Der neue Journalismus
Glosse
von Beislschmidt
Anmerkung von Beislschmidt:
Und ja, bei der Frage nach der Freiheit der Journalisten hat sich Deutschland im letzten Jahr von Platz 13 auf Platz 16 verschlechtert Anmerkung ... das könnte falsch verstanden werden
Kommentare zu diesem Text
Tja, mein lieber Hans, so kann man die Dinge verdrehen, denn der hauptsächliche Grund für den Abfall im Ranking steht nicht mit üblichen staatlichen Förderungen im Zusammenhang, sondern mit einer zunehmenden Anzahl von Anfeindungen und Übergriffen auf Journalisten am Rande von Demonstrationen. Hat nichts mit dem angeblichen Druck der Regierung auf freie Medien zu tun. Diese Anschuldigung ist in sich selbst ein Zeugnis 'freier Erfindung'. Und es sollte den Medien selbst erstattet werden, den Populismus als solchen zu entlarven. Warum eigentlich nicht? Oder darf man nur die Regierung kritisieren?
LG
Tula
LG
Tula
Hey Tula ,
es ist richtig dass die Zshl der Angriffe auf Journalisten zugenommen hat. Das hat die Verschlechterung mit bewirkt. Aber nicht ausschließlich, wenn man das Ranking insgesamt betrachtet.
Ich unterstütze die Nachdenkseiten monatlich mit einem kleinen Betrag.
Beislgrüße
Beislgrüße
es ist richtig dass die Zshl der Angriffe auf Journalisten zugenommen hat. Das hat die Verschlechterung mit bewirkt. Aber nicht ausschließlich, wenn man das Ranking insgesamt betrachtet.
Ich unterstütze die Nachdenkseiten monatlich mit einem kleinen Betrag.
Beislgrüße
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Interessehalber, denn das ist ein sehr ernstes Thema: Ich zitiere mal einen Beitrag aus der Süddeutschen Zeitung zu diesem Thema. Er entspricht generell der Information, die viele andere Quellen dazu angeben.
Tula
Tula
Die Verschlechterung der deutschen Wertung begründet die Nichtregierungsorganisation (NGO) mit weiter zunehmender Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten in Deutschland. Mit 103 physischen Angriffen habe man den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2015 dokumentiert, erklärte Reporter ohne Grenzen. Im Vorjahr waren 80 und im Jahr davor 65 Angriffe verzeichnet worden.
87 der Fälle aus dem betrachteten vergangenen Jahr 2022 seien in verschwörungsideologischen, antisemitischen und extrem rechten Kontexten verübt worden. Versammlungen blieben in Deutschland die gefährlichsten Orte für Medienschaffende. Besonders viele Angriffe zählte die Organisation in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen (24), Berlin (17) und Thüringen (13).
87 der Fälle aus dem betrachteten vergangenen Jahr 2022 seien in verschwörungsideologischen, antisemitischen und extrem rechten Kontexten verübt worden. Versammlungen blieben in Deutschland die gefährlichsten Orte für Medienschaffende. Besonders viele Angriffe zählte die Organisation in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen (24), Berlin (17) und Thüringen (13).
Das ist richtig Tula, die Angriffe auf Journalisten haben zugenommen. Aber zwischen Norwegen Platz 1 und Deutschlan aktuell Platz 21 klafft eine große Lücke, die nicht ausschließlich auf Gewalt zurückzuführen ist. Oder sehe ich das falsch?
Im übrigen ist der Schlusssatz nur ein kleiner Teil der Glosse.
Beislgrüße
Hier der Link
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/rangliste/rangliste-2023
https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/pressefreiheit-ranking-komplette-listen-kriterien-ranking-von-deutschland-id62550781.html
Im übrigen ist der Schlusssatz nur ein kleiner Teil der Glosse.
Beislgrüße
Auch organisierte Desinformation ist in vielen Ländern ein wachsendes Problem: In 118, also zwei Drittel aller Länder, gab eine Mehrheit der Befragten an, dass politische Akteurinnen und Akteure in ihrem Land in massive Desinformations- oder Propagandakampagnen involviert sind.
Hier der Link
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/rangliste/rangliste-2023
https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/pressefreiheit-ranking-komplette-listen-kriterien-ranking-von-deutschland-id62550781.html
Antwort geändert am 01.07.2023 um 20:18 Uhr
Antwort geändert am 01.07.2023 um 20:19 Uhr
Hans
Es geht darum, dass der hauptsächliche Grund für den Abfall im Ranking mit der Sicherheit der Journalisten zu tun hat und nicht mit den von dir im Text angeführten Gründen. Das Bewertungssystem insgesamt hat eine Reihe von Indikatoren, deren Bedeutung und Gewicht ich selbst im Detail auch nicht kenne. Das wäre natürlich interessant, um die Lage einiger Länder besser verstehen zu können.
