Herr Piekefein wurde "ermordet" und ist jetzt "Mömm" - (Berliner StattPläne)

Tagebuch zum Thema Mord/Mörder

von  Gabyi

Mein armer Herr Piekefein, über den ich schon viel berichtet hatte, wurde "ermordet". Sie haben ihn "umgebracht". Er wollte sich auf gar keinen Fall impfen lassen und die Kirche erpresste ihn mit Rauswurf aus der Wohnung, wenn er sich nicht impfen lassen würde. Und nun ist er “mömm”, das heißt, er kann gar nichts mehr selber machen und sein sonst so scharfer Geist ist verfallen. Er wollte doch die Revolution und nun hat mein kluger, schlauer und sehr belesener Herr Piekefein nur noch das Ende des Lebens als Aussicht.
Amanda hat es herausgefunden, sie hat sich extra auf die Lauer gelegt, um endlich jemanden zu treffen, der keinen Wert auf Datenschutz legt und ihr Rede und Antwort gestanden hat.
Mein armer, aufsässiger Herr Piekefein, der aus der DDR stammt und dort als Pfarrer gearbeitet hat. Das einzige Studium, das ihm zuteil wurde und das er mit Pflichtbewusstsein und einer angemessenen Portion Freigeist ausgeführt hat.
Es macht mich traurig, das zu hören. Seitdem der Zusammenbruch kam, telefonierte ich noch etliche Male mit ihm. Zum Schluss saß er auf der Bettkante und sagte: “Ich warte jetzt auf den Tod”.


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