DIE GNADE DES NICHTGEBORENSEINS
Gedicht zum Thema Existenz
von hermann8332
DIE GNADE
DES NICHTGEBORENSEINS
Geboren worden zu sein
hat nur den einen Vorteil,
über den Nachteil,
geboren zu sein,
reflektieren zu können:
" Et ego natus sum , ergo cogito "
oder andersherum :
" Cogito , ergo natus sum "
geht es genau so
Sonst fiele es einem
ja gar nicht ein,
daß das Geborensein
nachteilig ist ...
... wenn man es daran mißt,
welche Vorteile das Nicht-
geborensein mit sich bringt,
weil die Vorzüge eines
Zustandes ewiger Virtualität
sich so beachtlich darstellen,
daß man nicht
aus dem Staunen herauskommt,
warum der Durchbruch zum Sein
sich jemals realisierte...
...und zur Existenz dann führte
Geburt und Kette sind Synonyme:
Das Licht erblicken
Die Handschellen erblicken ...
...und sich
in sein Fatum schicken ...
Nur ungeboren bleibt man frei
undeterminiert
nicht prädestiniert
nicht re-inkarnisiert
und es bleibt alles einerlei
und bleibt somit möglich,
statt geknebelt unsäglich
von den Knebeln,
Fußeisen und Handschellen
einer brutalen Wirklichkeit
angekettet zu sein
auf Lebenszeit ...
Daher sollte man es sich
wünschen, frei zu bleiben,
aufs äußerste frei.
Frei wie ein Totgeborener
der das Glück hatte abgetrieben
worden zu sein ....
denn dann ist er nicht mit
den anderen Lebendgeborenen
angekettet,
sondern
durch diese Freiheit
der Ungeborenheit
ist er virtuell autark
und allein
und stark
und nicht
vereinnahmt
durch das Sein,
nicht versklavt,
nicht gebunden
und geschunden
Ein Hoch
auf die Abgetriebenen,
sie sollen leben,
diese in Freiheit
Hinterbliebenen !
Und auf die Ungezeugten,
diese Ungebeugten !
"Außerordentlich
und kläglich "
Diese beiden Adjektive
sind auf einen gewissen
Akt anwendbar, der eher
zu Lebend- als zur Totgeburt
führen kann
und deshalb sind sie
auch passend
für dieses achtbeinige Tier
aus Frau und Mann
und folglich treffen sie
auch auf alles zu,
was daraus entsteht,
an erster Stelle auf das
Leben
und alle Konsequenzen,
die sich aus ihm ergeben.
Ich verzeihe mir nicht,
geboren zu sein:
Es ist als hätte ich,
indem ich mich in die Welt
einschlich, ein Mysterium
profaniert
und mich
blasphemisch,
obszön und ordinär
aufgeführt,
eine Verpflichtung
hohen Ranges verletzt,
einen unsagbaren
schweren Fehler begangen,
der mich zeitlebens entsetzt ...
Doch kommt es vor,
daß ich weniger schneidend reagiere
und ein bischen Nachsicht spüre :
Dann erscheint mir Geborenwerden
wie ein Unheil,
ein dämonisches Fallbeil,
das nicht gekannt zu haben,
mich untröstlich machen würde ...
und auch dieser Gedanke
gehört zur schweren Bürde,
die man trägt, weil man
geboren ist,
vor allem, wenn man
wie ich
das Nichtgeborensein
bedauert
und es sehr vermißt ...
Allerdings ist es
mit diesem Plädoyer
für das Nichtgeborensein
so eine Sache ....
... die ich mir und anderen
dummerweise nur vormache ...,
um Aufmerksamkeit zu gewinnen,
um Beachtung zu erreichen,
und nicht all denen zu gleichen,
die "normal" philosophieren
und solche abstruse Thematik
deshalb auch niemals anrühren
Im Grund nur
jenseits der menschlichen Natur
als eine exaltierte Idee
eine narzisstische Attitüde
und nichts als eine
wörtlich genommene
und ganz banale
" Lebenslüge"
von der selbtsgefälligen
Art,
die sich mit Eitelkeiten
paart
und sich
als " Fake " offenbart,
wenn ich an einem
hellen Morgen
ganz unbeschwert
und ohne Sorgen
mit frohem Mut
und heiterem Sinn
stets
dem alten Karstweg
folgend
zieh zu den
Sonnengärten hin
mit meinem Hund
an meiner Seite ....
Wir freuen uns des Lebens
beide,
wandernd im warmen
Sonnenschein:
Dann will ich geboren sein !
Andererseits leide ich
an einer nihilistisch- atheistischen
Persönlichkeitsstörung ...
eine gegen die eigene Existenz
gerichtete innere Verschwörung
... was heißt " leide " ? ...
...ich kokettiere damit
und meine Geburtablehnung
samt meinem Misanthropismus
und meinem Nihilismus
hält mich geistig fit,
auch wenn ich dabei
nicht " normal " bleibe ...
...worunter ich
ebenfalls nicht leide ...
und wenn ich
unter meiner Geburt
zu leiden scheine,
dann ist dieses Leid
nur simuliert,
Geburtshypochonder,
der ich bin
mit einem
ausgeprägten Sinn
für die Vorzüge
des Nichtgeborenseins,
der Nullexistenz,
dem präsenten
permanenten Nirwana:
dann ist und war man
nicht da
und muß auch nicht
das Lebenshamsterrad
durchlaufen
und sich darüber die
Haare raufen,
daß man geboren
worden ist
als
bekennender Nihilist ...
