Farbfilm, Rosen, Gottes Werke. Angela Merkels Zapfenstreich.
Referat zum Thema Gott
von Willibald
Kommentare zu diesem Text
Vom Johannes-Evangelium über SETI bis zu Designeruhren in nur wenigen Absätzen. Naja, das ist alles ordentlich formuliert, aber mir persönlich zu konfus.
Spannend an dieser eher typischen Argumentation eines naturwissenschaftlich orientierten Theologen finde ich:
- Das menschliche Bewusstsein ist darauf programmiert oder geeicht oder hat die apriorische Tendenz, von einer Ordnung auf eine ordnende Kraft zu schließen.
- So etwas wie "Zufall" wird zwar anerkannt, aber doch eher selten als Erklärungsmuster akzeptiert.
- Was in unserem Alltagsverständnis durchaus bestätigt und wahr ist, nämlich, dass eine Uhr von einem Macher mit bestimmten Absichten und Techniken stammt, wird per Analogie in andere Bereiche übertragen.
- Dawkins hat as Uhrenmodell und die Evolution und ihren Zufallsanteil an funktionalen Weltstrukturen dazu benutzt, von einem "blinden Uhrmacher" zu sprechen und so religiöse Erklärungsmodelle entscheidend zu schwächen. Umgekehrt versucht man intensiv, so etwa dieses Referat, mit dem Hinweis auf die komplexe Struktur einer Zelle und ihr Programm, den Macher und Programmierer zu installieren, der eben alles andere als ein Zufallsgenerator ist.
- Das menschliche Bewusstsein ist darauf programmiert oder geeicht oder hat die apriorische Tendenz, von einer Ordnung auf eine ordnende Kraft zu schließen.
- So etwas wie "Zufall" wird zwar anerkannt, aber doch eher selten als Erklärungsmuster akzeptiert.
- Was in unserem Alltagsverständnis durchaus bestätigt und wahr ist, nämlich, dass eine Uhr von einem Macher mit bestimmten Absichten und Techniken stammt, wird per Analogie in andere Bereiche übertragen.
- Dawkins hat as Uhrenmodell und die Evolution und ihren Zufallsanteil an funktionalen Weltstrukturen dazu benutzt, von einem "blinden Uhrmacher" zu sprechen und so religiöse Erklärungsmodelle entscheidend zu schwächen. Umgekehrt versucht man intensiv, so etwa dieses Referat, mit dem Hinweis auf die komplexe Struktur einer Zelle und ihr Programm, den Macher und Programmierer zu installieren, der eben alles andere als ein Zufallsgenerator ist.
Erkenntnistheorie?
Du schneidest übrigens das Thema bilaterales Zeichenmodell von Saussure an, ohne es konkret zu benennen, springst zudem extrem vom Ästchen auf Stöckchen und dann zu einem völlig anderen Baum, um mal im Bild zu bleiben...
P.S.: Gespröch -> Gespräch
Du schneidest übrigens das Thema bilaterales Zeichenmodell von Saussure an, ohne es konkret zu benennen, springst zudem extrem vom Ästchen auf Stöckchen und dann zu einem völlig anderen Baum, um mal im Bild zu bleiben...
P.S.: Gespröch -> Gespräch
Ja, der Gedanke, dass Katze und der Doppelhelix so etwas wie semantische Merkmale und eine Art Bauplan und Midell enthalten, dieser Gedanke ist in der Duskussion unseres theologischen Referenten von einiger Wichtigkeit.
Insofern würde Gott auch unter Materie zu subsumieren sein. Programmierer und Softwareprogramme teilen sich letztlich die selben Bausteine und sind sehr streng genommen, ein-und derselbe Baustein. Analog dazu gebe es für Gott kein Spielraum nicht aus etwas anderem als auch aus Materie zu bestehen. Allein aus der Fähigkeit die Materie zu gestalten, wie den die Materie Mensch anderweitig Materie gestalten kann, lässt der Begriff Gott Spielraum zu überhöhten Fähigkeiten schließen mit der Materie umgehen zu können.
Insofern aber Gott nicht Materie ist, dies gilt es irgendwie zu beweisen oder zumindest eindrucksvoll zu vermuten, so unterliegen die im Text genannten gedankenexperimente einem fehlschluss.
