Farbfilm, Rosen, Gottes Werke. Angela Merkels Zapfenstreich.

Referat zum Thema Gott

von  Willibald

Liebe wissenschaftlich Interessierte, Gläubige, Skeptiker und Freunde der Diskussion!


(0) Angela Merkels Zapfenstreich

Am Donnerstag, dem 2.12. , wird für die scheidende Kanzlerin der Große Zapfenstreich aufgeführt. Sie hat sich drei Musiktitel gewünscht: Du hast den Farbfilm vergessen, Für mich soll´s rote Rosen regnen, Großer Gott, wir loben dich.
Ein humorvoll-komisches erstes Lied, ein Lied der Selbstbeglückung durch Rosen an zweiter Stelle und  zum Schluss ein eher religiöses Lied, pathetisch-ernsthhaft. Die ersten drei Strophen lauten:


1) Großer Gott, wir loben dich,
Herr, wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt die Erde sich
und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit,
so bleibst du in Ewigkeit.


2) Alles, was dich preisen kann,
Cherubim und Seraphinen,
stimmen dir ein Loblied an,
alle Engel, die dir dienen,
rufen dir stets ohne Ruh:
"Heilig, heilig, heilig!" zu.
3) Heilig, Herr Gott Zebaoth!
Heilig, Herr der Himmelsheere!
Starker Helfer in der Not!
Himmel, Erde, Luft und Meere
sind erfüllt von deinem Ruhm;
alles ist dein Eigentum.



Warum eine Naturwissenschaftlerin sich dieses Lied wünscht? Es geht wohl darum, dass hier jemand die religiöse Rede seines Elternhauses nicht für obsolet hält. Es geht im Lied um Wirken, Arbeiten, Schaffen und um das Geschaffene selbst, dessen Feinabstimmung und Zweckmäßigkeit wir Menschen bewundern und darauf abtasten, was sich über die vermutlich dahinter stehende Intelligenz schließen lässt. 



Damit sind wir beim Thema.

(1) Der  Logos Gottes

Vor kurzem stieß ich -Studentenpriester an einer jesuitischen Universität in München - auf die Geschichte eines kleinen Jungen und sein ganz und gar nicht zu verachtendes Unverständnis für einen Satz aus dem Johannesevangelium. Ein berühmter Satz, er enthält in der griechischen Fassung das Wort "logos". Hören wir den Jungen  selbst - Fridolin leiht ihm seine Stimme -  über Weihnachten erzählen:

Unverzichtbares Element vor jedem näheren Kontakt mit welchen Geschenken auch immer stellte dann aber das Absingen mehrerer einschlägiger Lieder dar, was sich in unserer Familie mit den Jahren immer schwieriger gestaltete, da sich außer meiner Mutter niemand so recht als talentiert in diesem Felde empfand. Mehr oder weniger ersatzweise führte sie dann die Lesung des Johannesevangeliums ein. Dessen erste Worte lauteten wie folgt:

Am Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
und Gott war das Wort.

Irgendwie brachte ich das nicht auf die Reihe. Die erste Zeile schien mir ganz vernünftig, klar, vieles fängt mit reden an. Aber wenn darin tatsächlich Gott steckte, wenn er das Wort war, wie Zeile drei behauptete, was sollte die zweite Zeile dann bedeuten? Warum musste man das betonen, dass er bei sich war? War das vielleicht auch manchmal anders, wie man ja manchmal die Handlungen eines Menschen, der sich seltsam benahm, damit entschuldigte, er sei nicht ganz bei sich gewesen? Oder drastischer; er sei „von Sinnen“ gewesen. Das passte so gar nicht zu dem, was man mir sonst über Gott erzählt hatte.


(2) Ein Wort enthält ein  Konzept, es beschreibt etwa das, was eine Katze zur Katze macht: Ein Beschreibungsmodell und auch ein Konstruktionsmodell für den Phänotyp Katze.