Insgesamt denke ich, dass die zunehmende Gewalt gegen Journalisten ganz im Zeichen unserer Zeit steht. Diese Gewalt schließt weitergreifend andere Aspekte mit ein: Hetzkampagnen, shitstorms im Internet und hysterische Debatten über gesellschaftlich wichtige Themen, bei denen es eigentlich um Toleranz geht. Die Radikalierung politischen Engagements gehört ebenfalls dazu, einschließlich der Aktivisten, die Kunstwerke beschädigen und sich irgendwo festkleben. Das alles passt in ein Gesamtbild sinkender Toleranz und steigender Gewaltbereitschaft, d.h. nicht nur der körperlichen.
LG
Tula
Es geht darum, dass der hauptsächliche Grund für den Abfall im Ranking mit der Sicherheit der Journalisten zu tun hat und nicht mit den von dir im Text angeführten Gründen. Das Bewertungssystem insgesamt hat eine Reihe von Indikatoren, deren Bedeutung und Gewicht ich selbst im Detail auch nicht kenne. Das wäre natürlich interessant, um die Lage einiger Länder besser verstehen zu können.
Insgesamt denke ich, dass die zunehmende Gewalt gegen Journalisten ganz im Zeichen unserer Zeit steht. Diese Gewalt schließt weitergreifend andere Aspekte mit ein: Hetzkampagnen, shitstorms im Internet und hysterische Debatten über gesellschaftlich wichtige Themen, bei denen es eigentlich um Toleranz geht. Die Radikalierung politischen Engagements gehört ebenfalls dazu, einschließlich der Aktivisten, die Kunstwerke beschädigen und sich irgendwo festkleben. Das alles passt in ein Gesamtbild sinkender Toleranz und steigender Gewaltbereitschaft, d.h. nicht nur der körperlichen.
LG
Tula
PS: in Sachen Desinformation würde ich prinzipiell zustimmen. Vor allem weil ich dabei in die sowohl rechte als auch linke Ecke populistischer Strömungen umd deren Verfechter schaue. Andere werden natürlich empört entgegnen, dass alle falschen Informationen aus der Politik und der Regierung kommen, und überhaupt 'von denen da oben'
@Tula
Ich lese die Nachdenkseiten von Albrecht Müller aber auch den schwarzen Kanal von Jan Fleischhauer bei focus online und Rubicon hat auch interessante Beiträge. Auch Frauennetzwerk und ab und zu Weltwirtschaftswoche vom viel gescholtenen Roger Köppel. Ich wundere mich trotzdem wie wenig Mühe sich die Leser heute machen an Informstionen zu kommen denn Mainsream ist so verdaulich.
Beislgrüße
Was kann man überhaupt noch lesen
Beislgrüße
Haha, schau nach Österreich ))
Ok Dirk, der vorletzte Satz ist missverständlich - werde ich rausnehmen.
@mondscheins
Österreich Platz 29 verstehe ich auch nicht. Was ist, wenn Servus TV verschwunden ist.
@mondscheins
Österreich Platz 29 verstehe ich auch nicht. Was ist, wenn Servus TV verschwunden ist.
Muckelchen (70) meinte dazu am 01.07.23 um 21:46:
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PS: Portugal weit vor Deutschland, zumindest im Platz. Es gibt nichts was staatliche Medien in beiden Ländern wirklich unterscheidet, aus meiner persönlichen Sichtweise. Was beide Länder wirklich voneinander trennt, ist die Radikalisierung gewisser politischer Strömungen. Der Portugiese ist da eher moderat und wird gegenüber Journalisten nicht handgreiflich. Aber schimpfen kann er auch ...
Hahaha!
Du suggerierst am Ende etwas, das Tula ziemlich gut widerlegt.
Die Weisungsgebundenheit von Journalisten seitens der Verleger, für die sie arbeiten, ist nichts Neues - das war schon vor 50 und 60 Jahren so, wie ich mich noch gut anhand bestimmter Fälle erinnere. Auch damals schon durfte man keinesfalls Werbekunden verärgern.
Immerhin darfst Du hier weitestgehend so schreiben, wie Du möchtest. Aber nur, weil Jan Zenker so freundlich ist, das in seinem Forum zuzulassen.
Freiheit der Meinungsäußerung meint auch nicht, daß jeder in jedem Medium sagen bzw. schreiben darf, was er möchte, sondern nur, daß er dafür von der Seite des Staates aus nicht bestraft werden darf - im Gegensatz zu vielen anderen Staaten, beispielsweise Rußland.
Und Du darfst selber ein Medium gründen nach Deinen Spielregeln ... falls Du das Geld dafür hast.
Die Weisungsgebundenheit von Journalisten seitens der Verleger, für die sie arbeiten, ist nichts Neues - das war schon vor 50 und 60 Jahren so, wie ich mich noch gut anhand bestimmter Fälle erinnere. Auch damals schon durfte man keinesfalls Werbekunden verärgern.
Immerhin darfst Du hier weitestgehend so schreiben, wie Du möchtest. Aber nur, weil Jan Zenker so freundlich ist, das in seinem Forum zuzulassen.
Freiheit der Meinungsäußerung meint auch nicht, daß jeder in jedem Medium sagen bzw. schreiben darf, was er möchte, sondern nur, daß er dafür von der Seite des Staates aus nicht bestraft werden darf - im Gegensatz zu vielen anderen Staaten, beispielsweise Rußland.
