Selbstverlust

Gedankengedicht zum Thema Metaphysik

von  FrankReich

Der Faden reißt
aus dem Zusammenhang
die Stränge der Vernunft,
in Wort und Satz gepresst
als Reden meist.

Was Leben heißt
ist nur der Überschwang,
der sich erst feiern lässt
und dann verwaist.

Die Ahnung kreist
zwar um den Notausgang
der unbeschwerten Brunft,
doch dieses Kuckucksnest
zerfrisst den Geist.


Anmerkung von FrankReich:

Sonett.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (25.02.20)
Bei manchen hält "die unbeschwerte Brunft" bis zum Finale vor.
Zumindest im Kopp!

Optimistische Grüße
der8.

 FrankReich meinte dazu am 25.02.20:
Unbeschwerte Brunft kann ganz schön lästig werden, manchmal sogar für vollkommen Unbeteiligte und wenn dann nur die Ahnung eines Notausganges vorhanden ist, dann läuft das Finale auf einen, na immerhin, sorgenfreien Infantilismus hinaus.

Ciao, Frank

P.S.: Danke auch für Deine Empfehlung. :D

 DanceWith1Life antwortete darauf am 25.02.20:
@das8.Gemüsefach
Bei manchen? oder bei Männchen?
@Frankenstein
gruselig nicht wahr

 princess (25.02.20)
Lyrisch, klug und melodisch: Damit kriegst du mich augenblicklich, lieber Frank. Daumen steil nach oben.

Liebe Grüße
Ira

 FrankReich schrieb daraufhin am 25.02.20:
Wow und danke Ira,

ich hatte in den letzten Tagen schon befürchtet, einen Burnout erlitten zu haben, weil ich nur noch Fragmente aufs Papier brachte, Dein Kommentar hierzu freut mich jetzt doppelt und natürlich auch Deine Empfehlung.

Ciao, Frank

 FliegendeWorte (17.07.20)
Hallo Ralf,
deine dreistrophige Gedichtform liest sich flüssig. Das Reinschema abcda/abda/abcda empfinde ich als etwas holprig. Kannst du mir bitte mal einen Hinweis auf Sonette anderer Autor*innen geben, die in solcher Form geschrieben sind? Ich erkenne in deinem Gedicht kein Sonett. - Aber, wer erkennt schon alles? Also, mache mich bezüglich der Form gerne schlauer!
Dein Gedicht lud mich übrigens zum Kürzen und Basteln ein, in reiner aa...... Reimform.

Viele Grüße
FliegendeWorte

Was Leben heißt?
Die Ahnung kreist,
beim Reden reißt
der Faden meist.
Der Sinn verweist,
zerfrisst den Geist.

Kommentar geändert am 17.07.2020 um 10:10 Uhr

 FrankReich äußerte darauf am 17.07.20:
Hi Fliege, danke für Deinen Kommentar und die Holprigkeit rührt vielleicht daher, dass Du dieses Reimschema nicht gewohnt bist, andere Sonette in dieser Form habe ich zwar auch noch nicht gesehen, aber m. M. n. definiert sich ein Sonett eh nur über die Menge seiner Verse, alles andere ist Ermessenssache, ich kenne z. B. ein Gedicht, das sogar im Titel als Sonett (Sonnet.) ausgewiesen ist, alle klassischen Merkmale eines Sonetts trägt, aber dennoch keines ist, weil es nur über 13 Verse verfügt, der Umkehrschluss ist demnach logisch, nicht wahr?
Danke auch für den Haufenreim, die Sonette, die ich genregemäß als solche auszeichne, sind eine Mischung aus (pseudo)grammatikalischer Reimung und Haufenreimung, sie bestehen somit meist ebenfalls nur aus einem Reim. Ciao, Frank
P.S.: Es ist auch völliger Unsinn, dass ein Sonett zwangsläufig gereimt sein, in Quartette & Terzette aufgeteilt oder eine bestimmte Kompositionsfigur aufweisen muss, Bsp. dagegen liefern bereits die Dichter des Barock, wie Johannes Plavius oder Christian Gryphius.

Antwort geändert am 17.07.2020 um 21:45 Uhr

 AvaLiam (17.07.20)
Du weißt ja: ich mag keine Sonette...

Warum auch immer. :D


Aber das hier gefällt mir ganz gut.

LG - Ava

 FrankReich ergänzte dazu am 17.07.20:
Danke Ava, die festgefahrenen Strukturen klassischer Sonette mag ich eigentlich auch nicht, eines meiner Lieblingssonette ist übrigens Christine Bustas "Verwandlung".
Ciao, Frank
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