Beim Überdenken dieser Worte und beim Entwurf dieser Ansprache kam mir zweierlei in den Sinn: Einmal das griechische  „logos“, das nicht nur „Wort“ heißt, sondern "Logik" oder "Struktur" oder "Sinn".  Durchaus nachvollziehbar: Ein Wort wie "Katze" ist eine Buchstabenfolge, die ein Konzept  oder Modell von dem enthält, was wir unter einer Katze verstehen, ein Säugetier nämlich, das Mäuse  fängt, schnurren kann und miauende Laute von sich gibt. Und die Logik unserer Kommunikation ist darauf angewiesen, dass wir dieses Konzept im Gespräch als gültig voraussetzen dürfen.

(3) Der Doppelhelix DNA enthält deutlich ein Konzept für eine Zelle und eine Art Entfaltungsprogamm.

Dann - man verzeihe den gewaltsam erscheinenden Sprung -  etwas Wortartiges, der „genetische Code“, unsere DNA.  Eine informationshaltige Struktur, als Konzept und Bauplan eines menschlichen Lebewesens zu verstehen,  um es  etwas laienhaft auszudrücken.

Hier der Artikel bei Wikipedia - ich darf ihn projizieren:
 externe Links

Woher stammt die Information in der Zelle? Und wie ist das komplexe Informationsverarbeitungssystem der Zelle entstanden? Was steht am Anfang eines solchen Kleinsystems? Woher stammt der Bauplan einer Zelle?

(4) Woher stammt das DNS-Programm? Es lässt auf einen Programmierer schließen.

Es ist unwahrscheinlich,  dass  eine Theorie der ungerichteten chemischen Evolution den Ursprung der Informationen erklären kann, die zum Aufbau der ersten lebenden Zelle nötig waren. Warum? Es gibt einfach zu viele Informationen in der Zelle, als dass sie allein durch Zufall erklärt werden könnten. Und Versuche, den Ursprung der Information als Folge präbiotischer natürlicher Selektion zu erklären, die auf zufällige Veränderungen einwirkt, setzen unweigerlich genau das voraus, was erklärt werden muss - nämlich Unmengen an bereits vorhandener genetischer Information. Die Information in der DNA lässt sich auch nicht mit den Gesetzen der Chemie erklären.

Etwas anderes zu behaupten, wäre so, als würde man sagen, dass eine Zeitungsüberschrift durch die chemische Anziehung zwischen Tinte und Papier entstehen könnte. Hier ist eindeutig mehr im Spiel. Wir glauben vielmehr, dass intelligentes Design – hier werden einige lächelnd abwinken, aber sie mögen nur lächeln - in lebenden Systemen nachweisbar ist, weil wir aus Erfahrung wissen, dass Systeme, die über große Mengen solcher Informationen verfügen, ausnahmslos auf intelligente Ursachen zurückzuführen sind.

Die Informationen auf einem Computerbildschirm können zurückverfolgt werden auf einen Benutzer oder Programmierer. Die Informationen in einer Zeitung stammen letztlich von einem Schreiber - von einem Wesen mit Körper und Geist.

(5) Ein übliches technisches Verfahren, die Spuren- und Indiziensuche nach dem intelligenten Urheber: Hieroglyphen entschlüsseln und Seti-Signale senden

Diese Verbindung zwischen Information und vorheriger Intelligenz ermöglicht es uns, intelligente Aktivitäten selbst aus unbeobachtbaren Quellen in der fernen Vergangenheit zu erkennen oder abzuleiten. Archäologen schließen aus Hieroglypheninschriften auf antike Schriftgelehrte. Die SETI-Suche nach außerirdischer Intelligenz setzt voraus, dass in elektromagnetischen Signalen aus dem Weltraum eingebettete Informationen auf eine intelligente Quelle hinweisen würden. Radioastronomen haben keine derartigen Signale von fernen Sternensystemen gefunden. Molekularbiologen haben jedoch Informationen in der Zelle entdeckt, die - nach der gleichen Logik, die dem SETI-Programm und den üblichen wissenschaftlichen Überlegungen zu anderen Informationsartefakten zugrunde liegt - auf eine intelligente Quelle hindeuten. Die DNA funktioniert wie ein Softwareprogramm und enthält genau wie Software bestimmte Informationen.

