Heiligsprechung, Wunder und Bluebirds Schwingsessel-Mirakel.

Essay

von  Willibald

Illustration zum Text
0.    WORUM ES GEHT

Wollen Sie ein Heiliger werden und die Verehrung des Volkes genießen? Dann gehen Sie zielstrebig an die Sache heran. Eine Heiligsprechung ist nämlich ein kompliziertes Verfahren. Hier  elf  Empfehlungen.

Die elf Ratschläge  basieren auf der Apostolischen Konstitution Divinus Perfectionis Magister, 1983 von Johannes Paul II. erlassen, DPM  gibt auf mehreren tausend Seiten die Richtlinien vor, wann ein Mensch heilig zu sprechen ist:

 Divinus Perfectionis Magister

1. BEMÜHEN SIE SICH UM DIE RICHTIGEN FREUNDE

Lernen Sie einen Bischof kennen und lassen Sie immer wieder einfließen, dass Sie gern ein Heiliger wären. Verwenden Sie dabei auch den Begriff "Werktagsheiliger".

2. SCHREIBEN SIE DRAUFLOS

Schreiben Sie Briefe, Tagebücher, vielleicht auch das eine oder andere Buch. Vergleiche aber auch Punkt 11 (!).

3. MOBILISIEREN SIE IHRE VEREHRER

Sobald Sie gestorben sind, sollten Ihre Freunde und Verehrer aktiv werden. Denn um heilig gesprochen zu werden, müssen Sie im Bewusstsein des Volkes als lebendig gelten. Bei der Verehrung kommt es also auf Quantität an: Möglichst viele Menschen sollten Ihr Grab aufsuchen und Sie um Fürsprache bei Gott anflehen. Die beste Methode, Ihre Beliebtheit zu dokumentieren: Kondolenzbücher; die am Grab ausliegen.

4. HALTEN SIE DURCH

Wichtig ist, dass Ihre Verehrer zäh sind und nicht plötzlich das Interesse an Ihnen verlieren. Denn so ein Verfahren dauert. Schließlich laufen derzeit etwa 2000 Selig-  und Heiligsprechungsverfahren. Sie sollten auch zusehen, dass Ihr Freundeskreis jünger ist als Sie, denn für gewöhnlich wird das Verfahren frühestens fünf Jahre nach dem Tod des Kandidaten eröffnet.

5. LASSEN SIE EINEN BRIEF SCHREIBEN

Jemand muss einen Postulationsbrief an das zuständige Ortsbistum schicken, in dem er ein Seligspre-chungsverfahren für Sie fordert. Das ist der erste Schritt.

6. ÄUSSERN SIE HEILIGES

Befindet der zuständige Bischof den Antrag für prüfungswürdig, eröffnet er jetzt das Verfahren. Und dann geht es zu wie bei Gericht: Ein bischöflicher Beauftragter wird als "Judex delegatus" abgestellt, das ist sozusagen der Vernehmungsrichter. Dann wird ein "Promotor justitiae" bestimmt, ein Kirchenanwalt, der mit dem Staatsanwalt vergleichbar ist. Und als Vertreter des Kandidaten ein Postulator  der Verteidiger. Dazu kommen ein paar Vizepostulatoren und ein Notar.

Diese Herren nehmen nun Ihr Privatleben unter die Lupe, befragen Zeugen und begutachten, was Sie so von sich gegeben haben. Mit einer Autobiographie, die vielleicht anekdotenreich (vgl. aber Punkt 11)  ist, aber kein Wort über Ihr Verhältnis zur Kirche verliert, kommen Sie allerdings nicht weit.

7. SEIEN SIE TUGENDHAFT

Als Nächstes prüft das Gremium Ihren "heroischen Tugendgrad". Sieben Tugenden müssen Sie haben: Die drei theologischen Glaube, Liebe, Hoffnung  und die vier Kardinaltugenden  Klugheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Maßhalten.

