Krösegetöse

Gedicht zum Thema Musik

von  RainerMScholz

Das Schwarze Metall

aus den verdammten Minen,

geschürft von

gezeichneten Kindern,

verdüstert den Wolfsmond,

der die Nacht

des Januar

erhellt.

Von der Sehne geschnellt

ist der Schuss im Dunkeln;

die Nadel

durchsticht die Vene,

und wieder

torkeln Schemen

in der durchfrosteten Stadt.

Die Glasfassaden

spiegeln das Neon glatt.

In der Alptraumavenue

lacht der Gott der Lü-

ge in dein Gesicht.

Alle sehen dich,

nur du findest dein Selbst nicht.

Denn du steckst

unten in dem Grubenloch,

deine Arme versagen,

die Beine geben nach,

dein Herz schlägt noch,

doch verloren ist des Himmels Schein.

Du förderst das

Schwarze Metall.

Das ist dein Sein

und Wesen.

Venom heißt der brennende Besen.

Nun steige auf.

Begib dich in der Welten Lauf

und zerbrich die Götter.

Deinen Wagen zieht ein räudiger Köter,

der kläfft und bellt;

um dich herum zerfällt

das Gewesene.

Wir sind von der Glorie Genesene,

halleluja.

Der Allesvertilger

war immer schon da

und machte die Musik,

die uns zum Hirne stieg;

und besänftigt mein Herz ganz leise.

Ich bin still, und das ist weise.


© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (20.01.22, 09:38)
das kann ich sehr gut nachvollzieh'n
weil abrechnung längst nötig schien.

gruß
h.

 RainerMScholz meinte dazu am 23.01.22 um 00:16:
Mir ist`s in Verbindung von Schalamow und der Black Metal Band Venom eingefallen;
ich dachte, ich bringe ein paar Zeilen zum Lallen.
Gruß + Dank,
R.
Adrian (47)
(21.02.22, 15:33)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz antwortete darauf am 22.02.22 um 16:07:
Poesie - ich vergess´ dir nie.
Gruß + Dank,
R.
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