Wir wissen aus Erfahrung, dass Software von Programmierern stammt. Wir wissen allgemein, dass spezifizierte Informationen - ob in Hieroglyphen eingeschrieben, in einem Buch geschrieben oder in einem Radiosignal kodiert – wohl immer aus einer intelligenten Quelle stammen. Die Entdeckung solcher Informationen im DNS-Molekül liefert also gute Gründe für die Schlussfolgerung (oder den Nachweis), dass Intelligenz bei der Entstehung der DNS eine Rolle gespielt hat, selbst wenn wir nicht dabei waren, um die Entstehung des Systems zu beobachten.

(6) Dawkins blinder Uhrmacher erklärt nur bedingt evolutionäre Verläufe.

Damit sind wir in der Argumentation an einem Ort angelangt, an dem wir dem kleinen Jungen dankbar sein können, weil wir die Logik des Johannesevangeliums aufhellen konnten. Und wir können dem bekannten Naturwissenschaftler und Atheisten Richard Dawkins entgegenhalten, dass zumindest zweifelhaft sein könnte, mit welcher Vehemenz er darauf hinweist, dass es keine zielgerichtete Schöpfung gibt.



o Der einzige Uhrmacher in der Natur besteht in den blinden Kräften der Physik, wenn sie sich auch auf ihre besondere Weise entfalten. Ein echter Uhrmacher plant: er entwirft seine Rädchen und Federn, ebenso ihren Zusammenhang, und zielt dabei auf einen künftigen Zweck.
o Die Natürliche Zuchtwahl, der blinde, unbewusste, automatische Vorgang, den Darwin entdeckte und von dem wir heute wissen, dass er die Erklärung für die Existenz und scheinbar zweckmässige Gestalt allen Lebens ist, zielt auf keinen Zweck.
o Sie hat keine Augen und blickt nicht in die Zukunft. Sie plant nicht voraus. Sie hat kein Vorstellungsvermögen, keine Voraussicht, sie sieht überhaupt nichts. Wenn man behauptet, dass sie die Rolle des Uhrmachers in der Natur spiele, dann die eines blinden Uhrmachers.


(7) Das Uhrengleíchnis Paleys

Lasst uns das Designer-Argument durchaus hochhalten, erinnern wir uns mit Ehrfurcht und Bewunderung an William Samuel Paley und sein Uhrenmodell in  “Natural-Theology or, Evidences of the Existence and Attributes of the Deity, Collected from the Appearances of Nature”.

Um die Diskussion zu eröffnen, mag es gut sein, das Designer-Argument noch einmal zu formulieren. Hier ist es zu lesen, formuliert im Bewusstsein meiner Unzulänglichkeit angesichts der Komplexität der Naturwissenschaft.

