es nutzt der mensch nur und kein tier
soweit wir wissen klopapier
denn tiere sind, was oftmals peinlich,
weit weniger als menschen reinlich
für die ist klopapier ein muss
und müssen ohne bringt verdruss -
es wird aus zellstoff hergestellt
für den man massig bäume fällt
vor allem birken kiefern fichten
allerdings schlagbäume mitnichten
um alsbald aufgerollt in lagen
voll zur hygiene beizutragen
sitzt dann ein mensch mit seinem po
weil es pressiert froh auf dem klo
ist klopapier zwecks sauberkeit
natürlich immer griffbereit
damit wenn erst der stuhl mal ging
nicht gar noch was am hintern hing
und bremsspur'n sich zu machen traut
wovor auch unterhosen graut...
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der wahnsinn sind am klopapier die rollen
das braucht für keine casting-agentur
weil wir es letztlich ja nicht casten wollen
in dem fall wär’ wer schwer neben der spur
denn klopapier spielt nie ne nebenrolle
beim drang zum klo wo’s viel um stuhlgang geht
das ist an klopapierroll’n ja das tolle
dass wer ohn’ sie meist auf dem schlauche steht
natürlich ist besetzung schon vonnöten
man setzt sich hin und sitzt voll auf dem klo
doch kann die sitzung nerven schon mal töten
verstopfungsbedingt läuft’s dann halt nicht so -
das ist durch klopapierroll’n kaum zu ändern
weder bei deutsch- noch eng- oder isländern...
*
„des lebens“ sprach das dixi-klo
„wäre ich glattweg doppelt froh
putzt’ an diesem ort der stille
mal wer richtig meine brille
kann ja schon mehr kaum durch kucken
muss was kommt fast halbblind schlucken
das nervt mich längst ungemein
klarschiff sollt’ gemacht schon sein
mindestens doch hin und wieder
auch ein duft - zum beispiel flieder -
würd’ mir in mein’ heil’gen hallen
selbstverständlich gut gefallen
denn oft stinkt es volle pulle
schlechterdings total wie hulle
dass ich selbst um atem ringe
und den brechreiz kaum bezwinge!“...
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die hocktoilette ist ein klo
das gibt’s bei uns kaum irgendwo
zählt hier nicht zur wc-kultur
doch andernorts sieht man’s fast nur
die haltung ist ne unbequeme
hat wer gleichgewichtsprobleme
oder vielleicht kniearthrose
geht schon mal was in die hose
denn hocken so kann jeder nicht
und dann ist leicht mit stuhlgang schicht...
https://de.wikipedia.org/wiki/Hocktoilette
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das tollste sind am stuhlgang noch die würste
die kommen aus naturdarm pur ins klo
der stuhlgänger nutzt hinterher die bürste
und wischte sich zuvor na klar den po
des pottes brille ist oft am beschlagen
sitzt einer drauf der "flotten otto" hat
dann findet nämlich kann man wirklich sagen
so eine art von sintflut in ihn statt
da muß der pott auf jeden fall voll schlucken
verstopfung ist ihm lieber zweifellos
in dem fall läßt der darm zwar nicht viel kucken
doch ist meist des besitzers sorge groß
dass er sich alsbald in koliken windet
die kaum wohl einer der sie kriegt schön findet...
*
ein pharao ein pharao
ging einstmals schon zu fuß aufs klo
wie kaiser nero später auch
'der kohl gern aß und schiss dann lauch' *
während um ihn rum zwei fliegen
hofften was von abzukriegen...
* zitat aus rabelais, gargantua & pantagruel
*
dem „sonnenkönig“ in versailles
waren toiletten einerlei
kann man immer wieder lesen
und so ist's auch wohl gewesen
denn er schiss hinter gardinen
und lakaien die ihm dienen
kamen sogleich angelaufen
um des herrschers edle haufen
mit der schippe oder kelle
zu entfernen auf der stelle
nachdem sein leibarzt sie besah
ob nicht vielleicht ne krankheit nah –
es stank im schloß zwar oft wie hulle
doch mit parfum war volle pulle
den gestank man am bekämpfen
konnt’ ihn so auch ziemlich dämpfen
aber immer lag ein duft
ein recht derber in der luft...
*
klothilde wollt’ den pott jüngst überlisten
und malte sich ihr’n hintern faltenlos
mit hilfe des theatervisagisten
doch war dann ihr entsetzen riesengroß
dass sich der pott nicht ließ zum narren halten
und nimmer gar je führen hinters licht
sie sah nicht wie sich seine fäuste ballten -
die camouflage half klothilde nicht:
kaum war ihr po der brille sich am nähern
da zuckt der pott wie ehedem zurück
zur gaudi von bestimmt acht eichelhähern
die kriegten alles mit mit späherblick -
prompt macht’ im ort das missgeschick die runde
und war für jahre voll in aller munde...
die klobrille sprach jüngst zu pottes bürste
„mir scheint du musst mal wieder zum frisör
dir hängen schon im haar papier und würste -
das sieht total verboten aus, ich schwör'!“
bestürzt eilt' die zum figaro im orte
bei dem sie auf der kundenliste stand
der meister machte auch nicht viele worte
nein kürzte was zu lang war kurzerhand
wie üblich mit elektrischer maschine
zuerst und dann per schere hinterher
sogleich erhellte sich die bürstenmiene
denn zottelhaar verabscheute sie sehr
bei ihrem wirken in des pottes becken
zu lobenswerten reinigenden zwecken...