Läuterung

Gedanke zum Thema Alter

von  IngeWrobel


 

Ich trag noch nicht die weichen Züge des Verzichts.

Da ist noch Kampfgeist, Aufbegehren, Kraft.

Doch neue Falten in den Winkeln des Gesichts

beweisen, dass ich manches nicht geschafft …

in diesem Leben nicht mehr schaffen werde.

 

Und mit dem Schwinden der Besessenheit

vollzieht ein Wandel sich in Richtung Stille:

Streck ich die Waffen, bin ich schon bereit?

Ist das tatsächlich nun mein letzter Wille?

Dann steig ich demütig herab: zur Erde.

 

 
06.01.2022

 



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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (06.01.22, 17:11)
Liebe Inge,
so schön ist dein Gedicht, ein Jammer wäre der Verzicht.
Liebe Grüße
Ekki

 IngeWrobel meinte dazu am 09.01.22 um 00:55:
Danke für Deine Worte, lieber Ekki! 
Meine Zweifel packe ich in Wörter, füge sie zu einem Gedicht ... und lege sie dann (hier) ab. 
Danach kehre ich zu meiner "Das-Glas-ist-halbvoll. – Realität" zurück. 
Ein Lächeln zu Dir 
Inge 

 Willibald antwortete darauf am 12.01.22 um 14:51:
Welch schöner Text!
Marginal:
Herab-hinab?

 IngeWrobel schrieb daraufhin am 12.01.22 um 16:39:
Hallo Willibald, 
mein Dank für das Lob und die Marginalie! 

Zweifellos ist hinab das "schönere" Wort – poetisch, was man von herab nicht sagen kann. 
Hinab beinhaltet das Bild von Würde (hinabschreiten).  Herab steigen (z.B. vom "Hohen Ross") beinhaltet das Bild von Resignation ... was für mich besser zur Demut passt. 

Ich freue mich über Dein konstruktives Lesen! 
Liebe Grüße
Inge 
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