Was man genau darunter versteht, ist Definitionssache. Klugheit bedeutet nicht, dass Sie einen Doktortitel haben müssen  Lebensklugheit reicht auch. "Maßhalten" darf nicht in dem Sinn falsch verstanden  werden, "mit Kanonen auf Spatzen zu schießen", wie Prof. Dr. Stefan Antonius Samerski sagt,  habilitiert in Kirchengeschichte, vertraut mit den Regularien  der Kongregation für Selig-  und Heiligsprechungen in Rom. Sankt Martin zum Beispiel habe sinnvollerweise nur eine Hälfte seines Mantels verschenkt. "Warum sollte er sich Frostbeulen holen?", fragt Samerski. "Das wäre doch unklug."

Oder Keuschheit. Was bedeutet zum Beispiel Keuschheit bei einem Ehepaar? Das könnte heißen, sagt Samerski, dass ein Ehepaar einander ein Leben lang treu war.

 Samerski

Um sich ein umfassendes Urteil über Sie zu bilden, werden auch Zeugen befragt. Der Kirchenanwalt (“advocatus diaboli“) wird gegen Sie sprechen, die Fürsprecher (“advocatus angeli“) versuchen, ihn zu widerlegen. Eine aufwändige Sache, die ihren Preis hat: Im Durchschnitt kostet dieses Verfahren  75 000 bis 100 000 Euro. So viel müssen Sie Ihrer Diözese posthum wert sein.

8. LEISTEN SIE ETWAS

Ihr Beruf spielt bei dem Verfahren keine Rolle. Natürlich müssen Sie irgendetwas geleistet haben, wofür man Sie verehren kann: Der 1919 gestorbene Bankdirektor Hieronymus Jaegen zum Beispiel war nicht nur Bankdirektor. Er war Politiker, Ingenieur, Mystiker. Er gründete mehrere katholische Verbände und zwei Bücher schrieb er auch.

 Jaegen
 Jaegen Wikipedia
 Vatikan News 2018

Manche erinnern sich, dass sie als Kinder mit ihren Eltern häufig das Grab des »Jaegenmännchens« besucht haben. Ein klares Zeichen von Verehrung  siehe oben. Dem Architekten Gaudi sagt man ein intensives spirituelles Leben nach, ohne das er Werke wie die Kathedrale Sagrada Familia in Barcelona nicht hätte schaffen können. Oder nehmen wir die Italienerin Elisabetta Mora, die dreißig Jahre in Gottesfurcht ihren jähzornigen Ehemann ertragen hat: selig gesprochen. Oder Elisabeth von Thüringen, die Arme und Kranke gepflegt hat: heilig gesprochen.

Nehmen wir also an, das Verfahren läuft zu Ihren Gunsten. Dann geht die Akte, die alle Daten über Ihr Leben enthält und zwei  bis dreitausend Seiten dick sein wird, nach Rom zur Kongregation für Selig-  und Heiligsprechungen. Über 120 Mitglieder sitzen darin: Kardinäle, Bischöfe, Relatoren  eine Art Beratungsgremium. Sind Sie so weit gekommen, stehen Ihre Chancen nicht schlecht.

9. VOLLBRINGEN SIE EIN WUNDER

Falls Sie nicht den Märtyrertod gestorben sind, gibt es im Wesentlichen nur eine Möglichkeit zu zeigen, dass Sie für ein Heiligendasein geschaffen sind: Sie müssen ein Wunder vollbracht haben. Als Wunder gilt eine sensationelle Heilung, eine überraschende Rettung, die weder medizinisch noch naturwissenschaftlich erklärbar ist. Mehrere Ärzte müssen dafür unabhängig voneinander Zeugen befragen, Röntgenbilder und sonstige verfügbaren Unterlagen heranziehen und ihr Gutachten anfertigen.

