Volk und Rasse

Text zum Thema Rassismus

von  max.sternbauer

Auszüge aus der Cornerstone Speech von Alexander H. Stephens, 21. März 1861:


„Mit dem Thema der öffentlichen Investitionen, die angesichts der Macht des Kongresses stattfinden, den Handel zu regulieren, wird unter unserem System Schluss gemacht.
Welche Gerechtigkeit lag drin, das zu Geld nehmen, das unser Volk für Einfuhr unseres Eisens in die allgemeine Staatskasse zahlte, und es anderswo für die Verbesserung von Flüssen und Häfen einzusetzen?
Das wahre Prinzip liegt darin, es der Geschäftswelt jedes Ortes selbst zu überlassen, welche Kosten er auf sich nimmt, um den Handel zu erleichtern.
Wenn der Hafen von Charleston erneuert werden muss, dann sollen die Händler von Charleston die die Last tragen.
Die vorherrschenden Ideen, die von Thomas Jefferson und den meisten führenden Staatsmännern zur Zeit der Entstehung der alten Verfassung vertreten wurden, waren, dass die Versklavung der Afrikaner gegen die Gesetze der Natur verstößt; das die prinzipiell falsch ist, sozial, moralisch und politisch.
Unsere neue Regierung gründet sich genau auf entgegengesetzte Idee:
Ihr Fundament ist gelegt, ihr Eckstein ruht auf der großen Wahrheit, dass der Neger dem Weißen nicht gleichgestellt ist; dass Sklaverei-Unterordnung unter die überlegene Rasse-sein natürlicher und normaler Zustand ist.
Dies, unsere neue Regierung, ist die erste der Geschichte der Welt, die auf dieser großen physikalischen, philosophischen Wahrheit beruht.“