1. Menschliche Artefakte (Uhren etc) sind offensichtlich funktional: Uhren  ermöglichen mit ihren Teilen und deren Zusammenspiel die Zeiterfassung, ein wichtiges Element für menschliches Handeln.  Eine Uhr ist offensichtlich von jemand gemacht worden, der diese Funktion der Zeiterfassung ermöglichen will. Sie ist Ergebnis einer Absicht oder Intention.
2. Das Auge eines Lebewesens verfügt über Hornhaut, Linse, Netzhaut, Augenlider, Nerven u.a., weil es damit als Ganzes die Wahrnehmung von Welt ermöglicht. Ein Zusammenspiel von Teilen mit einer bestimmten Funktion.
3. Das Universum mit seinen Sternenbewegungen und die Welt mit Flora, Fauna, Luft etc sind  offensichtlich funktionale, komplexe Systeme, sie dienen der Erzeugung,  Wahrung und Beendigung von Leben.
4. So wie die Uhr und ihre Funktion einen Uhrmacher voraussetzt, müssen Auge oder Welt auf einen Designer und seine Absichten verweisen. Dieses Indiziendenken ist ganz offensichtlich unserem Bewusstsein vertraut und auch zielführend.
5. Es gibt keine (oder wenige) relevanten Unterschiede zwischen Universum, Welt, Auge  und
menschlichen Artefakten. Welt oder Auge sind nicht von einem menschlichen Designer gefertigt. Zudem sind sie wohl komplizierter als eine Uhr. Also dürften sie auf einen nichtmenschlichen, übernatürlichen Designer zurückgehen, der mit ganz außerordentlichen Fähigkeiten begabt ist.
6. Folglich:  Das Universum, die Welt, der Mensch, all das  hat einen ganz außerordentlichen  Creator oder
Designer.  Vielleicht einen  allwissenden, allmächtigen, allgütigen Schöpfer. Drei Eigenschaften, die von vielen Christen dem Gott  des AT und NT zugeschrieben werden. 
Egal ob man nun alle drei Eigenschaften akzeptiert, eine gottähnliche Figur dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit als Designer zu erschließen sein. Oder?


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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (15.11.21)
Vom Johannes-Evangelium über SETI bis zu Designeruhren in nur wenigen Absätzen. Naja, das ist alles ordentlich formuliert, aber mir persönlich zu konfus.

 Willibald meinte dazu am 15.11.21:
Spannend an dieser eher typischen Argumentation eines naturwissenschaftlich orientierten Theologen finde ich:

- Das menschliche Bewusstsein ist darauf programmiert oder geeicht oder hat die apriorische Tendenz, von einer Ordnung auf eine ordnende Kraft zu schließen.
- So etwas wie "Zufall" wird zwar anerkannt, aber doch eher selten als Erklärungsmuster akzeptiert.
- Was in unserem Alltagsverständnis durchaus bestätigt und wahr ist, nämlich, dass eine Uhr von einem Macher mit bestimmten Absichten und Techniken stammt, wird per Analogie in andere Bereiche übertragen.
- Dawkins hat as Uhrenmodell und die Evolution und ihren Zufallsanteil an funktionalen Weltstrukturen dazu benutzt, von einem "blinden Uhrmacher" zu sprechen und so religiöse Erklärungsmodelle entscheidend zu schwächen. Umgekehrt versucht man intensiv, so etwa dieses Referat, mit dem Hinweis auf die komplexe Struktur einer Zelle und ihr Programm, den Macher und Programmierer zu installieren, der eben alles andere als ein Zufallsgenerator ist.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 15.11.21:
Erkenntnistheorie?

Du schneidest übrigens das Thema bilaterales Zeichenmodell von Saussure an, ohne es konkret zu benennen, springst zudem extrem vom Ästchen auf Stöckchen und dann zu einem völlig anderen Baum, um mal im Bild zu bleiben...

P.S.: Gespröch -> Gespräch

 Willibald schrieb daraufhin am 15.11.21:
Ja, der Gedanke, dass Katze und der Doppelhelix so etwas wie semantische Merkmale und eine Art Bauplan und Midell enthalten, dieser Gedanke ist in der Duskussion unseres theologischen Referenten von einiger Wichtigkeit.

 Augustus (15.11.21)
Insofern würde Gott auch unter Materie zu subsumieren sein. Programmierer und Softwareprogramme teilen sich letztlich die selben Bausteine und sind sehr streng genommen, ein-und derselbe Baustein. Analog dazu gebe es für Gott kein Spielraum nicht aus etwas anderem als auch aus Materie zu bestehen. Allein aus der Fähigkeit die Materie zu gestalten, wie den die Materie Mensch anderweitig Materie gestalten kann, lässt der Begriff Gott Spielraum zu überhöhten Fähigkeiten schließen mit der Materie umgehen zu können.
Insofern aber Gott nicht Materie ist, dies gilt es irgendwie zu beweisen oder zumindest eindrucksvoll zu vermuten, so unterliegen die im Text genannten gedankenexperimente einem fehlschluss.

