Kino

Kurzprosa

von  BeBa

M liebt Kino. Filme jeder Art. Es darf ein Western sein oder Science Fiction, Dokumentarfilm oder Liebesschnulze. Er schaut alles, bezahlt überzeugt seinen Eintritt und hat die Investition noch nie bereut.
M liebt den Moment, wenn der Vorhang aufgeht und das Licht langsam gedimmt wird. Für diesen Augenblick geht er ins Kino. Das ist die Wahrheit.
Halt! Es ist die halbe Wahrheit. Schließlich wäre seine Kinoliebe nur halb so groß, gäbe es nicht diesen weiteren Moment, wenn sich der Vorhang schließt und das Licht allmählich wieder heller wird. Dann sagt M zu sich selbst Die Welt hat mich wieder, und er verlässt zufrieden das Kino.
Nach dem Vorhang ist vor dem Vorhang. Diese Weisheit ist sein Lebensmotto. Er wird wieder den Genuss suchen. Und er wird dann auch wie immer die lange Wartezeit zwischen den beiden Kino-Highlights ertragen.

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(02.10.19)
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 02.10.19:
???

 BeBa antwortete darauf am 02.10.19:
Hallo Sätzer,

danke dir für dein Interesse.

LG
BeBa

Antwort geändert am 02.10.2019 um 22:08 Uhr

 Dieter_Rotmund (02.10.19)
Den letzten Satz verstehe ich nicht, ansonsten gerne gelesen.

 BeBa schrieb daraufhin am 02.10.19:
Hallo Dieter,

danke dir fürs Reinschauen. Ist der letzte Satz wirklich unverständlich. Vielleicht habe ich mich da ungeschickt ausgedrückt?

LG
BeBa

 FrankReich äußerte darauf am 02.10.19:
Hi Beba,

ungeschickt nicht unbedingt, aber anfangs schreibst Du, dass M. alles schaut, es ihm offensichtlich also nur darum geht, im Kino zu sein, und auch den finanziellen Hintergrund dazu besitzt. Der Leser muss dementsprechend in der Lage sein, den für ihn ironischen Begriff "lange Wartezeit" auf M. umzusetzen, dem auch eine objektiv kurz bemessene Spanne zwischen den Kinobesuchen als lang erscheinen wird, und vielleicht gelingt das nicht jedem Leser. :D

Ciao, Frank

 BeBa ergänzte dazu am 02.10.19:
Hm, ich weiß nicht ...

die beiden Kino-Highlights sind das Öffnen und Schließen des Vorhangs.

Das wird wohl nicht wirklich deutlich, oder?

 FrankReich meinte dazu am 02.10.19:
Stimmt, wenn ich mir Sätzers Kommentar so anschaue, haben wir das alle nicht so recht verstanden, und es könnte wirklich an M.s Lebensmotto liegen, das mein falsches Verständnis (Achtung Insider, und: "Servus Lothar!") der Schlusspointe evoziert hat, vll. "Nach dem Vorhang ist vor dem Vorhang."? :D

 BeBa meinte dazu am 02.10.19:
Diese Variante der Schlusspointe gefällt mir. Danke dafür, ich werde es einfach mal probieren.

LG
BeBa

 TassoTuwas (02.10.19)
Ein echter Cineast!

LG TT

 BeBa meinte dazu am 02.10.19:
Und ob!

LG
BeBa
Al-Badri_Sigrun (61)
(02.10.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 BeBa meinte dazu am 02.10.19:
Vermutlich, liebe Jaika.

Danke dir,
Beba

 AchterZwerg (03.10.19)
Hallo Beba,
ich habe nicht die geringsten Schwierigkeiten, diesen Text zu verstehen. - Manchmal reicht es schon, aufmerksam zu lesen.

Dieser Cineast liebt das Eintauchen in das Filmgeschen und später sein Wiedereintreten in die reale Welt. Also einen jeweils gefühlten Zustand, der nicht dringend mit dem Filmgeschehen selbst zu tun hat oder durch die zu erlebende Bilderwelt nicht "beschmutzt" werden soll / kann.
Eine interessante, hier leicht ironisch angedachte Sichtweise, die mich an an die Auffassung so manches Intellektuellen gemahnt, der sich seine Ideen ebenfalls nicht durch Fremdfilme verunreinigen lassen will.

Juut jemacht :):)

 BeBa meinte dazu am 03.10.19:
Danke dir, 8er.

LG
BeBa

 juttavon (04.10.19)
Eine gelungene, fast kafkaesk anmutende Geschichte.

Und gerade weil es so ins Unwahrscheinliche geht, finde ich es gut! Jenseits von unseren normalen Denkgewohnheiten. Vielleicht tun ja viele Menschen gewöhnliche Dinge, aber aus sehr eigenen Motiven; wer schaut schon dahinter???
- außer Künstlern

HG Jutta

 BeBa meinte dazu am 04.10.19:
Hallo Jutta,

ich danke dir und freue mich, dass dir dieser Text gefallen hat.

LG
BeBa
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