Augenstern

Gedicht zum Thema Beziehung

von  niemand

hält das Kind
der von ihr besetzten Tochter
wie ein eigenes
allen Gefahren fern
allen Annehmlichkeiten nah
an nichts
soll es mangeln

wächst es
wächst sie auch
hoch & höher
fast in den Himmel
den Stern im Blick

schaut nicht
merkt nicht
wie einer neben ihr geht
klein und kleiner
fast schon

unsichtbar

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (18.07.21)
Hier wird die Gewaltherrschaft einer, die es "nur gut meint", vortrefflich geschildert.
Der Eigentumsgedanke tritt vielleicht dann am deutlichsten zutage, wenn die Eigentumsverhätnisse ungeklärt sind und bleiben.

Für mich ein psychologisch ausgefeiltes Gedicht. :)

Liebe Grüße
Heidrun

 niemand meinte dazu am 18.07.21:
Das freut mich sehr und ich bedanke mich herzlich für den Kommentar!
Mit lieben Grüßen zurück, Irene

 nadir antwortete darauf am 18.07.21:
ausgefeilt und klar, ja!
es gibt diese hinwendung an eine einzelne person, es müssen nichtmal kinder sein, die dann dazu führt, dass alle anderen personen unsichtbar werden. meistens, wenn die besitzende ihr eigenes leben in einer anderen person, stellvertretend für ihr scheitern, wiederholen möchte. furchtbare sache.

 Regina (18.07.21)
Supereltern, die ihren eigenen Kindern das Optimum und auch das Maximum bieten wollen, den Blick auf die gesellschaftliche Ganzheit und die Welt aber verloren haben.

 niemand schrieb daraufhin am 18.07.21:
Das sind aber nicht wenige, leider.
Mein eigenes Kind, mein Fleisch und Blut und, und, und ....
die Betonung auf " mein" ... alles andere ist denen oft wurscht.
Mit liebem Dank und lieben Grüßen, niemand
Agnete (66)
(18.07.21)
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 niemand äußerte darauf am 19.07.21:
Ohne Erfahrungen, jedweder Art, kann man schlecht an eine Thematik rangehen, liebe Monika. Es gibt nunmal diese Mütter,
die etwas enorm Gluckenhaftes haben, die besetzen unter dem
Namen der Hilfsbereitschaft/des Gutmeinens. Allerdings sind die niemals selbstlos, auch wenn das keine zugeben würde.
"Das Kind gehört mir" wird verbrämt mit "ich will immer nur das Beste für".... Und wenn die Tochter dann selber Mutter ist, ist sie dermaßen geeicht, dass sie nicht mehr zu merken bereit ist, dass Mutti Gleiches mit ihrem Sprössling macht. Für solche Glucken ist das Enkelkind dann so etwas wie eine zweite Chance auf 1). nochmals was Kleines/Liebes/Kuscheliges zu bekommen und 2). kann man dann wieder eine Person nach seinen Wünschen formen [fördern?] Was dabei öfter auf der Strecke bleibt, ist der Ehemann [der Mutter, oder der ihrer Tochter, wenn diese einen hat] Der spielt dann meistens nicht nur die zweite/dritte Geige, der ist unter umständen zwar da, aber nicht mehr vorhanden. Und was macht ein solcher, wenn er nicht verduften möchte/kann? Er flüchtet sich in so einiges.
Von [im besten Fall für seine Person] in das Suchen einer Freundin, in die Kneipe, oder und das ist nicht so selten in psychosomatische Beschwerden=er kränkelt aus Mangel an Beachtung, weil er immer kleiner und unbedeutender wird
in der Familie. Und auch so etwas würden die Glucken nicht bemerken/oder bemerken wollen. Mit liebem Dank Dir und lieben Grüßen zurück, Irene

Antwort geändert am 19.07.2021 um 19:05 Uhr
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