Und Du darfst selber ein Medium gründen nach Deinen Spielregeln ... falls Du das Geld dafür hast.
@ graec
Danke für den Rechtschreibehinweis.
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Die Seite Die Kunstfechter hatte ich drei Jahre. Es war mir nicht mehr die Mühe wert, wenn auch die Hostinggebühren nicht teuer waren.
Danke für den Rechtschreibehinweis.
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Die Glosse kann nicht die Einzelkriterien der Fragen rund ums Ranking und der Platzverteilung abbilden aber es allein auf Gewalt von außen auf Journalisten zu reduzieren, halte ich für schwer vorstellbar.
Bezüglich der gelobten Pressefreiheit sollte man noch die behördliche Schließung der Portale RT und Sputnik, anlässlich von Fake News erwähnen. Nur ein Nebenschauplatz?
Der Rückgang der auflagenstärksten Blätter hat den ehemaligen Burgfrieden der Platzhirsche im Verlagswesen gestört. Im Verdrängungswettbewerb von Augstein, Springer, DuMont, Holtzbrink leaken sich die Verlage gegenseitig über frisierte Bilanzen, Warburg Bankendeals oder bei den Affären um Julian Reichelt oder Mathias Döpfner.
Dass es früher schon Direktiven um die Ausrichtung der Verlagsprofile gegeben hat, steht weniger zur Diskussion als die peinliche, akribische Durchsetzung bis runter zum kleinen Praktikanten. Da ist kein Spielraum mehr für Journalismus, auch weil es kaum noch unbefristete Arbeitsverträge gibt und man sich von Projekt zu Projekt durchmogelt.
Dass hier auf kv der Seiteninhaber uns gnädigst gestattet zu schreiben, kann doch wohl nicht dein Ernst sein, denn so viel Opportunismus hätte ich dir nicht zugetraut aber eigentlich hast du Recht damit, wenn ich mir die Kleingeistigkeit meines letzten Schreibportals anschaue.
Beislgrüße
Und Du darfst selber ein Medium gründen nach Deinen Spielregeln ... falls Du das Geld dafür hast.
Antwort geändert am 02.07.2023 um 09:51 Uhr
Thal (44)
(02.07.23, 03:32)
(02.07.23, 03:32)
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Wählerstimmen-Förderung mithilfe Steuergelder.
Und da das auf Deiner Linie liegt, glaubst Du es sofort? Eigentlich sollte die Reaktion doch sein: Woher hast du das? Wie kann man das überprüfen?
Und das wäre doch gute alte journalistische Tradition, oder?
Und das wäre doch gute alte journalistische Tradition, oder?
Thal (44) meinte dazu am 02.07.23 um 13:26:
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Ganz klar, es geht weniger darum die Demokratie zu schützen, sondern eher die olivgrüne Macht abzusichern. Mit zweifelhaften NGOs wird eine weitere Generation von Sesselpupsern mit Denunziantentum herangezogen. Am Beispiel der unsäglichen Amadeu Stiftung bekommt gut gemeint ist selten gut gemacht ein Geschmäckle.
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[#] Die Bundesregierung will Vereine und Gruppen dauerhaft fördern, die sich gegen Extremismus engagieren. Faktisch aber prämiert sie erwünschte Weltanschauungen – und spaltet die Gesellschaft.
Man erlebe in Integrations- und gesellschaftspolitischen Debatten einen "grünen Habitus, der von Absolutheit Moralisierung und mangelnder Diskursfähigkeit" geprägt sei. Das sei das Gegenteil von Vielfalt.
Doch schon jetzt will die FDP Nachbesserungen an dem Gesetz. Und springt dafür etwa auf eine aktuelle Kampagne gegen die Meldestelle Antifeminismus der Amadeu Antonio Stiftung auf, die sexistische Vorfälle sammelt. Die Stiftung wird derzeit vom Bund gefördert.
Insgesamt werden diese Verwaltungskosten auf rund zehn Millionen Euro pro Jahr geschätzt.[#]
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[#] Die Bundesregierung will Vereine und Gruppen dauerhaft fördern, die sich gegen Extremismus engagieren. Faktisch aber prämiert sie erwünschte Weltanschauungen – und spaltet die Gesellschaft.
Man erlebe in Integrations- und gesellschaftspolitischen Debatten einen "grünen Habitus, der von Absolutheit Moralisierung und mangelnder Diskursfähigkeit" geprägt sei. Das sei das Gegenteil von Vielfalt.
Doch schon jetzt will die FDP Nachbesserungen an dem Gesetz. Und springt dafür etwa auf eine aktuelle Kampagne gegen die Meldestelle Antifeminismus der Amadeu Antonio Stiftung auf, die sexistische Vorfälle sammelt. Die Stiftung wird derzeit vom Bund gefördert.
Insgesamt werden diese Verwaltungskosten auf rund zehn Millionen Euro pro Jahr geschätzt.[#]
Daniel (50)
(11.07.23, 23:25)
(11.07.23, 23:25)
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