Im Fall eines klumpfüßigen Jungen aus Indien lag der Fall so: Der Sechsjährige war 1954 mit seiner Behinderung zur Welt gekommen, für eine Operation fehlte seiner Familie das Geld. Als er sechs Jahre alt war, bildeten sich auf dem Fußrücken Schwielen, weil er trotz der Verformung zu gehen versuchte. Die Familie betete zum indischen Bischof Cyriac Elias Chavara. Als der Junge am 14. Juni 1960 auf dem Schulweg vor Schmerzen weinte, riet ihm seine Schwester, wieder einmal zu Cyriac Elias Chavara zu beten. Plötzlich sah der Fuß ganz normal aus, sogar Lehrern und Mitschülern fiel das auf.

In ihrem Gutachten kamen die Experten zu dem Ergebnis: "Da keinerlei ärztliche Behandlung durchgeführt wurde und es sich um alte und irreversible Fehlbildungen handelte, ist die plötzliche Heilung im Lichte der medizinischen Wissenschaft nicht zu erklären." Ein Wunder.

Ein dreijähriges Mädchen aus Ecuador, das vergifteten Käse gegessen hatte, war im Krankenhaus vergeblich behandelt worden: Danach sei sie klinisch tot gewesen, so der Experte, der den Fall untersuchte. Ihre unerwartete Heilung sei »vollständig und dauerhaft« gewesen. "Eine Erklärung gibt es dafür nicht." Für die Angehörigen schon,  die hatten, während das Kind für die Beerdigung vorbereitet wurde, zu der ecuadorianischen Ordensschwester Mercedes von Jesus Molina gebetet. Wenige Stunden später kam das Mädchen wieder zu Bewusstsein. Ein Wunder.

Und noch ein Fall: Als der von einem Stromschlag mit 380 Volt getroffene Feuerwehrmann aus Chile in die Unfallambulanz gebracht worden war, konnten die Ärzte weder Puls noch Blutdruck des Mannes messen, spontane Atmung und Augenreflexe fehlten, das EKG zeigte nur noch ein Flimmern der Herzkammern. Nach einer Herzdruckmassage funktionierte der Kreislauf wieder, nach fünf Tagen wachte der Mann aus dem Koma auf, elf Tage später wurde er als kerngesund entlassen,  angeblich dank der Ordensschwester Theresia von Jesus de los Andes aus Chile.

 Theresa

Den Mitgliedern der Consulta Medica war es mit wissenschaftlichen Methoden unerklärlich, wie ein Gehirn einen 15 minütigen Sauerstoffmangel überdauern kann, ohne dass irreversibler Schaden entsteht. Ein Wunder.

Leider wird es immer schwieriger, ein Wunder nachzuweisen, da die Ärzte heutzutage viel mehr Fälle "logisch" erklären können. Dafür hat aber Papst Johannes Paul II. 1983 das Seligsprechungsverfahren erheblich vereinfacht: Bis dahin waren für die Seligsprechung zwei Wunder nötig, jetzt nur noch eins  wenn überhaupt. Es ist bereits vorgekommen, dass 150 000 Bitten anstelle eines Wunders für eine Seligsprechung reichten.

Sind Sie schließlich selig gesprochen worden, was fünfzig bis hundertfünfzig Jahre dauern kann, dürfen Sie regional verehrt werden. Aber Sie wollen natürlich mehr.

10. VOLLBRINGEN SIE NOCH EIN WUNDER

Bis zur Heiligsprechung ist es jetzt nur ein kleiner Schritt: Sie müssen noch einmal ein Wunder vollbringen, nach den gleichen strengen Richtlinien. Aber Sie haben ja nun Übung. Gelingt Ihnen das zweite Wunder, wird der Papst das entscheidende Wort sprechen: "Decernimus" ("Wir beschließen es"). Gläubige auf der ganzen Welt dürfen  ab diesem Zeitpunkt Sie verehren und ab sofort werden Sie mit einem Heiligenschein dargestellt.

11. VERMEIDEN SIE ES, DER NACHWELT SOLCHE ANEKDOTEN  WIE "DAS WUNDER VOM SCHWINGSESSEL" ZU HINTERLASSEN

Sie sollten sich in Ihren autobiografischen Schriften als gut gläubig, aber nicht unbedingt als "gutgläubig" erweisen. Es ist nämlich  für das Anliegen der Heiligsprechung kontraproduktiv, allzuschnell Ereignisse als Belege dafür zu interpretieren, "dass Gott ein Wunder vollbracht" und so signalisiert habe, dass gläubige Menschen "dem Himmel auserkoren" seien.

