Weltschmerz

Engagiertes Gedicht

von  Rosalinde

Die Welt ist ja so groß und unerklärlich.
Man sitzt in den vier Wänden vor sich hin
als Mensch und Mann und kleine Bürgerin.
Nicht unbequem, da sein wir doch mal ehrlich.

Die Menschheit stellt sich gegenwärtig taub.
Sie hat zu tun mit sich. Und keine Zeit.
Durchforscht jetzt ihre kranke Seele breit,
bewältigt ihren Alltag – mit Verlaub!

Fürs Überleben steigt der Aktienpreis.
Und keiner ahnt, was ihn das scheren muss.
Ansonsten nichts als heißer Brei und Stuss.
Nur manchmal ziept es uns im Herzen leis.

Es wird geredet. Aber nichts getan.
Die Sorgen kommen wieder. Falls sie gehn.
Dass überhaupt und so, das ist obszön!
So rollt hinweg des Menschen Lebensbahn.

Die Welt ist ja so groß und höchst gefährlich.
Und keiner, der uns mal erklären kann,
warum es liegt und notfalls auch, woran.
Und wir stehn da, uns selber unerklärlich.


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Kommentare zu diesem Text

Muckelchen (70)
(13.07.23, 10:08)
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 LotharAtzert (13.07.23, 10:12)
Nun, der Begriff "Weltschmerz" kommt allerdings aus weit tatkräftigerer Richtung. Erinnert sei an Lord Byron, der unterwegs starb, als er gegen die Türkeninvasion kämpfen wollte. Freund Percy B. Shelley starb auf stürmischer See mit Byrons Boot "Don Juan", dessen Schriftzug er übermalte, weil er den Namen nicht mochte und lieber unter "Ariel" segelte.
Und über Nicolaus Lenaus Rastlosigkeit beim Fideln mit der Guarneri will ich gar nicht erst reden. ...

Lothar

 Rosalinde meinte dazu am 13.07.23 um 12:02:
Muckelchen, da hast du recht. Wenn wir so weitermachen, gibt es keine Erklärung, nur Überraschungen. Aber Selberdenken wäre auch nicht das Schlechteste. Ist nicht neu, aber wer kommt schon drauf.

Rosalinde
Muckelchen (70) antwortete darauf am 13.07.23 um 12:05:
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 Rosalinde schrieb daraufhin am 13.07.23 um 12:15:
Hallo Lothar Atzert,

dankeschön für deinen umfassenden Kommentar, so bin ich jetzt informiert, woher der Titel kommt. Wenn auch sonst nichts weiter begriffen wird. Jeder versenkt sich so in seine Schmerzen, wie er kann. Statt eins und eins zusammenzuzählen. Wenigstens sind wir noch nicht ganz tot, wir lamentieren noch.  Zum kräftigen Nein schaffen wir es noch nicht.

Rosalinde

 Rosalinde äußerte darauf am 13.07.23 um 12:46:
Ja, Muckelchen, diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
Jetzt bin ich am Computer nicht allein. Das kommt davon. Nur, was ändert sich, wenn wir immer nur schlucken?

Rosalinde
Muckelchen (70) ergänzte dazu am 13.07.23 um 15:15:
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 Rosalinde meinte dazu am 13.07.23 um 17:33:
Ach, das ist ja interessant mit den Zitatensammlungen.
Wo sie hingehen, da habe ich gewisse Vorstellungen.
Bist du sicher, oder vermutest du nur? Aber danke für den Tipp. Alles klar.

Rosalinde
Muckelchen (70) meinte dazu am 13.07.23 um 18:10:
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 Rosalinde meinte dazu am 13.07.23 um 18:51:
Ach, weißte, Muckelchen, einen braven Menschen kann nichts entstellen. Lies die Bibel, da steht eine Menge drin, was man gerade heute gut gebrauchen kann. Und notfalls auch zitieren.

Rosalinde
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