FLUR - BEREINIGUNG
Gedicht zum Thema Diesseits/ Jenseits
von hermann8332
FLUR -
BEREINIGUNG
oder
GOTT SCHÜTZE
DORF UND FLUR
RUND UM DIE UHR
Über den Fluren
liegt GOTTES Gnade
und
- eigentlich schade -
auf dem Flurweg ein Stück
Hunde - Scheißdreck
den ein Dorfpinscher schiss
auf WOTANS Werk :
dieser böse Alberich- Zwerg
O M G
O MY CHRISTIAN GOD
sapperlot
wie der Odel stinkt
dessen Odeur der Wind
von den Feldern zu mir
bringt
ER THE LORD
DER HERR
schütze Flur
und Dorf
rund um die Uhr
dort wo die Menschensäue
in ihren Kofen hausen
Ich sitz auf einer Bank
am Flurstein
mutterseelen § allein
im abendlichen
Sonnenschein
und es ist mir
zum Grausen
Die Abensonne
funkelt auf den
güldenen Lettern
während es
allmählich dunkelt
Sie tragen Patina
- wie Altgold
und sie trotzen
allen Wettern
Gott schütze Dorf
und Flur
nicht nur
vor dem Genmais nur
auch vor dem höllischen
Klima , das sich
breitmacht da
bald in ganz Europa
Der Stein :
ein Menetekel
- er erzeugt in mir Ekel -
steht für die Verhunzung
der Natur
und daß ihre Schönheit
und Ästhetik
den Bach hinunter geht
wenn der Mensch
Ordnung schafft
vermeintlich
mit Gottes Segen
und mit gläubiger Kraft
den divinen Widwuchs
die Unordentlichkeit
endlich ordentlich macht
und sein frommes
arbeitsames Regen
wirkt kontraproduktiv
und bringt nur
unsäglichen Unsegen
Das heißt dann
hier in diesem Falle
FLUR - BEREINIGUNG
und erhält und enthält
als Apercu
einen Gedenkstein
mit der Bitte an IHN
der Schutzherr zu sein
Ansonsten hat ER
sich rauszuhalten
denn jenseits von Eden
darf nur der Mensch
die Natur sinnvoll gestalten
rund um die Uhr ...
Ich blicke über die Lande
und denk mir :
Welche Schande
brachte das Menschengeschmeiß
mit seinem ganzen Scheiß
über Gottes Erde !
... auf daß sie versaut werde
Ich bin ganz allein
und sitz im Abendsonnenschein
und sehe den Flurstein
und denke an alle Flursteine
auf dem weiten Erdenrund
die von GOTT geben kund
und weiß:
Gott ist tot
denn ich bin ein Nihilist
und ein Existenzialist
und sitze im Abendrot
und denke an das Abendbrot
und spüre Hunger
spüre Durst
und denke an Bier und Brot
und an gebratene Wurst
und es fällt mir ein
wähnend
und realisierend
ich sei
und bin
ein Schwein
Bei den Menschensäuen
unten im Dorf
könnte ein offener Stall
nämlich
ein Wirtshaus sein
Und ich gehe in mich
und erhebe mich
und umgehe die Hundescheiße
ohne zu fluchen, sondern leise
und sappe nicht hinein
und halte mir die Nase zu
dort am Odelfeld
wo sie mir stinkt
die ganze Welt
wegen der Odelung
und des Fluches Dung
dem Paradiesverweis
der erfordert
solchen Scheiß :
Odel,
Jäten und
Schweiß
Kunstdünger
und Pestizide
und
gewaltige Maschinen
mit hydraulischem Getriebe
Ich lasse den Stein hinter mir
Denke nicht mehr ans Essen
sondern nur noch ans Bier
und nicht mehr an die Bratwurst
und habe nur noch Durst
Man kredenze mir die Maß
in einem sauberen Liter- Glas !
... um meine Depression
einfach hinweg zu schwemmen
werd ich noch
eine dritte stemmen
wähnend ich sei ein Schwein
Doch ich bin nicht allein
Um mich da sitzen
andere Schweine
und jedes hat statt vier
nur insgesamt zwei Beine
hier im Augiasstall :
Säue überall !
Rustikale Humanoiden
Male with Plauzen
Female mit Eutertitten
mißgestaltete Kreaturen
gezeugt von Dummficks,
Bauernhuren
Und ich schäme mich
für mich
Das nennt man Eigenscham
und ich schäm mich für die ander`n
rings um mich herum:
bräsig, gefräßig , laut
und dumm
Das nennt man Fremdschämen
Ich werde müde und muß gähnen,
zahle und gehe heim
leg mich hin
und schafe ein
und träume selig und süß
wie im Traumparadies
von dieser unserer
wunderschönen Welt :
der bestmöglichen
aller Welten
unter allen
universalen
Himmelszelten
die der Kosmos
bereit hält
eine Traumwelt
in der Tat
mit
Flurbereinigungen
und Flursteinen
und ordentlichen
braven Menschen-
Schweinen
Gott schütze
Dorf und Flur
Rund um die Uhr
Wer aber schützt mich ?
fragt man enttäuscht sich
Kein Schwein !
Wenn ich am Schlag verreck
nächstens
nächtens
im dunklen Kämmerlein
und lieg dann unterm Grabstein
als meinem eigenen Flurstein
entsorgt und bereinigt
und rundherum gereinigt
in meinem letzten Hemd
das keine Taschen kennt
auf einem Gottesacker
kultiviert und gestaltet
und als Friedhof verwaltet
Denn Ordnung muß sein !
Nichteinmal ein Köter
kommt zur Friedhofstür herein
und scheißt irgendwo drauf:
setzt allegorisch seinen Haufen
Es ist zum
Glatzenhaare:
zum Totenschädel raufen ....
Und
in der Friedhofskapelle
kein Schnaps
und keine Helle
wo die Gesangbücher
nicht klirren
und
keine Henkel haben
kein Geschrei
und kein Gebrülle
nur andachtsvolle Stille
kein Gebelle
besoffener Schrate
die stehn unter
des Flursteins Gnade
nur
schweigende Andacht
Das Göcklein bimmelt
zur letzten Erinnerungsrunde
Ihr folgt die ewige Sperrstunde
Rien de va plus
Nun ist Schluß
Es ist vollbracht
und zwar:
ordentlich
( hoffentlich )