Es mag zwar viele Unterstützer Ihrer Selig- oder Heiligsprechung geben, die sich von dieser Ihrer Geschichte angesprochen fühlen. Aber es könnte sein, dass deren Berichte sich dann auf einem Niveau des Wunderbegriffs bewegen, das  bei der päpstlichen Kurie Abteilung "Divinus Perfectionis Magister" erhebliches Kopfschütteln auslöst. Und ein gewissen Missbehagen mit Reaktionen wie etwa,  da habe sich jemand  verheddert im Dickicht des Verstehens von dem, was man als "Wunder" bezeichnet. Und: Derartige Zeugnisse  sind nicht als hilfreich einzuschätzen, sie könnten sogar verhindern, dass  ein ernsthaftes Verfahren in die Wege geleitet wird.

Machen Sie sich das deutlich: Vergleichen Sie hierzu noch einmal den Punkt 9 und beurteilen Sie danach die folgende Anekdote und Wundergeschichte:

Vor einigen Jahren kam ich plötzlich auf die Idee, dass ich für meine häuslichen PC-Aktivitäten vielleicht etwas mehr Unbequemlichkeit bräuchte, also ersetzte ich den sehr bequemen Schwingsessel durch einen harten Bürostuhl.

Wohin aber mit dem Schwingsessel? Nach einigem Nachdenken, entschloss ich mich, ihn gegen den schon etwas in die Jahre gekommenen Ohrensessel auszutauschen. Gedacht, getan! Doch nun stand ich vor dem nächsten Problem. Der Ohrensessel passte nicht durch die Wohnungstüre und aus dem vierten Stock lässt sich so ein Sessel auch nicht risikolos aus dem Fenster befördern.

Kurzerhand zersägte ich ihn und beförderte die  Einzelteile in den Keller.

Es dauerte ca. eine Stunde, dass ich mein Tun ernstlich zu bereuen begann. Denn da setzten auf dem Bürostuhl die Rückenschmerzen ein. Und nach einer weiteren Viertelstunde war klar: Ich hatte einen Fehler begangen. Die Rechnung ohne meinen leicht vorgeschädigten Rücken gemacht!

Ein Fehler, der sich jetzt natürlich auch nicht mehr rückgängig machen ließ, denn bei dem Ohrensessel hatte ich wirklich gründliche Zersägearbeit geleistet! Und mir einen neuen Sessel zu kaufen, hätte mein damaliges Budget ernstlich belastet. So fuhr ich den Pc herunter und machte mich auf den Weg in die Uni.

Als ich gegen etwa 24 Uhr des selbigen Tages nach Hause kam, stand überall Sperrmüll auf den Gehwegen. Manchmal drehte ich an solchen Tagen eine Runde, auf der Suche nach interessanten weggeworfenen Büchern. Aber ich war müde und wollte mich so schnell wie möglich Schlafen legen.
 
Der Schlüssel steckte schon in der Haustüre, als mir plötzlich ein überraschender Gedanke kam: Geh noch nicht nach oben! Einen Moment lang zögerte ich, dann gab ich nach. Schon etliche Male zuvor hatte sich solch ein plötzlicher Gedanke als eine Eingebung erwiesen. Ich zog den Schlüssel wieder aus der Türe und ging los.
   
Ich war ca 150 Meter wie ferngesteuert gegangen, als ich sie schon von weitem sah. Auf einem Berg von Schrott und Müll standen obenauf, weithin sichtbar, …- ich kann es heute noch kaum glauben - zwei gut erhaltene Schwingsessel. Wie für mich hingestellt und nur noch nicht abgeholt!
Natürlich habe ich sie sofort konfisziert und nach Hause befördert.