Insofern aber Gott nicht Materie ist, dies gilt es irgendwie zu beweisen oder zumindest eindrucksvoll zu vermuten, so unterliegen die im Text genannten gedankenexperimente einem fehlschluss.
Unser halbwegs gewitzter Theologe dürfte das Argumentationsspiel recht gern weiterführen, z.B. so:
a) Der Status von dem, was man Bewusstsein nennt, ist auch für materielle Monisten schwer zu erklären.
b) Ob man nun von Emergenz oder Supervenienz spricht oder x: Der genetische Code weist recht deutliche Merkmale für komplexe Information und entsprechende Entwicklungsvalenzen auf
c) Damit greift das Dawkinsche Modell des blinden Uhrmachers nur sehr bedingt.
d) Damit ist eine planlose zufallsgesteuerte Evolution weniger plausibel geworden
e) Mir als Theologen genügt es, wenn ein Naturalist zugeben muss, dass DNA oder ein Auge oder ein Buntspecht auf emergente oder superveniente Instanzen hinweisen dürfte.
f) Aus a) und b) folgt, dass man in den Naturwissenschaften offene Antworten auf die Frage zulassen muss, welchen Status "Geist" und Bewusstsein haben.
g) Damit ist dann eine Pattsitution erreicht, mit der ein fanatismusferner Theologe recht gut leben kann.
h) Auch muss sich ein strikter Naturalist fragen lassen, warum er zur Klärung des anthropischen Prinzips ohne allzugrosse intellektuelle Skrupel Infinite Multiversen akzeptieren kann. Aber verächtlich mit den Mundwinkeln zuckt, wenn eine nichtmenschliche Instanz und Intelligenz als Verursacher angenommen wird.
i) Naturalistischer Triumphalismus ist ebensowenig akzeptabel wie theologischer, wenn man einen fairen Dialog sucht. Insofern ist dein letzter Absatz ein wenig revisionsbedürftig.
a) Der Status von dem, was man Bewusstsein nennt, ist auch für materielle Monisten schwer zu erklären.
b) Ob man nun von Emergenz oder Supervenienz spricht oder x: Der genetische Code weist recht deutliche Merkmale für komplexe Information und entsprechende Entwicklungsvalenzen auf
c) Damit greift das Dawkinsche Modell des blinden Uhrmachers nur sehr bedingt.
d) Damit ist eine planlose zufallsgesteuerte Evolution weniger plausibel geworden
e) Mir als Theologen genügt es, wenn ein Naturalist zugeben muss, dass DNA oder ein Auge oder ein Buntspecht auf emergente oder superveniente Instanzen hinweisen dürfte.
f) Aus a) und b) folgt, dass man in den Naturwissenschaften offene Antworten auf die Frage zulassen muss, welchen Status "Geist" und Bewusstsein haben.
g) Damit ist dann eine Pattsitution erreicht, mit der ein fanatismusferner Theologe recht gut leben kann.
h) Auch muss sich ein strikter Naturalist fragen lassen, warum er zur Klärung des anthropischen Prinzips ohne allzugrosse intellektuelle Skrupel Infinite Multiversen akzeptieren kann. Aber verächtlich mit den Mundwinkeln zuckt, wenn eine nichtmenschliche Instanz und Intelligenz als Verursacher angenommen wird.
i) Naturalistischer Triumphalismus ist ebensowenig akzeptabel wie theologischer, wenn man einen fairen Dialog sucht. Insofern ist dein letzter Absatz ein wenig revisionsbedürftig.
Lieber Willibald
Ich stimme mit Dir überein, dass es unzählige wundersame Erscheinungen in der Natur gibt, für die der menschliche Geist keine vernünftigen Erklärungen hat, über die man nur staunen kann und rätseln muss und darf. "Nichts genaues weiß man nicht", also kann man auch nicht ausschließen, dass es einen Designer oder Uhrmacher gibt oder gegeben hat.
Auf der anderen Seite ist wohl sicher, dass das Wort "Gott", das in diesem Zusammenhang gern benutzt wird, eine menschliche Erfindung ist. Auch Elefanten könnten einen Gott haben, aber sie werden ihn dann sicher anders nennen, und werden auch anders mit diesem Wort umgehen.