Niklas hatte seiner Sekretärin eingeschärft, dass er nicht gestört werden wollte, und hatte auch seine Tür zu seinem Büro verschlossen.
In seinem Büro war es still, still wie in einer Tropfsteinhöhle ohne Tropfen. Dennoch meinte er die Vögel draußen singen zu hören und kämpfte mit sich, ob ihn ihre Lieder störten oder nicht.
Er legte sich auf den Teppich und streckte die Arme seitlich aus und versuchte sich mit autogenem Training wieder in die Spur zu kriegen.
Niklas litt unter Agoraphobie, die Angst vor großen Menschenmengen, die Angst von dem da draußen, von dem draußen an sich.
Aber, es war nicht diese Angst, weswegen er jetzt auf dem Teppich lag, die stresste ihn sowieso rund um die Uhr.
Das Fenster, dieses verfluchte Fenster, er war außer Atem weil er sich nicht entscheiden konnte, ob er öffnen sollte. Was er aber besser tun sollte, denn bald sollte es in seinem Büro richtig stinken.
Niklas war Fünfundvierzig Jahre alt, ein kleiner dicker Mann, der niemandem auffiel, außer er würde im Autobus plötzlich in  Flammen aufgehen.
Er war vom Schicksal nicht mit vielen Gaben gesegnet worden worden, aber einer konnte er sich dennoch rühmen; seiner Fähigkeit der Unsichtbarkeit.
Er fiel nicht auf und wollte auch nicht auffallen, weswegen so mancher Kelch mit unangenehmen Inhalts an ihm vorübergegangen war in seinem Leben.
In der Schule hatte er nie die besten Noten gehabt, aber den Lehrern war er nicht weiter aufgefallen;
als seine Kameraden sich für den großen Krieg gerüstet hatten, hatte das deutsche Kaiserreich beschlossen ihm im Landwirtschaftsministerium einen Posten zu schaffen.
Kartoffeln, das hatte den ganzen Krieg tun müssen, Kartoffeln  zählen. Nach dem Krieg hatte er seinen Posten behalten dürfen in der Verwaltung, nur sollte er dann kein Gemüse mehr zählen,
sondern Arbeitslose.
Die sollte es nach dem großen Massaker in ähnlich großer Zahl gegeben haben in Deutschland, wie Kartoffeln.
Während dieser ganzen Zeit, hatte er mit seiner Angst gekämpft, und ihr so gut Widerstand geleistet wie er konnte.
Da waren seine Posten immer recht von Vorteil gewesen, kleine Räume mit keinen Menschen darin.
Hatte Niklas die Fähigkeit besessen nie aufzufallen, so hatte er aber auch das Glück gehabt, immer zur Rechten Zeit am Rechten Ort zu sein.
Nachdem Krieg war er mehreren Parteien beigetreten, gleichzeitig, um zu sehen wer von ihnen das Rennen machen würde, in der Weimarer Republik.
Er war bei den Sozialdemokraten gewesen, wie bei der katholischen Zentrumspartei und den Liberalen, nur nicht bei den Kommunisten, die hatten ihn Angst gemacht.
Nach dem Hitler Reichskanzler geworden war, hatte Niklas schnell alle Beweise für seine alternativen Politkarrieren schnell verschwinden lassen.
Es wäre sowieso ein eigenes Buch nötig gewesen um zu beschreiben, wie Niklas dieses Versteckspiel über Jahre hatte durchhalten können.
Nach 1933 standen die Nazis vor einem großen Problem.
Nachdem die sie die Sonne einen Schritt näher gekommen waren, hatten sie einen immensen Ballast an ihrem Fuß bemerkt.
Dieser Ballast waren die Armeen aus alten Kameraden, die der braunen Bewegung zu ihrem Sieg mit verholfen hatten, aber sonst über keine weiteren nennenswerten Fähigkeiten verfügt hatten.
Egal ob sie sich im Kampf bewährt hatten, oder daheim bei ihrer Katze geblieben waren, die mussten nun alle versorgt werden.
Weswegen sich das Reich genötigt gesehen hatte, Versorgungsposten für ihre Parteimitglieder einzurichten .
Treue musste belohnt werden, auch wenn es wehtat, und die Treue eines kleinen Parteimitgliedes gehörte auch dazu und da war Niklas großes Glück wieder hilfreich gewesen.
Das, und dass Niklas über ein abgebrochenes Germanistikstudium in seiner Vita verfügen konnte, und dass sein Schwager schon geschafft hatte, ein Hohes Tier in der Parteihierarchie zu werden
Niklas war wie geschaffen, für den Posten als Chefredakteurs                                                                    des monatlichen Magazins Volk und Rasse.
Eine Position, die Niklas nie gefallen sollte, von Anfang an nicht.
Zu viele Leute in zu großen Räumen; neue Wege waren notwendig geworden mit seinem Ängsten umzugehen. Die sollte er auch schnell finden.

Niklas beendete sein autogenes Training und schlich zu seinem Schreibtisch, und ihm fiel gar nicht auf das dieses Geschleiche doch ziemlich nutzlos war, war er doch alleine in dem Raum und auch sehr leise.
Mit einem kleinen Kästchen aus Holz, kehrte er zu seinem Teppich zurück.
Sein Schatz war eine Pfeife, eine ganz besondere Pfeife.
Sie hatte die Form eines Affen, der Pfeifenkopf war der Affenkopf und wenn man Feuer gab, leuchteten die Augen rot auf, wie Flammen hinter Edelsteinen.
Niklas gedachte aber nicht diese Pfeife mit simplen Tabak zu füllen, denn das Kraut was er bevorzugte stammte von Jamaika, einer Insel in der Karibik, und hatte eine sehr beruhigende
Wirkung auf Niklas gehabt.
Niklas zündete sich die Pfeife an und nahm einen tiefen Zug, der seine Backen aufblähten wie die Hindenburg und schaffte es die bösen Gedanken zu vertreiben.
Alsbald bemerkte Niklas einen Druck in der Blase und erhob sich schwankend, um sich schwankend durch die würzige Luft zur Tür zu kämpfen, wo dahinter er das rettende Klo vermutete, dessen sich aber nicht mehr ganz sicher war.
Auf seinem Rückweg, bemerkte er einen Gegenstand an der Türschwelle, der ihm den Weg versperrte; ein Paket in braunem Papier verpackt und mit Schnüren verbunden.
So wie es aussah, hatte es wohl eine lange Reise hinter sich und war durch viele Hände gegangen.
Eine Notiz seiner Sekretärin, erklärte Niklas, dass die Frau ihn nicht hatte stören wollen und deswegen nicht geklopft hatte.
Warum auch immer, keimte plötzliche Neugier über dieses Bündel in Niklas auf und machte jede Blasenentleerung trivial, obwohl er längst dieses Thema vorhin auf dem Klo erledigt hatte.
Freudig wie ein Kind zu Weihnachten, kletterte er, mit dem Bündel ihm Arm auf seinen Teppich, und wickelte die sorgsam geschnürten Schnüre auseinander, was ihn einige Mühe kostete.
Es war ein Buch, ein schönes schwarzes Notizbuch und ein sauber getippter Brief.