Wie groß dieses Wunder wirklich war, kann nur der ermessen, der auch diesen Stadtteil kennt. Hier werden normalerweise keinen Schwingsessel oder Ähnliches auf den Sperrmüll gestellt, und wenn, dann dauert es maximal eine Viertelstunde, bis irgendein professioneller Sammler zugeschlagen hat.

Und nun fand ich gleich zwei, ausgerechnet an dem Tage, wo ich meine langjährigen Ohrensessel zersägt hatte? Nein, solche Zufälle gibt es nicht. Da hat es ganz offensichtlich der biblische-christliche Gott, dem ich angehöre und diene, gut mit mir gemeint und meine törichte Aktion vom Vormittage korrigiert.
(Hervorhebung, ww)

Seitdem steht wieder ein bequemer Schwingsessel vor meinem Pc und der Bürostuhl fristet nun - neben dem zweiten (Ersatz-)Schwingsessel -, ein trauriges Dasein im Keller. Meinen Rücken freut es!

 Bluebirds Schwingsessel-Anekdote

Es grüßt ww
(alis nil gravius)

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Kommentare zu diesem Text

Jack (36)
(25.07.19)
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 Willibald meinte dazu am 26.07.19:
Du hast gewiss recht, Jack, der Text ist so lang, dass ihn nur wahre Leser lesen (tldr). Aber schreiben wir nicht für wahre Leser?

ww (wahrer Leser)

 loslosch (25.07.19)
der weg zur selig- und heiligsprechung ist langwierg, teuer. ich bin dann schon lange tot. ach, ich lass es lieber. selbst beim polnischen papst dauerte es einige jahre, trotz der volksaufmärsche mit lauten rufen, wie "santo subito!"

himmel sacra! (jetzt ist mir der weg verbaut.)

ps: alis konnte ich nicht einordnen.

 Willibald antwortete darauf am 25.07.19:
Grüss dich, loslosch. Etwas komplexes Latein mittels Komparativ Neutrum "gravius":
"...mit Flügeln (ala, alae) ist nichts zu schwer..."

greetse
ww

Antwort geändert am 26.07.2019 um 08:32 Uhr

 AchterZwerg (26.07.19)
Willibald, mein Lieber,
das erste Wunder ist vollbracht!
Trotz morgendlicher 28° in der Wohnung hast du ein breites Grinsen auf mein Winzgesicht gezaubert. Dies gibt hinreichenden Anlass für eine Seligsprechung.
Allerdings steht zu befürchten, dass diese weder du noch ich im Irdischen erleben werden. Daran ändert selbst der vorsorglich bereit gestellt Schwingsessel ("kinderleichte Selbstmontage") nichts. -
Connections können indes geknüpft werden, da KaVau derzeit vor Missionaren geradezu überquillt.
Also Kopf hoch! :)

Der8.
(heroischer Tugendgrad 7)

 Willibald schrieb daraufhin am 26.07.19:
Kecker!
ww

 LotharAtzert (26.07.19)
Versteh' gar nicht, um was es hier geht.
Wenn ich mich heilig, selig oder sonst was sprechen will, tue ich es unentgeltlich.

Ich würde auch dich heilig, selig oder was immer gewünscht wird sprechen. Deine Mutter, den Vater, und ab drei Personen räumte ich Mengenrabatt ein.
(Preise sind ritualabgängig. Schnäppchenpreise ohne Ritual sind schon ab 99,95 $ incl. MwSt. möglich - ohne Schwingsessel.)

greetse
L.

Ps: Inzwischen bieten wir auch Seligsprechkurse für Anfänger an. Wäre das vielleicht was?

Kommentar geändert am 26.07.2019 um 13:53 Uhr

 Willibald äußerte darauf am 26.07.19:
Da sollte man im Angebot schon etwas präziser formulieren, wackerer L.A.

Geht es um Kurse, in denen gelehrt wird, wie man jemanden gegen ein gutes Entgelt (komisch dieses harte "t") selig- und heiligspricht?

