Rheingold, Kinofilm, Fatih Akin, 2022, spotlight.

Rezension

von  DavidW

Einer der besten Sprüche aus dem Film (frei erinnert):
"Ich will keine türkischen oder kurdischen Mädchen in meinen Clubs. Das gibt nur Ehrenmorde und Blutfehden. Nur Jungs."
"Ich spiele aber türkische Popmusik in meinem Club. Die Jungs kommen nicht, wenn..."
"Das ist mir scheißegal, die Mädchen sind unser Heiligtum, die gehören uns..."

Sonst wird auch viel geschossen.

Fatih Akin ist eigen, dass er diese ganzen Nationalidentitäten, nach Deutschland immigriert, satirisch konterkariert. Wofür man ihm sehr dankbar sein sollte. Beispielsweise in einem vorigen Film hat er die Hauptrolle eines Türken mit einem griechischem Schauspieler besetzt hat (in ...).
In diesem Film wird (mindestens) differenziert zwischen Persern, Kurden, Palästinensern, Türken (in Deutschland). Der emigirerte persische Bub bekommt Klavierunterricht bei einer jüdischen Klavierlehrerin.

Bezüglich des zitiertem Spruchs aus dem Film im ersten Absatz hat Akin dann bei der Besetzung auch ernst gemacht. Natürlich, könnte man bei ihm sagen. Die Immigrantenquote bei den weiblichen Rollen ist deutlich anders, niedriger. Nur zwei Exil-Perserinnen zweiter Generation, sonst Deutsche.

Das aber wahrscheinlich mit ganz anderem diskursiven Kontext und ganz anderer diskursiver Motivation als oben.


Insgesamt eine knallharte Tragikomödie um einen logischer Weise in der Adoleszenz in den illegalen Drogenhandel involviert wordenen Sohn eines progressiven, emigriert habenden persischen Komponisten. Mit jeder Menge Kokain und Gewalt. Beruhend ungefähr auf einer wahren Begebenheit.

... Spielfilm, Regie Fatih Akin, 138 Minuten, FSK 16, jetzt im Kino.


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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (31.10.22, 08:08)
Und was hat das mit dem legendären Nibelungenschatz zu tun? Oder mit der gleichnamigen Wagner-Oper?
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