Offenheit, Leerheit und Raumempfinden

Predigt zum Thema Unendlichkeit

von  LotharAtzert

Das Offene offen lassen: man kann es tun, oder nichttun; es ändert sich nichts am Offenen. Was ihm an Raum entzogen wird, sagen wir durch eine Dreiraumwohnung, das ist nicht der Rede wert, da die  Wohnung ja das Entzogene enthält, das, sobald das in einer Zeit Zusammengesetzte aus-ein-ander fällt, immer noch offen ist. - Dem Raum kann es egal sein, was seine Gestalten gerade öffnen oder schließen.

Der Raum ist leer von beharrendem Selbst. Und hier darf ich an den Sinn von Meditation erinnern: sich durch Schweigen der Leerheit des Geistes bewußt zu werden, die nicht verschieden ist von der Leerheit des Raumes.

Das bewußte Empfinden von Raum oder Leerheit kann nur als befreiend von  irdischem Ballast beschrieben werden. Doch wie das Anschauen von Speisen nicht satt macht, so läßt sich auch meditative Erfahrung nicht durch diskursives Denken ersetzen.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (07.05.21)
Interessant!
Das verschlossene Offene behält seinen ursprünglichen Zustand. bei.
Mir fallen dazu Entscheidungsprozesse ein, die ja im Vorfeld bereits im Unbewussten entschieden worden sind, um dann als scheinbare Überraschung aufzutreten.
Die innere Stimme ist mehr als ein Gefühl.
Und Meditation mehr als "diskusives Denken."

Liebe Grüße
der8.

Kommentar geändert am 07.05.2021 um 16:51 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 07.05.21:
Danke.
Die Bestimmung ist die Bestimmung des Unbestimmten. Bei jeder Abweichung von dieser inneren Stimme macht sich das durch ein schlechtes Gewissen bemerkbar, sofern man dafür noch "offen" ist.
Mehr als ein Gefühl, das ist wohl wahr.

Liebe Grüße auch
Lothar

 Regina (08.05.21)
Gibt es den Raum überhaupt noch, wenn er leer ist?

 LotharAtzert antwortete darauf am 08.05.21:
An dir selbst kannst du erkennen, daß es ihn gibt: du bewegst dich ja in ihm. Ohne seine Leerheit gäbe es keine Bewegung, weder im Geist, noch im Stoff.

Den Rest kennst du ja.

Antwort geändert am 09.05.2021 um 09:16 Uhr
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