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Prosagedicht

von  Redux

der sommer war so heiß, so heiß, noch nachts dampfte der asphalt,
im juli duftete es nach stroh, die heuschrecken zirpten,
es waren zwölf jahre vergangen, nachdem alles begann,
ich lag im gras, nebenan das straßenfest
und


sabine

damals träumte ich davon, ein großer fußballer zu werden,
bei borussia mönchengladbach zu spielen, zusammen mit alan simonsen,
nebenan in der scheune, geschmückt mit birkenzweigen,
feierten wir durch die sommernacht, sie spielten „ jeans on „ von david dundas,
die eltern rauchten lord extra oder ernte 23 und tranken rolinck pilsener,
ich lag abseits im gras und blickte in den nachthimmel,
fern blökten kühe, insekten kreiselten und suchten licht,
irgendwo da oben waren die andromeda-galaxie, quasare, der merkur,
pluto und eisige kometen, verloren in meiner sommernacht,
ich lag da, erstarrt, und schmeckte noch
ihren ersten Kuss

am abend meiner kindheit

 



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Kommentare zu diesem Text


 Oops (15.05.23, 14:19)
Sehr romantisch, eine schöne Erinnerung:).

LG Oops

 Redux meinte dazu am 15.05.23 um 18:08:
Vielen lieben Dank, Oops, darüber freue ich mich natürlich sehr. 
LG Redux

 AchterZwerg (15.05.23, 16:53)
Das ist es vermutlich, was eine schöne Erinnerung ausmacht: Die Welt dreht sich, du aber schaust blind umher - und liebst.  <3

 Redux antwortete darauf am 15.05.23 um 18:08:
Genau das ist es, du bringst es exakt auf den Punkt.  Danke dafür.
LG Redux
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