Morgenblatt am 9.01.2023

Nichts zu wissen ist keine Schande, wenn man der Einsicht noch mächtig ist.

Schade ist, dass KV offensichtlich von einigen Dumpfbacken zugemüllt wird,

ohne den minimalsten Aussagen gerecht zu werden.

Worauf man stolz sein sollte, ist nicht ein ausgerenktes Kiefergelenk.

Sondern auf öfter Mal die Klappe halten. 

Wenn man keinen Satz recht zu Ende denken kann,

schwabbert der Müll über Freund und Feind ins Leere,

wo er ungeschützt ins Grundwasser sickern kann.

Wir trinken diese schleimige Sülze mit der Muttermilch

und können uns an nichts mehr erinnern.

Findige Köpfe lassen sich Klebverschlüsse in die Schädeldecke einoperieren,

um stets Zugriff zu ihrem Fundus an Weisheit zu gewährleisten, 

Ich dagegen kann mich nicht erinnern, dort einen Fundus angelegt zu haben,

halte mich mit dem letzten Strohhalm über gefährliche Turbulenzen.

Meine endgültige Pensionierung führt mich in strittiges Fahrwasser,

Jeder stärkere Wellengang bringt mich ins nervöse Strampeln.

Den Komponisten Robert Stolz lud man an seinem Neunzigsten Geburtstag

ans Dirigentenpult eines bekannten Wiener Orchesters zu treten, das hatte anscheinend seinen Puls so hoch getrieben,

dass er ein viel zu hohes Tempo vorgab

und der bekannte Walzer fast unspielbar geworden ist.

Dirigent und Orchester mussten das Tempo sukzessive herunterdrehen, 

Damit der Walzer dann halbwegs intoniert werden konnte.

So viel ich mich erinnern kann, wurde der Vorfall von der Öffentlichkeit ignoriert, 

Dieses Beispiel zeigt, wie Orchester und der Mann mit dem Dirigentenstab

Eng verbunden sind, man könnte sagen, zu einem Organismus wird. 

Redaktionsschluss um 11:38

PS. Wünsche guten Appetit.