Logorrhoe

Kurzprosa zum Thema Assoziation

von  lugarex

Verbaler Dünnschiss


Strahov in Prag, das Studentenheim, so hiess dort das Internat für alle Studenten. Einheimischen, Ausländern,
männlichen, weiblichen, LGBT gab es damals offiziell keine. 

Halt meistens Studenten 

und keine Enten

Da wohnten auch Scharen von normalen Leuten, 

die studieren wollten oder sollten,

Sprache (sprechen) jedoch noch nicht konnten - so jeder lernte sie um die Wetten.

Auf der Straße, am Spielplatz, die Lernenden befanden sich oft in Kolleginnen Betten. 

Damals relativ neu waren diverse fremde Waren oder aus exotischen Ländern Leute,

die nur allzu oft für Zuhältern zur fetten Beute wurden. Beute für Leute…

Wie meine Bekannte von Sierra Leone,

die grundsätzlich produzierte sich oben ohne.

(Ihre herrliche feste elastische dunkle Melone!)

(Giorgia Meloni war noch nicht auf dieser Welt.

Nach Italien studieren durfte ich damals nicht, hatte kein Geld.)

Mancher Student besass auch spezielles Talent

möglicherweise von der CIA geschulter Agent,

(Ich habe eine ehemalige Kindergärtnerin gekannt,

sie selbst hatte kein “enfant”

und so brauchte sie wohl einige,

hörte sie auf zu erziehen und wurde als Lehrerin bekannt,

die die USA Soldaten tschechisch lernte …Wozu wohl, warum,

in der Nähe von Florida haben die doch “spanisch” Cuba mit dem Rum!)

(Tschechischen Rum gibt es nicht mehr, seitdem es die EU gibt!)

 

Solche Seltsamen waren halt auch ziemlich viele da…

Der, den ich meine, kam aus Äthiopien oder wo, 

wo heute herrscht wie eine sadistische Hure

die Trockenheit, die Dürre.

Er lernte Tschechisch wie der Blitz, mit schelmischer Freude in seinem Antlitz.

(Als wohnte er nicht am Strahov, sondern im Pariser Hotel Ritz).

Bekam er ein Wort, das für ihn war neu, 

schüttete Verse, als wären sie verstreut in einem Haufen voll Heu.

Wie schnell er lernte, um so reicher war seine dichterische Ernte.


Man musste sich langsam hüten

mit ihm zu sprechen

sein Worten Schwall war nicht zu brechen

anhalten konnte man ihn kaum 

seine Wortgewalt okkupierte, besetzte den ganzen Raum


natürlich war viel von seinen Reimen

nur Schaum, könnte man meinen,

jedoch lehrreich und gegenseitig nützlich auch

mit allen den neuen Ausdrücken 

stoppte ich mir voll meinen Bauch

Worte 

wie eine überladene Torte

für

das Laster

die Geilheit

die Zote

die Obszönität

die Unverschämtheit

die Frechheit

die Impertinenz,

die Inkompetenz

und natürlich die Impotenz

usw.

begleiten werden die mich bis zur Demenz  

die kommt jedoch nie  

habe keine Toleranz

für die habe ich nur Ignoranz

(Grundstein der Demokratie!) 


Bis heute lerne ich die unsittlichen Worte aller gängigen Sprachen reimen

jeden Hauch der Schweinerei lasse ich im meinen Inneren keimen

und falls fände ich keinen Reim

erwürge so einen fruchtlosen Gedanken schon im Keim!

Das Unwissen darfs nicht geben 

bei einem solchen Schwein

lang soll das uns leben!

(Komm gesund nach Strahov, dein Heim.)


Zufrieden gingen wir in den Hain

durch die Wiesen um Prager Studentenheim

wegen der Scheidung

wo ich es scheide

wo sie vielleicht entscheide

wo sind die zahlreiche Scheiden

Wasserscheide 

rein

beim Vater Rhein

mit seinem Wasserfall

der Wörter ein echter Schwall

da sammelt sich es horrend

langsam werde ich inkohärent

auch meiner Fall

bin inspiriert 

bin infiziert

keine

gonorrhoe

logorrhoe!

Gehirn nach einem Schlaganfall sich normal sprechen ziert

wird verwirrt…


unweit davon an dem Rhein

zauberhafte Kleinstadt ganz fein

heisst Eglisau

friss deinen Egli Fisch* samt Gräten und Greta du kannibalische

Sau…

 

*Egli Fisch, kurz Egli, hervorragender Fisch, eine Art Barsch, 

beliebtester Schweizer Fisch,

gekrönt zum Fisch des Jahres 2019, auch genannt Kretzer

dieser Flussbarsch

ist kein Ketzer

“stacheliger Ritter” heisst er auch

endet nicht nur im Gourmets Bauch

schwimmt weiter dieser Barsch

zurück in die Natur durch den Arsch… 

Hetzerei wäre Ketzerei




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