Es ist natürlich auch eine ziemlich komplexe Geschichte, welchen Gebrauch die Menschen von diesem Wort machen, besonders dann, wenn es in Verbindung mit einer Religion benutzt wird. In der Geschichte, die Du zitierst, sollte man den Anfang eines individuellen Nachdenkens über diesen Aspekt sehen.
Momentaner Endpunkt desselben war die Lektüre Deiner Erörterung "Gott kümmert sich. Ja? Nein? - Frage sinnlos?", wo mich besonders die Vorstellung von Religion als Vorgriff für eine bessere Welt beeindruckt hat. Wobei mir aber andererseits das Wort "Gott" nicht unbedingt als zwingend notwendig erscheint.
Sei fürs erste herzlich gegrüßt.
Ich stimme mit Dir überein, dass es unzählige wundersame Erscheinungen in der Natur gibt, für die der menschliche Geist keine vernünftigen Erklärungen hat, über die man nur staunen kann und rätseln muss und darf. "Nichts genaues weiß man nicht", also kann man auch nicht ausschließen, dass es einen Designer oder Uhrmacher gibt oder gegeben hat.
Auf der anderen Seite ist wohl sicher, dass das Wort "Gott", das in diesem Zusammenhang gern benutzt wird, eine menschliche Erfindung ist. Auch Elefanten könnten einen Gott haben, aber sie werden ihn dann sicher anders nennen, und werden auch anders mit diesem Wort umgehen.
Es ist natürlich auch eine ziemlich komplexe Geschichte, welchen Gebrauch die Menschen von diesem Wort machen, besonders dann, wenn es in Verbindung mit einer Religion benutzt wird. In der Geschichte, die Du zitierst, sollte man den Anfang eines individuellen Nachdenkens über diesen Aspekt sehen.
Momentaner Endpunkt desselben war die Lektüre Deiner Erörterung "Gott kümmert sich. Ja? Nein? - Frage sinnlos?", wo mich besonders die Vorstellung von Religion als Vorgriff für eine bessere Welt beeindruckt hat. Wobei mir aber andererseits das Wort "Gott" nicht unbedingt als zwingend notwendig erscheint.
Sei fürs erste herzlich gegrüßt.
Grüss dich, der Kümmert-Text, das ist der, welcher mir sehr entspricht und den ich gerne als meinen vertrete.
Der Logos-Text, der sich ein wenig frech an deine Kindgeschichte anhängt, ist eher ein Rollentext in einem Pro- und Opponentenspiel. Siehe den ,"jesuitischen Studentenpfarrer" im ersten Absatz.
Unabhängig davon: Das teleologische Argument ist gerade auch in der naturwissenschaftlich-aktuellen Diskussion von einiger Brisanz. Und unser Jesuit - vgl.auch den jesuitischen Kommentar zu Augustus oben - ist vorsichtig und nicht unclever.
Greetse
ww
Der Logos-Text, der sich ein wenig frech an deine Kindgeschichte anhängt, ist eher ein Rollentext in einem Pro- und Opponentenspiel. Siehe den ,"jesuitischen Studentenpfarrer" im ersten Absatz.
Unabhängig davon: Das teleologische Argument ist gerade auch in der naturwissenschaftlich-aktuellen Diskussion von einiger Brisanz. Und unser Jesuit - vgl.auch den jesuitischen Kommentar zu Augustus oben - ist vorsichtig und nicht unclever.
Greetse
ww
Antwort geändert am 17.11.2021 um 15:04 Uhr
Agnete (66)
(29.11.21, 14:46)
(29.11.21, 14:46)
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Grüße dich, Agnete. Dass Merkel in privaten Reden über intelligenten bis bissigen Humor verfügt, ist aus der nicht unbedingt merkelglorifizierenden Presse zu erfahren, zuletzt etwa auch bei der Emma-Redakteurin, die sich laut eigner Auskunft ein- bis zweimal mit A.M. zum Essen trifft.
Das Nina-Hagen-Lied scheint mir sehr intressant zu sein, sei es, dass es mit seinen komischen Strukturen Merkels humorvorvolle Fähigkeiten oder Genussmöglichkeiten beleuchtet, sei es, dass es deren Mangel kaschieren soll. Und ja, die Wolfener Produktion!
