am ende der gezeiten

Prosagedicht zum Thema Gedanken

von  Perry

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sturmmöwen kreisen über salzigen schlieren wind
verleiht dem dünensand tausende von füßen darüber
hängen lichtscheue wolken mit finsteren gesichtern

die welt scheint ein teilchenbeschleuniger zu sein der
außer kontrolle geraten ist und wir sitzen in den
wartezimmern der angst blättern in alten illustrierten

noch lebe ich in einem haus am meer sammle täglich
muscheln lege sie ins regal des unvergänglichen doch
meine gedanken kreisen um einen blutenden mond



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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (06.03.22, 11:00)
Wundervoller Titel, wundervolle Lesung, wundervolles Gedicht.

Du fandst den richtigen Ton.

In meinen Augen gelangen bisher vereinzelte satirische Zeit-Gedichte bei kV.

 Perry meinte dazu am 06.03.22 um 11:44:
Hallo Dieter,
danke fürs positive Feedback.
Was bleibt einem in Zeiten skrupellosen Zerstörens und Tötens anderes, als sein Mitgefühl in Ironie zu kleiden.
LG
Manfred

 Dieter Wal antwortete darauf am 06.03.22 um 11:53:
Obwohl ich den Ironiedetektor nicht benötige, wäre ich nie auf die Idee gekommen, das Gedicht sei ironisch. Vielleicht haben wir ein völlig verschiedenes Verständnis vom Begriff Ironie. Eine Ex schrieb eine Doktorarbeit über Ironie.
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