„Sehr geehrter Herr Niklas …....

Es ist nicht im Rahmen der Höflichkeiten, aber ich möchte ihnen dennoch nur meinen Vornamen nennen, weil meine Person für den vorliegenden Sachverhalt nur am Rande von Wichtigkeit ist, wenn überhaupt.
Bitte, nennen Sie mich Oskar, und bei aller Bescheidenheit darf ich sagen dass ich Schüler und Student eines der größten Genies unserer Zeit hatte sein dürfen, einem großen Philologen und Weltreisesenden.
Meine Rede bezieht sich auf den großartigen Professor Eduard von Kistenstein.
Dieser Name wird ihnen sicherlich kein fremdartiger sein und es wäre lächerlich so etwas zu behaupten, gehören seine Werke doch zur Standardliteratur unserer deutschen Universitäten.
Leider muss ich ihnen die traurige Mitteilung unterbreiten, dass Herr von Kistenstein leider das
Zeitliche gesegnet hat und zum Himmelreich aufgefahren ist, wo er sicherlich seinen Platz im
Pantheon der großen Geister gefunden hat.
Aber, den Göttern unserer germanischen Ahnen sei es gedankt, war es dem Professor noch möglich gewesen, seine Forschungen abzuschließen.
Mein Professor hatte sich nicht nur der Studium klassischer lateinischer Literatur verschrieben, er war ein Weltgeist, dessen Fähigkeiten so groß  gewesen waren, kleinliche Schranken von Fakultäten zu überwinden und sich den großen Fragen der Menschheit zu widmen.
Einer dieser Fragen war das Schicksal unseres Deutschen Reiches, des Deutschen Volkes und der deutschen Rasse, und wo die Wurzeln in welcher Vergangenheit her hergewachsen waren.
Dazu hatte sich von Kistenstein, über mehrere Jahre auf gefährliche Reisen nach Afrika begeben.
Dort hatte er Spuren untergegangener Zivilisationen gefunden, Kulturen die mit unserer Rasse einst die Welt geteilt und große Taten vollbracht hatten.
Anhand dieser der gigantischen Ausmaße dieser Relikte, hatte von Kistenstein festgestellt, dass es große und stolze Kulturen gewesen waren, mächtiger und fortschrittlicher als das römische Reich sogar.
Aber, das war nicht die größte Überraschung gewesen, die auf dem Professor im Herzen des dunklen wilden Kontinentes gelauert hatte.
Von Kistenstein fand eine Wahrheit heraus, die aller anderen Wahrheiten unserer Wissenschaft in den Schatten stellen sollte.
Die Wurzeln des Ariers liegen in Afrika!
Aber, das ist noch langte nicht alles, man möchte es sogar erst als den Anfang verstehen wissen, denn die Beschreibung der Wunder beginnt erst an dieser Stelle.
Von Kistenstein fand eine ungeheuerliche und unglaubliche Spur des Ariers und das in den Dschungeln Afrikas.
Wie mir der Professor in einem Brief geschrieben hatte, waren die Arier früher das Dienervolk eines
mächtigen Volkes von Negern gewesen; eben jenen Erbauern der mächtigen Ruinen, in deren Schatten von Kistenstein diese Erkenntnis getroffen hatte.
Sie können sicherlich verstehen, welchen Kampf der Mann daraufhin hatte mit sich selbst ausfechten müssen, einem ehrbaren Gelehrten und treuen Deutschen.
Sein Herz ging ihm über, Nacht für Nacht sollte ihm dieser Kampf den Schlaf rauben; auslaugen sollte es seinem Körper, so dass von Kistenstein beinahe dem Tropenfieber erlegen wäre.
Aber, er war ein Mann der Wissenschaft und als solcher begann er, trotz seiner Gefühle zu Volk und Vaterland, seine Theorie zu erforschen.
Zwanzig Jahre seines Lebens, sollte dieser Mann schließlich im Namen der Wahrheit geopfert haben, ein Opfer dass dem Volk Geothes und Kants würdig war und ihm zu Ehre gereichte, sollte
es sich doch als wahr erweisen, und vor der Wahrheit darf ein stolzes Land nicht die Augen verschließen.
Leider will es das Schicksal oft anders, als wir Sterbliche es uns wünschen.
Das Meer hat meinen alten Lehrmeister auf den Weg in die Heimat verschluckt, zusammen mit all seinen gesammelten Beweisen, seinen Artefakten und Fotografien.
Einer glücklichen Fügung verdanke ich es aber, dass er mir vorher sein Tagebuch mit der Post hatte kommen lassen, so war das wenigstens gerettet worden für die Nachwelt.
Es ist ein spannendes Werk, das trotz seines privaten Ursprungs einen akademischen Rahmen einzuhalten  vermag.
Mein großer Wunsch ist es, dass ich mit ihrer Hilfe diesen großen Gelehrten ein Denkmal errichte.
Wenn ihr Magazin dieses Tagebuch veröffentlicht, wird dies nur der erste Baustein in einem großen Fundament sein, aber ich bin mir ihrer Mithilfe sicher.“