Nina Hagen & Automobil
Du hast den Farbfilm vergessen
Hoch stand der Sanddorn am Strand von Hiddensee,
Micha, mein Micha, und alles tat so weh,
Dass die Kaninchen scheu schauten aus dem Bau,
So laut entlud sich mein Leid ins Himmelblau.
(Aah!) So böse stampfte mein nackter Fuß den Sand
Und schlug ich von meiner Schulter deine Hand.
Micha, mein Micha, und alles tat so weh,
Tu das noch einmal, Micha, und ich geh!
Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael,
Nun glaubt uns kein Mensch, wie schön´s hier war (Ahaahah!).
Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel,
Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr!
Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel,
Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr!
Nun sitz ich wieder bei dir und mir zu Haus,
Und such die Fotos für's Fotoalbum aus,
Ich im Bikini und ich am FKK,
Ich frech im Mini, Landschaft ist auch da, ja!
Aber, wie schrecklich! Die Tränen kullern heiß.
Landschaft und Nina und alles nur schwarz-weiß.
https://www.dailymotion.com/video/xbtjdv
Micha, mein Micha, und alles tut so weh,
Tu das noch einmal, Micha, und ich geh!
Du hast den Farbfilm vergessen [...]
[Nina Hagen & Automobil. Du hast den Farbfilm vergessen. Amiga 1974.]
Greetse
ww
Das Nina-Hagen-Lied scheint mir sehr intressant zu sein, sei es, dass es mit seinen komischen Strukturen Merkels humorvorvolle Fähigkeiten oder Genussmöglichkeiten beleuchtet, sei es, dass es deren Mangel kaschieren soll. Und ja, die Wolfener Produktion!
Nina Hagen & Automobil
Du hast den Farbfilm vergessen
Hoch stand der Sanddorn am Strand von Hiddensee,
Micha, mein Micha, und alles tat so weh,
Dass die Kaninchen scheu schauten aus dem Bau,
So laut entlud sich mein Leid ins Himmelblau.
(Aah!) So böse stampfte mein nackter Fuß den Sand
Und schlug ich von meiner Schulter deine Hand.
Micha, mein Micha, und alles tat so weh,
Tu das noch einmal, Micha, und ich geh!
Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael,
Nun glaubt uns kein Mensch, wie schön´s hier war (Ahaahah!).
Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel,
Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr!
Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel,
Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr!
Nun sitz ich wieder bei dir und mir zu Haus,
Und such die Fotos für's Fotoalbum aus,
Ich im Bikini und ich am FKK,
Ich frech im Mini, Landschaft ist auch da, ja!
Aber, wie schrecklich! Die Tränen kullern heiß.
Landschaft und Nina und alles nur schwarz-weiß.
https://www.dailymotion.com/video/xbtjdv
Micha, mein Micha, und alles tut so weh,
Tu das noch einmal, Micha, und ich geh!
Du hast den Farbfilm vergessen [...]
[Nina Hagen & Automobil. Du hast den Farbfilm vergessen. Amiga 1974.]
Greetse
ww
Hallo Willibald, schön an einem Einzelereignis und Einzelcharakter aufgehängte Betrachtungen zum Widerspruch aus Naturwissenschaft und Religion. Mein Bruder, Physiker und Atheist, Dawkins-Anhänger sagt:"Wenn es einen Gott gibt, muss er ein genialer Mathematiker und Physiker gewesen sein." Ersetze Wort (logos) durch Mathematik und Physik - und schon stimmt das Johannes-Wort ... Gruß Quoth
Grüße dich, quoth. Schließt man aus den mathematisch-physikalisch-biologischen Gesetzen auf einen Gesetzesverursacher, so könnte das - bleiben wir bei einer personalen Instanz - ein kühlerExperimentator, der ohne Kategorien des Mitleids oder der ethik seine Forschung durchzieht. Was passiert in der Evolution?
Eine personfremde,unpersönliche pantheistische Instanz steht ihm mitleidlosen Agieren der persönlichen nicht nach. Effizientes Wüten als Grundmuster oder Evolution.
Eine personfremde,unpersönliche pantheistische Instanz steht ihm mitleidlosen Agieren der persönlichen nicht nach. Effizientes Wüten als Grundmuster oder Evolution.
Ja, Spinoza hatte Recht: Deus sive natura.