 Willibald äußerte darauf am 15.11.21:
Unser halbwegs gewitzter Theologe dürfte das Argumentationsspiel recht gern weiterführen, z.B. so:

a) Der Status von dem, was man Bewusstsein nennt, ist auch für materielle Monisten schwer zu erklären.
b) Ob man nun von Emergenz oder Supervenienz spricht oder x: Der genetische Code weist recht deutliche Merkmale für komplexe Information und entsprechende Entwicklungsvalenzen auf
c) Damit greift das Dawkinsche Modell des blinden Uhrmachers nur sehr bedingt.
d) Damit ist eine planlose zufallsgesteuerte Evolution weniger plausibel geworden
e) Mir als Theologen genügt es, wenn ein Naturalist zugeben muss, dass DNA oder ein Auge oder ein Buntspecht auf emergente oder superveniente Instanzen hinweisen dürfte.
f) Aus a) und b) folgt, dass man in den Naturwissenschaften offene Antworten auf die Frage zulassen muss, welchen Status "Geist" und Bewusstsein haben.
g) Damit ist dann eine Pattsitution erreicht, mit der ein fanatismusferner Theologe recht gut leben kann.
h) Auch muss sich ein strikter Naturalist fragen lassen, warum er zur Klärung des anthropischen Prinzips ohne allzugrosse intellektuelle Skrupel Infinite Multiversen akzeptieren kann. Aber verächtlich mit den Mundwinkeln zuckt, wenn eine nichtmenschliche Instanz und Intelligenz als Verursacher angenommen wird.
i) Naturalistischer Triumphalismus ist ebensowenig akzeptabel wie theologischer, wenn man einen fairen Dialog sucht. Insofern ist dein letzter Absatz ein wenig revisionsbedürftig.

 Fridolin (17.11.21)
Lieber Willibald
Ich stimme mit Dir überein, dass es unzählige wundersame Erscheinungen in der Natur gibt, für die der menschliche Geist keine vernünftigen Erklärungen hat, über die man nur staunen kann und rätseln muss und darf. "Nichts genaues weiß man nicht", also kann man auch nicht ausschließen, dass es einen Designer oder Uhrmacher gibt oder gegeben hat.
Auf der anderen Seite ist wohl sicher, dass das Wort "Gott", das in diesem Zusammenhang gern benutzt wird, eine menschliche Erfindung ist. Auch Elefanten könnten einen Gott haben, aber sie werden ihn dann sicher anders nennen, und werden auch anders mit diesem Wort umgehen.
Es ist natürlich auch eine ziemlich komplexe Geschichte, welchen Gebrauch die Menschen von diesem Wort machen, besonders dann, wenn es in Verbindung mit einer Religion benutzt wird. In der Geschichte, die Du zitierst, sollte man den Anfang eines individuellen Nachdenkens über diesen Aspekt sehen.
Momentaner Endpunkt desselben war die Lektüre Deiner Erörterung "Gott kümmert sich. Ja? Nein? - Frage sinnlos?", wo mich besonders die Vorstellung von Religion als Vorgriff für eine bessere Welt beeindruckt hat. Wobei mir aber andererseits das Wort "Gott" nicht unbedingt als zwingend notwendig erscheint.
Sei fürs erste herzlich gegrüßt.

 Willibald ergänzte dazu am 17.11.21:
Grüss dich, der Kümmert-Text, das ist der, welcher mir sehr entspricht und den ich gerne als meinen vertrete.

Der Logos-Text, der sich ein wenig frech an deine Kindgeschichte anhängt, ist eher ein Rollentext in einem Pro- und Opponentenspiel. Siehe den ,"jesuitischen Studentenpfarrer" im ersten Absatz.

