In einem dunklen Flur, der sich in einem Abbruchhaus befand, stand SAM und haderte nicht mit seinem Schicksal. Warum sollte er auch?
Es war ein simples Leben, aber es er schätzte auch diese Beständigkeit.
Letzte Woche, hatte das Licht am Ende des Flurs einen Defekt gehabt und die Tage und Nächte hindurch hektisch geflackert. Weil keine Fenster oder Türen vorhanden waren, hatte SAM oft eine Wand aus Finsternis vor sich gehabt. Das war auch nicht weiter gruselig gewesen. SAM hatte sich stattdessen die Frage gestellt, wie es wohl wäre Blinzeln zu können.
Augen waren bei Sam nicht vorhanden, die er hätte schließen können. Deswegen war bei ihm eine Faszination entstanden für Fähigkeiten die Menschen besaßen.
Nachts, wurde einem die Zeit mal die Zeit lang, wenn man nicht schlafen musste.
Nicht das Tagsüber, der Unterschied an gesellschaftlichen Umgang und hektischen Trubel an SAMs
Arbeitsplatz viel größer gewesen wäre.
Der Kreis, also der seiner Kunden, war sowieso sehr begrenzt.
Er bestand im Wesentlichen aus den Mietern, die die Büros in dieser Bruchbude bevölkerten.
Dazu zählten eine Hellseherin, die hauptsächlich ihre Zeit im Zwiegespräch mit einem Kristallschädel verbrachte, des weiteren ein Anwalt, der unfreiwillig sein Büro als Domizil auserkoren hatte, weil er die Miete für sein Appartement nicht mehr hatte aufbringen können.
Ja, Sam war in der Lage gewesen im Laufe seines kurzen Daseins, viel über seine Kunden in Erfahrung zu bringen. Seine, ohnehin kleine Welt, beschränkte sich also auf dem düsteren Flur, in dem er stand, und den Menschen, die mit ihren Wünschen zu ihm kamen.
SAM war noch die aus diesem Bürohaus herausgekommen, aber man sollte dennoch kein Mitleid mit SAM haben. Denn, so seltsam das klang, SAM hatte Freunde. Einer davon war ein Getränkelieferant namens Ramierez. Er lieferte ihm aber, nicht nur neue Ware, sondern erzählte ihm auch Geschichten über die Welt da draußen. Ramierez kam auf Grund seiner Arbeit viel in der Stadt herum und traf die interessantesten Gestalten. Was für SAM, doch sehr vorteilhaft war und seine auch sonst sehr geschätzten Routine, doch etwas Würze gab.
Ramierez, besaß die Symptome einer fortgeschrittenen verbalen Diarrhö, unter denen er sichtbar nicht litt. Vor langer Zeit hatte Ramierez bei SAM gemerkt, einen mehr als dankbaren Zuhörer für seine Geschichten gefunden zu haben. Während sein restliches soziales Umfeld, vor allem seiner Frau, dazu übergegangen waren, sich mit einem Vorrat an Ohrstöpseln einzudecken.
Die Schwätzchen mit Ramierez, sollten zu einem lieben Hobby für SAM werden. Ramierez versuchte SAM, soweit es ihm möglich war, zu erklären, wie es denn da draußen zu ging. SAM versuchte sich dann, begierig, mit seiner eigenen Phantasie, bewaffnet mit Ramierez Worten, sich diese Welt dann auszumalen.
Aber, Sam wusste, dass seine Vorstellungskraft, doch sehr beschränkt war. Die seines Boten, kannte aber keine Grenzen. Was oft dazu geführt hatte, das Ramierez Geschichten doch sehr kunterbunt ausgefallen waren. Vor allem wenn es um amouröse Episoden mit der holden Weiblichkeit ging, drehte Ramierez auf.
SAMs Skepsis war dann doch eine Bremse für seinen Enthusiasmus geworden und worauf er dann beschlossen hatte auf Alternativquellen zurückgreifen. Dem Himmel sei Dank, hatte er auch begonnen sich mit seinen anderen Kunden gut zu verstehen. Einschließlich der Hellseherin, die hatte in dem Punkt sich als sehr nützlich erwiesen.
Es mag überraschen, aber der beste Freund von SAM, war dann doch nicht der Getränkelieferant geworden. Sondern ein Privatdetektiv mit einer sehr beschränkten Einkaufsliste...........