Niklas war gerührt und sofort begann er das Buch zu lesen.
Er verschlang das Tagebuch des Forschers, dessen Wege auf einem Gut in Ostpreußen begonnen hatten, behütet von einem großen Vermögen und bewaffnet mit einer großen Bibliothek.
Mit einem privat gebauten Luftschiff  war er nach Afrika aufgebrochen, geheime alte Schriften waren der Grund dafür gewesen.
Dann hatte von Kistenstein von einem Volk erfahren, von einem schwarzen, dass trotz seiner rassischen Herkunft in der Lage gewesen war, zu dem den Sternen zu reisen.
Niklas las von den Bemühungen des jungen von Kistenstein, der verzweifelt versucht hatte Unterstützer zu finden, in den Universitäten und der Regierung.
Auch las er von den Gefühlen eines Mannes, der während er sich auf großer Fahrt befand, sein betagter Vater auf dem heimischen Gut sein Leben hatte aushauchen müssen, ohne die starke Hand des Sohnes dabei halten zu dürfen.
Er las von dem Flug über den Atlantik, wo Kistenstein in einen Sturm geraten sollte, der seinem besten Freund das Leben kosten sollte.
Niklas las, wie der Professor seine besten Jahre in einem Zelt hatte verbringen müssen, geplagt von Mücken und Malaria, verlacht von der Welt.
Aber, er sollte Stück um Stück Beweise finden, die seine Theorie stützen konnten.
Er fand heraus, was Oswald schon geschrieben hatte, die Arier waren einst die Knechte einer mächtigen Kultur gewesen. Kluge Diener, von ihren schwarzen Königen erschaffen um bei dem Bau ihrer Raumschiffe zu helfen.
Niklas konnte den Schmerz spüren, den dieser große Mann dabei gespürt haben musste, diese Wahrheit gefunden zu haben, warf es doch ein ganzes Weltbild mit einem Federstrich um.

Als Niklas das letzte Wort gelesen hatte, legte er das Buch beiseite und konnte diesem Abenteuer seinen Respekt zollen.
Ach, was war es denn nur für eine kleine Geste, für so ein gigantisches Werk.
Aber, das war egal, denn Oskar hatte Recht, denn diese Wahrheit  musste kundgetan werden und das sollte Niklas Lebensaufgabe werden.

Ein paar Tage später, klingelte es bei Niklas zuhause.
Sein Gast war ein sehr freundlicher Mann von der Gestapo, der ihn im sehr freundlichen Tonfall eine Frage stellte.
Was zum Teufel er sich dabei gedacht hatte.


Anmerkung von max.sternbauer:

Rassismus ist eine saublöde Idee. Also, drehen wir den Spieß doch mal rum.

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