Unabhängig davon: Das teleologische Argument ist gerade auch in der naturwissenschaftlich-aktuellen Diskussion von einiger Brisanz. Und unser Jesuit - vgl.auch den jesuitischen Kommentar zu Augustus oben - ist vorsichtig und nicht unclever.

Greetse
ww

Antwort geändert am 17.11.2021 um 15:04 Uhr
Agnete (66)
(29.11.21, 14:46)
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 Willibald meinte dazu am 29.11.21 um 19:16:
Grüße dich, Agnete. Dass Merkel in privaten Reden über intelligenten bis bissigen Humor verfügt, ist aus der nicht unbedingt merkelglorifizierenden Presse zu erfahren, zuletzt etwa auch bei der Emma-Redakteurin, die sich laut eigner Auskunft ein- bis zweimal mit A.M. zum Essen trifft.

Das Nina-Hagen-Lied scheint mir sehr intressant zu sein,  sei es, dass es mit seinen komischen Strukturen Merkels  humorvorvolle Fähigkeiten oder Genussmöglichkeiten beleuchtet, sei es, dass es deren Mangel kaschieren soll. Und ja, die Wolfener Produktion!

Nina Hagen & Automobil

Du hast den Farbfilm vergessen

Hoch stand der Sanddorn am Strand von Hiddensee,
Micha, mein Micha, und alles tat so weh,
Dass die Kaninchen scheu schauten aus dem Bau,
So laut entlud sich mein Leid ins Himmelblau.


(Aah!) So böse stampfte mein nackter Fuß den Sand
Und schlug ich von meiner Schulter deine Hand.
Micha, mein Micha, und alles tat so weh,
Tu das noch einmal, Micha, und ich geh!

Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael,
Nun glaubt uns kein Mensch, wie schön´s hier war (Ahaahah!).
Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel,
Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr!
Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel,
Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr!

Nun sitz ich wieder bei dir und mir zu Haus,
Und such die Fotos für's Fotoalbum aus,
Ich im Bikini und ich am FKK,
Ich frech im Mini, Landschaft ist auch da, ja!
Aber, wie schrecklich! Die Tränen kullern heiß.
Landschaft und Nina und alles nur schwarz-weiß.


 https://www.dailymotion.com/video/xbtjdv

Micha, mein Micha, und alles tut so weh,
Tu das noch einmal, Micha, und ich geh!

Du hast den Farbfilm vergessen [...]

    [Nina Hagen & Automobil. Du hast den Farbfilm vergessen. Amiga 1974.]


Greetse
ww

 Quoth (29.11.21, 19:45)
Hallo Willibald, schön an einem Einzelereignis und Einzelcharakter aufgehängte Betrachtungen zum Widerspruch aus Naturwissenschaft und Religion. Mein Bruder, Physiker und Atheist, Dawkins-Anhänger sagt:"Wenn es einen Gott gibt, muss er ein genialer Mathematiker und Physiker gewesen sein." Ersetze Wort (logos) durch Mathematik und Physik - und schon stimmt das Johannes-Wort ...  Gruß Quoth

 Willibald meinte dazu am 29.11.21 um 21:44:
Grüße dich, quoth. Schließt man aus den mathematisch-physikalisch-biologischen  Gesetzen auf einen Gesetzesverursacher, so könnte das - bleiben wir bei einer personalen Instanz - ein kühlerExperimentator, der ohne Kategorien des Mitleids oder der ethik seine Forschung durchzieht.  Was passiert in der Evolution?


 Eine personfremde,unpersönliche pantheistische Instanz steht ihm mitleidlosen Agieren der persönlichen nicht nach. Effizientes Wüten als Grundmuster oder Evolution.

 Quoth meinte dazu am 29.11.21 um 21:52:
Ja, Spinoza hatte Recht: Deus sive natura.
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