Unter der Asche die Glut
Rezension zum Thema Frieden
von Heor
Unter der Asche die Glut
Von Wolfgang Bittner
Gedichte
Allitera Verlag
ISBN – 978-3-96233-348-5
Kontakt und Bestellungen: info@allitera.de
TIEFBLICK
Buchtipp von Heor
Manchmal möchte man verzweifeln am jämmerlichen Zustand unserer so schönen Erde. Nicht allein etwa wegen des Klimawandels... Da ist es so dringend und schön, Freunde zu haben. Einer von ihnen ist für mich als Buchrezensent der Göttinger Schriftsteller Wolfgang Bittner. Seit Jahren vertiefe ich mich mit Freude in seine sehr gründlichen Analysen gesellschaftlicher Probleme und Widersprüche. Er hält sich nicht zurück, mutig die Verursacher von Menschenrechtsverletzungen und Kriegen anzuprangern, ob in der Geschichte oder erst recht in der aktuellen Zeit, da der westliche Kriegstrupp mit den USA und der NATO an der Spitze dem Morgenrot in verleumderischer Weise die Kriegsschuld aufzubürden gedenkt.
Gleichzeitig spürt man in seinen Texten eine sehr sachliche und liebevolle Hinwendung zu den Menschen, stets auch Zuversicht ausstrahlend.
Und nun überrascht ein neues Werk seine Leser. Es nennt sich „Unter der Asche die Glut“. Allein diese Titel lässt einen aufmerken. Hallo, hier sind Gedanken mit Tiefsinn zu erwarten. Ganz ehrlich, diese Gedichte fesseln dich als neugieriger Leser sogleich, ziehen dich in ihren Bann. Mir fällt ein Gedicht ins Auge mit dem Titel "Bomben-Stimmung", aktueller geht es nicht, da der westliche Kriegstrupp mit den USA und der NATO an der Spitze den Osten in verleumderischer Art und Weise als die Kriegsverursacher brandmarken will.
(S. 68)
"Bomben-Stimmung"
Ganze Länder zerstört,
aufgemischt, entstaatlicht, chaotisiert,
Hunderttausenden das Leben genommen,
Millionen in die Flucht getrieben,
Abermillionen die Existenz entzogen,
Hunger und Not verbreitet.
Menschlichkeit, ein schöner Traum,
ein Vorwand,
"humanitäre Einsätze", heißt das
oder "Demokratisierung",
In Wahrheit: Profit, Rendite,
Strategie und Größenwahn.
Zurück bleiben: ein Schlachtfeld,
die Weinenden, Leidenden,
die Entrechteten und Bedürftigen,
die tickenden Zeitbomben -
und das Staatstheater
Terrorismushysterie.
Nicht jeder mag vielleicht Gedichte, aber die von Wolfgang Bittner mögen jeden mit Nachdenklichkeit behafteten Leser aufmuntern und ein wenig Mut machen.
Ich kann es nicht anders sagen: Das, was Wolfgang Bittner seinen Leser mitteilt, in aller Kameradschaftlichkeit und herzlicher Zuneigung, packt einen am Herzen und fließt ungebremst ins Hirn. Ich bin als Rezensent glücklich, dass er seine Leser mit dazu anhält, unter der Asche die Glut zu entdecken.
Wolfgang Bittner lebt als Schriftsteller in Göttingen. Der promovierte Jurist erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen und ist Mitglied im PEN. Er schreibt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, war freier Mitarbeiter bei Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen und veröffentlichte etwa 80 Bücher, darunter die Romane „Niemandsland“ und „Die Heimat“, „Der Krieg und der Goldene Westen“, den Erzählband „Am Yukon“ sowie die Gedichtbände „Der schmale Grat“ und „Südlich von mir“.