DES NICHTGEBORENSEINS
Geboren worden zu sein
hat nur den einen Vorteil,
über den Nachteil,
geboren zu sein,
reflektieren zu können:
" Et ego natus sum , ergo cogito "
oder andersherum :
" Cogito , ergo natus sum "
geht es genau so
Sonst fiele es einem
ja gar nicht ein,
daß das Geborensein
nachteilig ist ...
... wenn man es daran mißt,
welche Vorteile das Nicht-
geborensein mit sich bringt,
weil die Vorzüge eines
Zustandes ewiger Virtualität
sich so beachtlich darstellen,
daß man nicht
aus dem Staunen herauskommt,
warum der Durchbruch zum Sein
sich jemals realisierte...
...und zur Existenz dann führte
Geburt und Kette sind Synonyme:
Das Licht erblicken
Die Handschellen erblicken ...
...und sich
in sein Fatum schicken ...
Nur ungeboren bleibt man frei
undeterminiert
nicht prädestiniert
nicht re-inkarnisiert
und es bleibt alles einerlei
und bleibt somit möglich,
statt geknebelt unsäglich
von den Knebeln,
Fußeisen und Handschellen
einer brutalen Wirklichkeit
angekettet zu sein
auf Lebenszeit ...
Daher sollte man es sich
wünschen, frei zu bleiben,
aufs äußerste frei.
Frei wie ein Totgeborener
der das Glück hatte abgetrieben
worden zu sein ....
denn dann ist er nicht mit
den anderen Lebendgeborenen
angekettet,
sondern
durch diese Freiheit
der Ungeborenheit
ist er virtuell autark
und allein
und stark
und nicht
vereinnahmt
durch das Sein,
nicht versklavt,
nicht gebunden
und geschunden
Ein Hoch
auf die Abgetriebenen,
sie sollen leben,
diese in Freiheit
Hinterbliebenen !
Und auf die Ungezeugten,
diese Ungebeugten !
"Außerordentlich
und kläglich "
Diese beiden Adjektive
sind auf einen gewissen
Akt anwendbar, der eher
zu Lebend- als zur Totgeburt
führen kann
und deshalb sind sie
auch passend
für dieses achtbeinige Tier
aus Frau und Mann
und folglich treffen sie
auch auf alles zu,
was daraus entsteht,
an erster Stelle auf das
Leben
und alle Konsequenzen,
die sich aus ihm ergeben.
Ich verzeihe mir nicht,
geboren zu sein:
Es ist als hätte ich,
indem ich mich in die Welt
einschlich, ein Mysterium
profaniert
und mich
blasphemisch,
obszön und ordinär
aufgeführt,
eine Verpflichtung
hohen Ranges verletzt,
einen unsagbaren
schweren Fehler begangen,
der mich zeitlebens entsetzt ...
Doch kommt es vor,
daß ich weniger schneidend reagiere
und ein bischen Nachsicht spüre :
Dann erscheint mir Geborenwerden
wie ein Unheil,
ein dämonisches Fallbeil,
das nicht gekannt zu haben,
mich untröstlich machen würde ...
und auch dieser Gedanke
gehört zur schweren Bürde,
die man trägt, weil man
geboren ist,
vor allem, wenn man
wie ich
das Nichtgeborensein
bedauert
und es sehr vermißt ...
Allerdings ist es
mit diesem Plädoyer
für das Nichtgeborensein
so eine Sache ....
... die ich mir und anderen
dummerweise nur vormache ...,
um Aufmerksamkeit zu gewinnen,
um Beachtung zu erreichen,
und nicht all denen zu gleichen,
die "normal" philosophieren
und solche abstruse Thematik
deshalb auch niemals anrühren
Im Grund nur
jenseits der menschlichen Natur
als eine exaltierte Idee
eine narzisstische Attitüde
und nichts als eine
wörtlich genommene
und ganz banale
" Lebenslüge"
von der selbtsgefälligen
Art,
die sich mit Eitelkeiten
paart
und sich
als " Fake " offenbart,
wenn ich an einem
hellen Morgen
ganz unbeschwert
und ohne Sorgen
mit frohem Mut
und heiterem Sinn
stets
dem alten Karstweg
folgend
zieh zu den
Sonnengärten hin
mit meinem Hund
an meiner Seite ....
Wir freuen uns des Lebens
beide,
wandernd im warmen
Sonnenschein:
Dann will ich geboren sein !
Andererseits leide ich
an einer nihilistisch- atheistischen
Persönlichkeitsstörung ...
eine gegen die eigene Existenz
gerichtete innere Verschwörung
... was heißt " leide " ? ...
...ich kokettiere damit
und meine Geburtablehnung
samt meinem Misanthropismus
und meinem Nihilismus
hält mich geistig fit,
auch wenn ich dabei
nicht " normal " bleibe ...
...worunter ich
ebenfalls nicht leide ...
und wenn ich
unter meiner Geburt
zu leiden scheine,
dann ist dieses Leid
nur simuliert,
Geburtshypochonder,
der ich bin
mit einem
ausgeprägten Sinn
für die Vorzüge
des Nichtgeborenseins,
der Nullexistenz,
dem präsenten
permanenten Nirwana:
dann ist und war man
nicht da
und muß auch nicht
das Lebenshamsterrad
durchlaufen
und sich darüber die
Haare raufen,
daß man geboren
worden ist
als
bekennender Nihilist ...