Oder gar....

greetse

ww

 LotharAtzert ergänzte dazu am 30.07.19:
Naja, darüber schreibe ich mir ja hier bei kV seit Jahren die Finger wund, wie und was Einsteiger spirituell praktizieren können, um ihren Geist zu klären. Im Zyklus "Auf dem Weg zur Juweleninsel", ebenso unter "Manjushris Schwert" findest du einiges.
Und mit praktizieren meine ich auch praktizieren, im Gegensatz zum intellektuellen Nach-Denken.
Ich wollte hier nur ein wenig spötteln über die "trendige" Unart, beim Thema Spiritualität stets Negativbeispiele zu bringen. Ein magischer Mensch versetzt sich in einen zeitlosen Zustand, wo er nicht "es werde" sagt, sondern "Kraft meines Willens ist es so".

Sei gegrüßt
L.

 Willibald meinte dazu am 30.07.19:
Sei auch Du gegrüßt, Lothar.

Die Wundersache ist es vor allen, die mich in den Riten/Normbüchern der katholischen Kirche für die Heiligsprechung interessierte.
Das ist nicht unbedingt ein zentraler Punkt für "spirituelles Leben".

greetse
ww

 GastIltis (06.08.19)
Hallo Willibald, nun schreibe ich drauflos:

Herr, gib uns unsern Moses wieder
und salbe unsre müden Glieder.

Vergib uns unsre Missetaten.
Lass uns nicht in der Hölle braten.

Nächste Woche folgen weitere Zeilen, bis zur Erleuchtung.
LG von Gil.

 Willibald meinte dazu am 08.08.19:
Salute, Gasti,
mit einiger Verspätung:
Danke für deine Rückmeldungen und überhaupt.
Ich freue mich auf deine bibelgetönten Verse.
Lass uns nicht allzulange in der Versdiaspora darben.
greetse
ww

Antwort geändert am 08.08.2019 um 21:35 Uhr

 GastIltis meinte dazu am 11.08.19:
Hier nun die zwei versprochenen Teile:

Schütze die Schäfer und die Hirten
und kümmre dich um die Verwirrten.

Lindre die Sorgen der Betrübten.
Ein Elend sind die frisch Verliebten.

LG von Gil.
Bis nächste Woche!

 Willibald meinte dazu am 11.08.19:
Das ist so schön wie gut.

 GastIltis meinte dazu am 19.08.19:
Geht weiter:

Die Sanftmütigen sind die Toren.
Und noch ist Polen nicht verloren.

Gebenedeit sind die Gerechten,
selig die Mägde bei den Knechten.

LG von Gil.

 Willibald meinte dazu am 19.08.19:
Die ekklesiogene Gemeimschaft dankt dem Poeten.
Greetse
ww

 GastIltis meinte dazu am 26.08.19:
Noch zwei:

Genug gestraft sind all die Kahlen.
Lass sie nur noch die Zeche zahlen.

Der Stumme schmachtet nach der Tauben.
Bestärke uns in unserm Glauben.

Gil.

 Willibald meinte dazu am 26.08.19:
Du öffnest manche Augentür,
Es segne unser Herr dich auch dafür

Nicht nur ich.

greetse
ww

 GastIltis meinte dazu am 01.09.19:
Hallo Willibald, das kommt davon, wenn man gewisse Dinge auf die lange Bank schiebt. Die Wahrheit ist, dass ich diesen liturgischen Gesang mal vor ca. sechzig Jahren auf dem Bahnhof in Halle/Saale gehört habe, wobei mir nur die zwei Anfangs- und die Endzeilen im Gedächtnis haften geblieben sind; den Rest habe ich später hinzugefügt. Und nun hat Didi.Costaire mit „Ich glaube“, Gebet zum Thema Konsum, mir die Pointe weggeschnappt und damit die Heiligsprechung gleich mit. Wie traurig. Hier der erbärmliche Rest:

Der Blinde stützt den Lahmen.
Amen.

Halle - Leipzig
Halle - Dresden
Halle – lujah

LG von Gil.
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