Unter den Brücken - (Berliner StattPläne)

Text zum Thema Stadt

von  Gabyi

In der Gegend, wo ich wohne, gibt es viele Brücken. Bekanntlich hat Berlin mehr Viadukte als Venedig. Über die Spree, über den Landwehrkanal und über den Charlottenburger-Verbindungskanal führen diese in meiner Region. Moabit ist eben eine Insel. Es ist naheliegend, dass unter den Brücken auch viele Obdachlose ihre Quartiere aufgeschlagen haben. Ihre Zahl nimmt stets und ständig zu. Der angespannte Wohnungsmarkt, die Gentrifizierung und eine überbordende Zahl an Geflüchteten sind nur einige der Ursachen. Wenn ich in meiner Gegend unter einer Überführung hindurch laufe, begegne ich den Wohnungslosen. Ein beklommenes Gefühl erfasst mich jedesmal. Es ist so, als würde ich in ein fremdes Schlafzimmer eindringen, was ich natürlich äußerst ungern tue. Das ist wohl der Preis, den man zahlen muss, wenn man es selber schön sicher und warm hat. Aber das stimmt so auch nicht. Weder sicher noch warm trifft zu. Man muss jederzeit in meiner Gegend damit rechnen, dass kriminelle Banden die Wohnung ausrauben oder dass Habeck einem die Heizungen drosselt. Unter den Brücken von Berlin hat man allerdings ganz andere Probleme.


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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(07.09.23, 10:37)
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 Gabyi meinte dazu am 07.09.23 um 15:36:
Wachstum und Nachhaltigkeit widersprechen sich scheinbar. Nachhaltigkeit zu fordern, bremst der Prozess des Wachsens. Das ist auch häufig so bei einem Backlash.
Danke für die Empfehlung :)
Taina (39) antwortete darauf am 07.09.23 um 15:40:
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 Gabyi schrieb daraufhin am 07.09.23 um 15:46:
Habe überhaupt nichts gegen Schrumpfung, im Gegenteil. Bin die Nachhaltigkeit in Person ;).
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