar nichts anderes, als maß-regeln?

 Teichhüpfer schrieb daraufhin am 20.03.19:
Das waren eventuell sogar mehr, Judo - Stadt - Kreis - Bezirks - und Landesmeisterschaften in einem Jahr, Regatten zwei davon im Jahre, Bundesjugendspiele, Leichtathletik und Schwimmen.

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 20.03.19:
Mein Lieber, ich bin da überaus nachsichtig und gnädig! Zum Beispiel habe ich nicht nach deinem "Jahresdurschnitt" gefragt, "wegen dem Bier" ebenfalls nicht!
Zuerst muss die Form stimmen, das Handwerk, wenigstens ein wenig Bemühen darum, bitte, das ist doch so schwer nicht!

 Teichhüpfer ergänzte dazu am 20.03.19:
Lieber Dieter, wie ich das mache, dann fang doch bei Joseph Beuys an, der Butter in die Badewanne stellt, Er hat Recht, das stimmt in seinem Konzept. Ich mache das Gegenteil davon mit dem gleichen Konzept, aber habe das erst später erkannt..

Antwort geändert am 20.03.2019 um 13:46 Uhr

Antwort geändert am 20.03.2019 um 13:47 Uhr

 Teichhüpfer meinte dazu am 20.03.19:
Gottfried Benn hat die Form so ähnlich.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 20.03.19:
Beuys hat aber keine Schuhschachtel genommen, "Butta" darauf geschrieben und diese dann in einen Hundenapf gelegt, weil er zu faul war, alles richtig zu besorgen. Nur, um mal bei Deinem Vergleich zu bleiben.

 Teichhüpfer meinte dazu am 20.03.19:
Du meinst, daß ein Sonett aus Silben und bestimmter Anzahl von Sätzen besteht mit Hebungen und Senkungen, aber das können viele. Gedanken eine Form zu geben, um Wirklich zu werden, darum geht es mir.

 LotharAtzert meinte dazu am 20.03.19:
Mesdames et Messieurs, stets zu diensten.

 Teichhüpfer meinte dazu am 20.03.19:
Ich weiß über Beuys relativ wenig, durch Zufall habe ich bei einer Autorin gelesen, daß es ihm um ein ähnliches Thema geht. Meine künstlerischen Fähigkeiten, habe ich bei Jiri Keuthen R.I.P. gelernt. Der kannte Beuys von derselben Uni.

 LotharAtzert meinte dazu am 20.03.19:
Ich kenne leider nur die Beach Beuys ))

 Teichhüpfer meinte dazu am 20.03.19:
Das ist mein Berufswunsch
MichaelBerger (44) meinte dazu am 22.03.19:
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 Teichhüpfer meinte dazu am 22.03.19:
Das mit dem Berufswunsch ist eine Frage der Erwachsenen an Kinder, davon gab es von mir insgesamt drei Stück, wie der Vater wurde besonders gerne gehört, oder was sagt dein Freund, aber Beach Boy ist mein Erster gewesen.

Antwort geändert am 22.03.2019 um 10:28 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 08.01.21:
Die Terminimierung finde ich genial. 😂😂

Antwort geändert am 08.01.2021 um 01:51 Uhr

 Teichhüpfer meinte dazu am 08.01.21:
Ralf, mein Freund und ich wurden von meiner Mutter gefragt. Ja, Schriftsteller, er Ingenieur, wir sind es geworden. Mit den Wettkämpfen, Stadt -, Kreis -, Bezirk -, Landesmeisterschaften, Segeln, mein Boot und mit meinen Vater, Bundesjugenspiele, und mal Kreiscross, Schwimmen...,was da noch so anlag in selben Jahr. Das war ein bißchen mehr, jeden Tag eine Stunde üben, einmal die Woche der Privatlehrer, Piano. Da musst ich sehen, wie das mit Hausaufgaben aussieht. Ich hatte liebe Klassenkameraden.
MichaelBerger (44)
(22.03.19)
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 Teichhüpfer meinte dazu am 22.03.19:
Ich war schon 15 Jahre alt und Karriere bewußt

Antwort geändert am 22.03.2019 um 10:30 Uhr

 Teichhüpfer meinte dazu am 04.01.21:
Ach so, jetzt habe ich das kapiert.

 Teichhüpfer meinte dazu am 04.09.24 um 20:59:
Deutsch ist bei mir nie eine Frage gewesen. Ich habe das Gefühl, ihr wollt die richtigen Deutschen, die keine Schuld haben.

lg Teichi
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